Marvel schließt an diesem Marvel-Mittwoch den aktuellen Handlungsbogen der Bounty Hunters-Reihe ab, ehe dann im April-Heft mit einem One Shot die Geschichte von Bossk nach seinem Zusammenstoß mit dem Unbekannten auf Galmerah aufgegriffen wird. Danach ist dann alles bereit für das große Crossover, welches im Mai startet. Man hat also noch einiges vor mit dieser Reihe. Aber werfen wir nun erstmal ein Blick in das heute erscheinende Heft #10.
Zuvor noch die übliche Warnung, dass die Rezension und Kommentare am Marvel-Mittwoch Spoiler enthalten können.
Zum Inhalt
Wie so oft beginnt das Heft mit einem Flashback auf vergangene Zeiten, welcher Valance auf der Krankenstation nach seiner Rettung und den ersten OPs zeigt. Gerade eröffnet ihm sein kommandierender Offizier, dass die Imperial Navy ihn ausgemustert hat und auch nicht für die Prothesen seiner amputierten Gliedmaßen aufkommen wird. Am Boden zerstört, seiner körperlichen Kraft und ideellen Ziele beraubt, hadert Valance mich sich und seinem Schicksal als Han Solo das Krankenzimmer betritt. Dem entsprechend kurz fällt der Besuch aus. Zurück bleibt nur Valance, der sich und sein Leben neu zusammensetzen muss.
In der Gegenwart sehen sich Valance und die Rebellen-Crew dem nicht gerade zimperlich vorgehendem Enterkommando der Ohnaka Gang ausgesetzt. Wenig überraschend laufen die Dinge etwas anders als erwartet, auch für Dengar und Skragg, die mit dem abtrünnigen Rebellen Hill Purpura zusammentreffen, der ganz eigen Ideen hat, wie die gemeinsame Zusammenarbeit ablaufen soll. Nach zahllosen Wendungen kommt es dann zur Konfrontation zwischen Dengar und Valance, die sich aber unter diesen Vorzeichen auch anders gestaltet als man es von einem Zusammentreffen verfeindeter Top-Kopfgeldjäger erwarten würde.
Zwischendrin erfahren wir in eingeschobenen Kurzsequenzen, wie es T’onga und Losha auf Ruusan ergeht und welche Pläne sie schmieden. Und dass Valance ins Nichts gesprungener X-Wing ausgerechnet von Zuckuss und 4LOM entdeckt wurde, die auch sofort ihrer Beute erneut nachsetzen.
Die Umsetzung
Die von Ethan Sacks erzählte Geschichte ist nicht schlecht, stellt aber keinen Abschluss für einen Handlungsbogen dar, sondern formt diesen komplett in eine längere Zwischensequenz um, welche das Setting für das Crossover bereitet. Wenn man dies akzeptiert, kann man gut mit diesem Heft leben. Die Charaktere sind in ihren jeweiligen Anlagen soweit stimmig. Besonders Dengar, der mit einer etwas unbefriedigenden Gesamtsituation zu kämpfen hat, kommt mal angenehm „unsuperheldig“ rüber. Schön ist auch die Anknüpfung an das Thema „neue Kommunikationsprotokolle“ aus der Star Wars-Hauptserie. Einziger Wehmutstropfen bleibt, wie immer, diese übertriebenen Häufung von Begegnungen der Top-Kopfgeldjäger, die scheinbar keinen Schritt gehen können ohne übereinander zu stolpern. So könnte keiner von denen erfolgreich seiner Arbeit nachgehen. Da wäre weniger wirklich mehr.
Die Zeichnungen und Kolorierungen sind wieder sehr gut gelungen. Es gibt eigentlich nichts auszusetzen, sogar die schwierig voneinander zu unterscheidenden Piraten-Gang-Mitglieder hat man durch unterschiedliche Kopfbekleidung versucht besser unterscheidbar zu machen, was aber trotzdem in den Aktion-Sequenzen nicht immer ganz gelingt. Aber dies ist Jammern auf ganz hohem Niveau.
Fazit
Das Heft hat mir alles in allem gut gefallen, stellt aber nur einen Zwischenschritt auf dem Weg zum großen Crossover dar. Aber auch solche Hefte sind in einer Reihe notwendiger Bestandteil.
Nach der derzeitigen Zeitplanung wird das nächste Heft, Bounty Hunters #11, am 14. April erscheinen, ehe es dann am 5. Mai mit War of the Bounty Hunters Alpha #1: Prelude: Precious Cargo weitergeht.
Wir danken Marvel Comics herzlich für die Bereitstellung eines digitalen Vorab-Exemplars, ohne welches diese Rezension nicht möglich gewesen wäre!