An diesem Marvel-Mittwoch findet die Bounty Hunters-Reihe ihre Fortsetzung. Nachdem letztes Mal der nur zweiteilige Handlungsbogen Target Valance zu Ende ging, schließt sich nun der voraussichtlich dreiteilige Handlungsbogen The Terminus Gauntlet an.
Und, auch wenn Spoiler wie immer beim Marvel-Mittwoch erlaubt sind, wird es keinen überraschen, dass Valance weiter massiv durch die Verfolgung seiner ehemaligen Partner unter Druck steht.
Zum Inhalt
Zu Beginn des Heftes erleben wir aus Valances Perspektive noch mal die dramatische Angriffsszene auf Qhulosk aus Han Solo: Imperial Cadet, bei der Valance abstürzt und seine Geschichte beginnt.
Um sich weiter seinen Verfolgern entziehen zu können braucht Valance frische Geldmittel. Ein lukratives Angebot eines Unbekannten auf Nar Kaaga kommt ihm daher gerade recht. Nur leider stellt Valance schnell fest, dass es nicht um Geld für ihn geht, sondern um Geld, welches man für ihn bekommt. Es folgt die unvermeidliche handgreifliche Diskussion dieser Geschäftsidee mit einem eigens dafür von den Hutten ausgeliehenen Jung-Attentäter, dessen Image als aufsteigender Star der Szene aber mindestens so herbe Blessuren erleidet wie der junge Mann selbst.
Nach diesem Zwischenfall wird nicht nur Valance klar, dass es auf Dauer so nicht mehr weitergehen kann. Passend zu dieser Erkenntnis meldet sich sein neuer, alter Freund Kondra von der Rebellenallianz und fordert sehr dringend den Gefallen ein, den Valance ihm noch schuldet. Ein Schiff der Rebellen hat es durch eine technische Fehlfunktion nicht bis zum Zielpunkt geschafft und treibt nun in einem von Piraten beherrschten Bereich durch den Raum. Durch eine weitere alte Schuld, diesmal bei Han Solo, motiviert, willigt Valance ein und macht sich sogleich auf den Weg dorthin. Aber natürlich nicht ohne dass sich schon alte und neue Gegner an seine Fersen geheftet hätten und auch im Zielgebiet sieht es nicht anders aus, denn auch dort erwarten ihn neue und alte Feinde.
Die Umsetzung
Die Zeichnungen des Teams Paolo Villanelli und Arif Prianto sind wieder sehr gut. Sehr nett auch, dass sie uns auch zu einem Wiedersehen mit der legendären Musikgruppe Figrin D’an and the Modal Nodes verhelfen. Auch sonst gibt es allerlei Verknüpfungen, z.B. auch zu Charakteren aus der Serienwelt von The Mandalorian. Dass eines der Raumschiffwracks im Piratengebiet verdächtig nach einem Raumschiff aus dem Star Trek-Universum aussieht ist ein weiteres Detail, welches mich zum Schmunzeln gebracht hat.
Was mir aber langsam ernstlich zu missfallen anfängt ist die Story selbst. Ständig lässt Ethan Sacks die größten und gefährlichsten Kopfgeldjäger des Universums im Kampf gegeneinander antreten, aber bis auf ein paar blaue Flecken enden diese Kämpfe immer unentschieden. Nur das Figuren-Frischfleisch rafft es regelmäßig dahin. Aus dem nicht enden wollenden Kampf wird so langsam ein nicht enden wollender Krampf. Das Ganze wird etwas ermüdend und die gute Ausgangsidee der Reihe droht nach nur wenigen Heften auszubrennen.
Fazit
Ich fand das Heft so lala. Die Zeichnungen sind hervorragend, aber können nicht mehr länger über eine inhaltliche Schwäche hinwegtäuschen. Hoffen wir mal, dass es nur ein kleiner Hänger ist und Ethan Sacks bald wieder die Kurve zu einer interessanten Story kriegt.
Heft #9 der Reihe ist für den 27. Januar 2021 geplant. Der letzte und dieser Handlungsbogen werden im zweiten Sammelband zusammengefasst.
Wir danken Marvel Comics herzlich für die großzügige Bereitstellung eines digitalen Vorab-Exemplars, ohne welches diese Rezension nicht möglich gewesen wäre!