Hey, du solltest diesen Generalsjob einmal ausprobieren. Es würde dir Spaß machen.
Han Solo zu Wedge Antilles
Gefühlt ging es jetzt sehr schnell, dass wir bis zum 7. Band der X-Wing Reihe gekommen sind. Dieser wurde erneut von Aaron Allston geschrieben und erschien am 02. Februar 1999 unter dem Titel Solo Command bei Bantam Spectra. Die Übersetzung Kommando Han Solo hat Heinz Nagel geschrieben. Diese wurde etwa anderthalb Jahre später, am 01. Juli 2000 von Blanvalet herausgegeben, am 09. Februar 2012 folgte das deutsche e-book. Ebenfalls 2012 erschien der Sammelband X-Wing – The Classic Novels, der die neun bis dahin erschienenen X-Wing Romane vereint, bei Del Rey.
Kommando Han Solo setzt nahtlos die Handlung aus Operation Eiserne Faust fort. Außerdem wird während der Handlung der Jahreswechsel vollzogen, was an einer Stelle sogar erwähnt wird und so spielt dieser Roman sowohl in den Jahren 7 als auch 8 NSY.
Die Piloten der Gespenster- und Sonderstaffeln werden zusammen mit einigen anderen unter das gemeinsame Kommando von Wedge Antilles gestellt. Dieser wiederum arbeitet weiterhin auf der Mon Remonda unter General Han Solo, was dafür sorgt, dass die vielen Piloten ihre Einsätze fortsetzen. Ziel ist es natürlich den Kriegsherrn Zsinj aus seinem Versteck zu locken und den Supersternenzerstörer der Executor-Klasse, die Eiserne Faust, zu zerstören. Dieser ist allerdings nicht untätig und hat mehrere Überraschungen für die Neue Republik in Petto. Zum Beispiel in Piggys Geburtsstätte, den Binring Laboren, die von den Gespenstern und Renegaten (ich sage hier Renegaten, weil Sonderlinge sich komisch anhört) als Ziel angesehen wird. Garik „Face“ Loran nutzt dies als ersten Einsatz als provisorischer Captain der Gruppe und kann durch seine gute Kombination der Talente der Gespenster bei diesem Einsatz einige Bonuspunkte einheimsen.
Im zweiten Teil des Buches wird dann gegen Zsinj direkt vorgegangen.
Allston schafft es dieses Mal leider nicht, mich komplett zu fesseln. Der Anfang und die zweite Hälfte konnten mich wirklich überzeugen, aber das zweite Viertel war zäh. Sehr zäh. Zeitweise hatte ich wirklich keine Lust weiter zu lesen, obwohl es sich im Nachhinein wirklich gelohnt hat. Das Problem an dieser Stelle ist, dass zu viele kleinere Nebenhandlungen aufgebaut wurden, die wirklich gute Ideen waren, die aber fast alle auch in diesem Buch wieder beendet werden mussten, weil es in der chronologischen Reihenfolge im Star Wars-Universum nicht mit einem X-Wing Roman, sondern mit Entführung nach Dathomir weitergeht. Entsprechend kurz kommt insbesondere der Handlungsstrang mit umgedrehten Soldaten der Neuen Republik, der hier mehr als eine Art Ärgernis aufgebaut ist, aber tiefgreifende Probleme der Bevölkerung aufzeigt und letztlich für das weitere Schicksal der Gespenster verantwortlich sein wird.
Bestimmte Charaktere hingegen wurden super hervorgehoben. Dieses Mal vor allem Lara Notsil und Myn Donos. Beim letzten Mal hatte ich ja schon vermutet, dass es mit Laras Geschichte bald zu Ende geht, doch das Wie war mir noch nicht klar. Ich kann euch aber sagen, dass ich mit der Auflösung mehr als zufrieden bin, auch wenn Myn es vermutlich nicht ist. Besonders Laras Treuebeweis gegenüber den Gespenstern und die damit verbundenen Handlungen, ich drücke mich hier absichtlich vage aus, um nicht zu spoilern, sind in meinen Augen unglaublich gut geschrieben und machen es mir wirklich schwer, mich von dem Charakter zu trennen.
Ebenso wird endlich aufgeklärt, warum Baron Soontir Fel plötzlich für Zsinj fliegt und wenn ich es richtig erkenne, werden die ersten Annäherungen zwischen dem Imperium und der Neuen Republik angedeutet, die letztlich zu einem Waffenstillstand führen, aber das ist noch in ferner Zukunft.
Ebenfalls wieder mit dabei ist der merkwürdige Fliegerhumor der Gespenster. So kommt ein abergläubischer Devaronianer mit an Bord, Janson wird hart verarscht, die gesamte Besatzung der Mon Remonda leidet einen ganzen Tag lang an Gedächtnisverlust und Squeaky versucht Chewbacca zu beeindrucken.
Nach kurzer Lektüre der jedipedia.net, kann ich auch für die Zukunft sagen, dass Entführung nach Dathomir hier mehr als gut vorbereitet wird und ich mich freue der tobenden Schlacht zwischen Han und Zsinj weiter zu folgen, auch wenn die Gespenster und Sonderstaffeln glaube ich keine Rolle mehr spielen werden. Aber dazu dann mehr beim nächsten Mal.
Noch ein Wort zur Übersetzung: Bei den letzten Bänden habe ich es schon oft angesprochen, diese Ära der Übersetzung gefällt mir gar nicht. Obwohl man sich daran gewöhnt, finde ich, dass es ein Unding ist wie bestimmte Dinge übersetzt wurden und kurze Ausrufe und Sätze teilweise einfach unübersetzt blieben („Yes, Sir!“ hat es dabei mehr als ein Mal erwischt).
Zusammenfassend gebe ich X-Wing – Kommando Han Solo vier von fünf Holocrons für ein gelungenes Werk, mit einigen Schönheitsmakeln, die man aber ignorieren kann, wenn man die Gesamtgeschichte im Auge behält. Für gute Charaktere und eine spannende Handlung.