Rezension: X-Wing: Operation Eiserne Faust von Aaron Allston

„Was machen Sie?“ „Nichts. Mein Auftrag ist erfüllt.“

Bradan und Shalla

Wir sind inzwischen im sechsten Band der X-Wing-Buchreihe angekommen. Dieser wurde wieder von Aaron Allston geschrieben und behandelt daher weiterhin die Gespensterstaffel unter der Leitung von Wedge Antilles. Der Roman erschien im Juli 1998 bei Bantam Spectra und 13 Monate später direkt bei Blanvalet.

X-Wing: Operation Eiserne Faust (2012, E-Book)
X-Wing: Operation Eiserne Faust (2012, E-Book)

Die Übersetzung stammt von Heinz Nagel. Und damit fange ich heute auch an, weil ich wieder mehrfach angeeckt bin. Es fängt bereits damit an, dass auf den Innenseiten Allstons Name „Allstone“ geschrieben wurde. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob Nagel dafür überhaupt zuständig war, aber das hätte auffallen müssen, zumal es im letzten Teil ebenfalls schon der Fall war. Besonders schlimm finde ich allerdings den Umgang mit den Namen der Schiffe. Regina Winter hat die Iron Fist in den ersten Teilen gar nicht übersetzt, Nagel selbst im letzten Band übrigens auch nicht, hier heißt sie plötzlich Eiserne Faust und laut der jedipedia.net heißt sie in Entführung nach Dathomir Eisenfaust. Da hätte man sich untereinander absprechen können und müssen. Ebenso wird der Vorname von Myn Donos teil- und fälschlicher Weise mit „Mir“ übersetzt. Das wirkte auch mich wie Arbeit, die spät nachts im Halbschlaf durchgeführt wurde, im Gegensatz zum restlichen Buch, welches an sich gut übersetzt ist. Der Begriff „kapitales Schiff“ stört mich allerdings ungemein. Selbst Google übersetzt „Capital Ship“ mit Großkampfschiff.

Inhaltlich befinden wir uns im Jahr 7 NSY. Die Gespenster sind stark dezimiert und werden mit neuen Leuten aufgestockt, die allem Anschein nach nicht zu den Versagern der Gespensterstaffel passen. Es stellt sich jedoch heraus, dass auch sie alle ihre Macken haben und der Staffel im Sinne von Charakteren doch treu bleiben. Um den Bothaner Thri’ag als Computergenie zu ersetzten kommt Castin Donn hinzu, der mehrfach abwertende Äußerungen gegenüber Nichtmenschen tätigt, die Twi’Lek Dia Passik kommt hinzu und als weitere Nahkampfspezialistin neben Kell Tainer wird noch die Schwester seiner Ausbilderin, Shalla Nelprin, der Staffel hinzugefügt.

Die Staffel ist weiterhin aktiv damit beschäftigt, den imperialen Kriegsherren Zsinj ausfindig zu machen und zu versuchen seinen Supersternenszerstörer unschädlich zu machen, die zuvor erwähnte Eiserne Faust. Um sich das einfacher zu machen, versuchen sie zunächst zu denken wie er und legen sich drei Strategien zurecht, von der eine sogar lautet, dass Ysanne Isard noch am leben sein könnte, weil ihr Lambda-Shuttle, welches von Tycho Celchu abgeschossen worden ist, ferngesteuert gewesen sein könnte. Sie einigen sich letztlich darauf zu versuchen, sich als Piraten auszugeben, um so in die Dienste des Kriegsherren eingeladen zu werden.

Unterdessen durchläuft Gara Petothel – die Imperiale, welche sich beim letzten Mal von Admiral Trigit verraten gefühlt hat – eine Flugausbildung in den Kursen der Neuen Republik, um zunächst Zsinj Berichte liefern zu können, doch auch hier ist alles so wie es scheint.

Operation Eiserne Faust verdient in meinen Augen sofort alle fünf Holocrons. Warum? Obwohl wir weiterhin einer kompletten Staffel folgen, die teilweise in bis zu drei Gruppen aufgeteilt wird, schafft Allston es, allen Charakteren genügend eigenen Stoff und eigene Emotionen zu geben, und dann noch große Charaktere wie Wedge Antilles als eine der Hauptfiguren und ganz nebenbei Han Solo im Hintergrund agieren zu lassen. Dabei wird es auch nie langweilig. Die Spannungskurve steigt im ersten Drittel kontinuierlich an und bleibt dann auf einem hohen Niveau, bis es dem Ende entgegen geht. Besonders Face Loran und Lara Notsil machen dieses Mal große Entwicklungen durch, wobei Kell und Tyria ein wenig in den Hintergrund gestellt werden. Besonders bei Lara ist außerdem immer spannend zu sehen, ob und wann ihre Hintergrundgeschichte auffliegt. Mehr dazu dann vermutlich in den späteren Büchern und Rezensionen dieser Reihe.

Auch Baron Soontir Fel, den wir aus den X-Wing-Comics schon kennen, sofern wir diese gelesen haben, kommt mit seiner Staffel vor.

Neben Solo und Fel ist auch die Sonderstaffel mit einem Gastauftritt dabei und leistet den Gespenstern teilweise Hilfe in ihren Gefechten. Besagte Gefechte sind wirklich super beschrieben und die wenigen großen Raumschlachten fühlen sich an wie im Kino. Dazu brauche ich auch gar kein visuelles Medium, denn niemals könnte ein solches diese Schlachten so umsetzen, wie Allston sie mir im Kopf gemalt hat.

Daher bekommt X-Wing: Operation Eiserne Faust eine absolute Leseempfehlung von mir!

Bewertung: 5 von 5 Holocrons
Bewertung: 5 von 5 Holocrons

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