Vergangenen November ging Alan Dean Foster, Autor u.a. der Filmromane zu Episode IV und VII, an die Öffentlichkeit, um darüber zu klagen, dass Disney ihm Tantiemen für seine Romane aus den Siebzigern verweigere, welche ihm seiner Meinung nach zustehen. Nun gibt es Neuigkeiten zu der Angelegenheit: Foster erhält mittlerweile Tantiemen von Disney – auch dank der öffentlichen Aufmerksamkeit für seine Beschwerde.
Allerdings haben sich im Rahmen der Aktion #DisneyMustPay laut Hollywood Reporter auch noch weitere Star Wars-Autor*innen gemeldet, welche ebenfalls von der Problematik betroffen sind. Die Aktion wird von den amerikanischen Autorenverbänden Authors Guild, der National Writers Union und den Science Fiction and Fantasy Writers of America unterstützt.
Walter Jon Williams, welcher den 2002 veröffentlichten Roman The New Jedi Order 14: Destiny’s Way (deutsch: Das Erbe der Jedi-Ritter 14: Wege des Schicksals) berichtet, dass er keine Tantiemen von Disney erhalten hat, obwohl sich sein Roman gut verkauft. Er berichtet, dass sich Disney ihm gegenüber noch nicht einmal zu der Frage äußere, ob er überhaupt Anspruch auf Tantiemen habe.
Betroffen sind auch die Werke der bereits verstorbenen Autorin Ann C. Crispin, die die Han-Solo-Trilogie aus den 90er Jahren schrieb. Ihr Witwer Michael Capobianco bemerkte 2017, dass eine Neuausgabe der Trilogie bei Barnes & Noble erschienen war, ohne dass er Tantiemen für diese Editionen bekommen hätte. Sein Agent habe den Verlag kontaktiert, aber keine zufriedenstellende Antwort bekommen. Auf die Idee, dass Disney in die Sache involviert sein könnte, kam er erst, als Alan Dean Foster an die Öffentlichkeit ging.
Ein(e) weitere(r) Autor(in), der oder die anonym bleiben will, berichtet von ähnlichen Erfahrungen: „Ich habe erst davon erfahren, dass eines meiner Werke von einem Verlag nachgedruckt wird, mit dem ich keinen Kontakt hatte, nachdem ich zufällig über Twitter auf die Nachricht gestoßen bin.“
Warum aber zahlt Disney nicht? – Der Hollywood Reporter konnte Einsicht in die Korrespondenz zwischen Alan Dean Fosters Anwalt und einem Disney-Anwalt nehmen. Darin argumentiert Disney, dass die Verpflichtung zur Zahlung der Tantiemen beim ursprünglichen Verlag liege, mit dem Foster einen Vertrag geschlossen habe. Disney habe diese Verpflichtungen beim Kauf von Lucasfilm nicht übernommen. Auf Nachfrage des Hollywood Reporters antwortete Disney: „Wir prüfen sorgfältig, ob durch den Erwerb und die Integration [von Lucasfilm] möglicherweise Lizenzzahlungen versäumt worden sind, und werden entsprechende Abhilfemaßnahmen ergreifen, falls dies der Fall sein sollte.“
In der Tat soll es laut einer Disney-nahen Quelle bereits Fortschritte in der Angelegenheit geben. Mit James Kahn, dem Autor des Filmromans zu Die Rückkehr der Jedi-Ritter, meldete sich auch ein Betroffener, der gute Erfahrungen mit Disney in der Angelegenheit gemacht hat: „Sie waren sehr nett und verständnisvoll und entschuldigten sich, falls sie bei den Zahlungen nachlässig gewesen sein sollten. Sie sagten Dinge wie: ‚Das fällt manchmal durchs Raster, wenn es große Firmenübernahmen gibt‘ und sie sagten, dass ein Großteil der Buchhaltung aus den 1980er Jahren in Pappkartons in irgendeinem [Lucasfilm-]Lager liege“, erzählt er. „Dass ich den Originalvertrag hatte, half mir in meinem Fall. Der andere Umstand, der mir geholfen hat, war, glaube ich, dass mein Buch immer noch über den ursprünglichen Verlag, Del Rey, veröffentlicht wird.“
Auch Donald Glut, Autor den Romans zu Das Imperium schlägt zurück aus dem Jahr 1980, hat sich mittlerweile mit Disney geeinigt, ebenso wie der ursprüngliche Auslöser der Kampagne #DisneyMustPay, Alan Dean Foster. Fosters Agent Vaughne Hansen betont, wie wichtig die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und die Unterstützung der Schriftstellerverbände für den Erfolg der Beschwerde war.
Da bleibt zu hoffen, dass nun auch die anderen Betroffenen sich bald mit Disney einigen können. Wir halten euch auf dem Laufenden, wenn es Neuigkeiten zu der Angelegenheit gibt.
Da denkt man das ein Konzern wie Disney alles bedacht hat.
Aber so wie das ausschaut werden die Betroffenen nun entschädigt.
„Das fällt manchmal durchs Raster, wenn es große Firmenübernahmen gibt“
Alles klar Disney. 😉
„Fällt durchs Raster“ und „Wird durchs Raster fallen gelassen“ sind doch auch ein und das selbe, oder etwa nicht? 😉