Rezension: Star Wars, Band 2: Operation Starlight von Charles Soule

Diesen Sommer erschien der Sonderband Star Wars, Band 2: Operation Starlight bei Panini, welcher die fünf US-Einzelheftveröffentlichungen der Handlungsbögen Tarkins Wille und Operation Starlight enthält.

Die Story beider Comic-Teile stammt von Charles Soule und während Tarkins Wille von Ramon Rosanas und Operation Starlight von Jan Bazaldua illustriert wurden, wurden beide von Rachelle Rosenberg coloriert. Erneut hat Matthias Wieland die 136 Seiten des Comics ins Deutsche übersetzt, der hierzulande sowohl als Softcover- aber auch als limitiertes Hardcover erschienen ist:

Folgende Inhaltsangabe macht der Verlag:

Auf der Jagd nach Leia Organa.

Kommandant Ellian Zahra wurde von Darth Vader mit der Aufgabe betraut, die verstreuten Reste der Rebellenflotte aufzuspüren, die seit der Schlacht von Hoth durch die Galaxie irren. Eine Aufgabe, die die ehrgeizige Frau besser nicht vermasseln sollte. Von der Brücke ihres Schiffs, der Tarkin’s Will, ist es ihr offizielles Ziel, die Rebellen zu jagen. Aber insgeheim kennt sie nur ein Ziel: Leia Organa vernichten!

Nach Der Pfad des Schicksals ist die Flotte der Rebellen noch immer durch verschiedene Sammelpunkte über die Galaxis verstreut. Noch dazu ist es dem Imperium ohne Weiteres möglich die Kommunikation der Rebellenschiffe mitzuverfolgen und kann so die Quelle der Komrufe zurückverfolgen – angeführt wird diese Mission von Kommandantin Ellian Zahra, welche eine ganz persönliche Vendetta gegen Prinzessin Leia Organa führt. Wie wir im Comic nämlich erfahren ist sie die persönliche Protegé des durch die Explosion des ersten Todesstern verstorbenen Großmoff Tarkins gewesen und möchte nun Rache an Leia für ihre Beteiligung an dessen Tod! Dieser Part des Comics hat mir sehr gut gefallen, obwohl mir Zahra wie ein leichte, für den Kanon neu aufgegossene Version von Admiral Daala aus den Legenden vorkommt. Zum einen fand ich die Erwähnung von Galen Erso und die damit einhergehende Verknüpfung mit den Ereignissen aus Rogue One: A Star Wars Story sehr erfrischend, zum Anderen den weiteren Ausbau von Tarkins Vergangenheit mit Bezugnahme auf den Comic Brennende Meere von Charles Soule selbst als auch den Roman Tarkin von James Luceno. Doch das Highlight war natürlich die Erwähnung der Nihil seitens Tarkin! Die ersten paar Seiten liefern also schon einen Rundumschlag durch verschiedene Epochen.

Die Rebellen suchen nach einem neuen Weg der Kommunikation bzw. deren Verschlüsselung und finden durch C-3PO eine mögliche Lösung: Trawak. Diese Sprache, die keiner mehr spricht, soll der Schlüssel sein. Und da auch das Volk, welches sie einst sprach, nicht mehr existiert, ist der einzige Weg um aus ihr einen Schlüssel zu erstellen ein alter Droide, aus dessen Datenbanken sie die Sprache quasi extrahieren wollen. Diese Idee um diese Sprache Trawak sei mal dahingestellt, schlussendlich dient sie ja auch nur als Schlüssel um die eigentliche Botschaft zu codieren, sprich früher oder später wird auch dieser geknackt werden können, aber ich fand es zur Abwechslung super, dass mal nicht Leia und Luke persönlich auf eine Mission geschickt werden – obwohl Luke sich natürlich direkt wieder freiwillig dafür gemeldet hat. Denn dieser Droide befindet sich in einem Museum auf Coruscant, dem Herzen des Imperiums! Stattdessen ist neben einem kleinen Team um Kes Dameron (dem Vater von Poe Dameron) auch Lando mit Lobot am Start. Die Mission selbst geht relativ schnell vonstatten und ist mit einem Opfer auf Seiten der Rebellen für den Erfolg der Mission auch ungewöhnlich emotional gelagert.

