Rezension: Star Wars Adventures: Smuggler’s Run #1 von IDW

Diese Woche gibt es bei IDW eine ungewöhnliche Neuerscheinung. Die ursprünglich deutsche Comic-Adaption des Jugendromans Smuggler’s Run von Greg Rucka aus dem Star Wars Universum-Magazin findet jetzt, mehrere Monate nach der Veröffentlichung des deutschen Sammelbandes bei Panini, ihren Eingang in die englische Comicwelt bei IDW. Dort erscheint die Geschichte über zwei Hefte verteilt.

Zum Inhalt

Der Inhalt dieses bereits 2015 im direkten Vorlauf auf Episode VII veröffentlichten Jugendromans dürfte, ggf. auch aus entsprechenden Rezensionen, hinlänglich bekannt sein. Die Besonderheit dieser Romane aus der Journey to The Force Awakens-Reihe war ja, dass sie jeweils über einen Prolog und Epilog verfügten, die nach Episode VI spielten und so damals einen ersten, lang ersehnten Blick auf die mit dem Episode VII Film kommende, neue Welt ermöglichten. Heute, fünf Jahre später, haben diese Rahmenhandlungen zwar nicht ihre Relevanz verloren, würden aber ohne besonderen Mehrwert nur von der Hauptgeschichte ablenken und immer knappe Seiten belegen. Es war also eine richtige Entscheidung vom Autor dieser Adaption Alec Worley, sich von diesen Teilen zu trennen und nur die Hauptgeschichte umzusetzen.

Auch die Geschehnisse im unmittelbaren Nachgang zur Schlacht von Yavin werden stark auf den Auftrag Leias an Han und Chewie, den vom ISB verfolgten Rebellen-Agenten Leutnant Ematt von Cyrkon zu retten, reduziert. Eine Mission, die erkennbar mit ein paar zusätzlichen Hürden aufwarten wird, denn der Planet Cyrkon befindet sich im direkten Einflussgebiet der Hutten, und auf Han ist ja noch ein sehr beachtliches Kopfgeld ausgesetzt. Ein Umstand der Han so gar nicht zu entzücken vermag, aber Han kann sich gegen Chewie nicht durchsetzen. Zu allem Überfluss hat sich auch noch die ISB Agentin Commander Beck auf der Suche nach Ematt dorthin begeben und so lebt der erste Teil dieser Geschichte von der Vorstellung der Akteure und ihren ersten, actionreichen Begegnungen.

Die Umsetzung

Der Comic ist deutlich stärker auf die actionlastigen Teile der Geschichte fokussiert, bringt aber alle für die Geschichte relevanten Informationen mit. Wer sich all die im Roman enthaltenen Hintergrund-Informationen rund um die Nachwehen der Schlacht von Yavin nicht entgehen lassen will, wird sowieso den Roman selbst und nicht nur die Comic- Adaption lesen. Die Handlung ist klar und flüssig. Mit 40 Seiten hat der erste Teil ja auch etwas mehr Platz als sonst üblich.

Die Illustrationen von Ingo Römling sind gut und deutlich über dem Niveau, welches wir von den IDW Comics normalerweise gewohnt sind. In einzelnen Panels sind mal die Köpfe von Leia und Han nicht so gut gelungen, aber dafür stimmt der ganze Rest; sogar Chewie ist durchgängig gut gelungen, was bei Comics eher Seltenheitswert hat. Die Welten sind sehr detailliert und stimmungsvoll umgesetzt, die neuen Figuren gut getroffen.

Fazit

Es freut mich ganz besonders, dass diese wirklich gut gelungene Comic-Adaption nun ihren Weg auf die internationale Bühne gefunden hat und sich so die Geschichte auch einer neuen Leserschaft erschließt. Ich persönlich würde wegen all der zusätzlichen Informationen zwar immer das Buch dem Comic vorziehen, kann diesen Comic aber davon abgesehen wirklich uneingeschränkt empfehlen.

Die zweite Ausgabe ist für Ende Januar 2021 angekündigt, aber dies ist ja derzeit immer etwas gleitend.
In unserer Datenbank findet ihr auch den deutschen Sammelband.

Wir danken IDW Publishing für die Bereitstellung des digitalen Rezensionsexemplars und der Vorschauseiten.

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