Mit dem erbeuteten Droiden können nun neue Botschaften aufgesetzt werden – nun müssen diese allerdings via Kurier in Form der Starlight-Staffel persönlich an die einzelnen Divisionen der Flotte überbracht werden. Die Starlight-Staffel wird von Shara Bey (der Mutter von Poe Dameron) angeführt. Doch schon bei ihrem ersten Halt geraten die Piloten in eine Falle des Imperiums! Während der Flucht gelingt es Shara Bey den Sternenzerstörer von Zahra unbemerkt zu infiltrieren und bleibt versteckt an Bord zurück, von wo aus sie Leia mit Informationen versorgen kann, doch das ist Futter für Band 3 der Reihe.

Der Fokus in diesem Teil des Comics liegt ganz klar auf den Eltern von Poe Dameron. Gerade am Ende, als Kes seine Frau für verloren glaubt, musste ich an den Roman Poe Dameron: Freier Fall von Alex Segura zurückdenken. Ich habe selbst zwei Absätze über diesem die Verknüpfungen aus diesem Comic mit anderen Werken und Epochen gelobt, aber bei Poes Eltern musste ich auch dran denken, dass es irgendwann doch auch mal zu viel wird. Die Galaxis ist riesig und alt, aber diese unentwegten Querverweise in allen Werken lassen sie auf die paar Comics und Romane schrumpfen, die wir in unseren Regalen stehen haben. Natürlich ist es für den Leser angenehmer, wenn bereits bekannte Figuren eingebaut und im lauf der Handlung auch ausgebaut werden, anstatt wieder eine neue Figur zu kreieren, von der man dann vielleicht nie wieder was lesen oder sehen wird. Aber so stelle ich mir eine galaxisweit operierende Rebellion vor – dass nicht immer alles von unseren Helden ausgehen muss. Natürlich ist es C-3PO, der die Idee hat, eine alte Sprache zur Verschlüsselung heranzuziehen, und natürlich muss auch er den alten Droiden wieder zum Laufen bringen – die Rebellen selbst hat ja keine Leute, die auf die Reparatur alter Droiden spezialisiert sind, das kann nur ein Protokolldroide(!). Ich würde mir manchmal einfach wünschen, dass auch andere Einheiten der Rebellion Essentielles vollbringen und unsere Helden dabei nur am Rande bis gar nicht beteiligt sind.

Neben der Handlung macht einen Comic aber vor allem die Illustration dieser aus und hier muss ich sagen, dass die Zeichnungen einen deutlichen Anteil daran haben, dass ich den Comic in einem Zug durchgelesen habe. Denn er macht einfach Spaß! Es gibt so viele Schauplatzwechsel und jeder einzelne ist nicht nur ausgearbeitet gezeichnet, sondern wurde auch für sich farblich in Szene gesetzt, dass man schon fast das Gefühl hat, einen Teil einer Serie zu schauen. Dazu kommen die Figuren, die durchweg deutlich zu erkennen und zu unterscheiden sind und sich super in die Umgebung einfügen.

Generell ist der Comic in seiner Inszenierung recht kurzweilig gehalten. So gibt es oft Sprünge von einem Teil der Handlung zum nächsten – und das meine ich hier wirklich positiv! Das ist vor allem beim Beschaffen des Droiden aus dem Museum super gelungen.

Fazit

Der Comic Star Wars, Band 2: Operation Starlight ist ein sehr kurzweiliger Comic, der voller Action und Emotionen steckt. Prinzessin Leia und Luke Skywalker agieren hier eher in der zweiten Reihe, wodurch andere Charaktere in den Vordergrund kommen. Die Zeichnungen machen spaß, was bei einem Comic essentiell ist! Auf Grund der erwähnten Kritikpunkte ziehe ich eines ab und gebe dem Sonderband somit vier Holocrons!

Bewertung: 4 von 5 Holocrons
Bewertung: 4 von 5 Holocrons

Wir danken Panini für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

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