Rezension: Jedi Prince 6: Prophets of the Dark Side von Hollace und Paul Davids

Rooooarrrf!

Chewbacca

Freunde von gepflegter Science-Fiction-Literatur! Ihr könnt hier aufhören zu lesen. Wir begeben uns (erneut) zurück in die 90er und zum letzten Band der Jedi-Prince-Reihe von Paul und Hollace Davids. Prophets of the Dark Side ist, wie zu erwarten war, ebenfalls kein Meisterwerk in der Star Wars Legends-Welt und nur wenig lesbarer als seine Vorgänger. Aber im Mai 1993 war der Spuk dann endlich vorbei. Ich kann nicht sagen, ob die Reihe vorläufig beendet wurde, weil sie so grottig war, oder ob das doch ziemlich offene Ende so geplant war, aber das ist auch egal, weil die anderen Legends-Autoren diese Reihe, ebenso wie die meisten Leser, komplett ignoriert haben.

Prophets of the Dark Side (01.05.1993)
Prophets of the Dark Side (01.05.1993)

Wir befinden uns weiterhin im Jahr 5 NSY und aus irgendeinem Grund wieder auf Yavin IV, wohin auch der Senat wieder verlegt worden ist, weil die Story es offenbar ohne weitere Erklärung so braucht. Auch Ken ist auf dem Waldmond, da seine Schule auf Dagobah, auf die er mit den Kindern der Rebellen geht, die sich hier auch weiterhin Rebellen nennen, statt Neue Republik, zufälligerweise gerade jetzt Ferien hat. Triclops, der wahre Sohn Palpatines, schnüffelt im Schlaf durch Akten der Rebellion, um die verlorene Stadt der Jedi zu finden und diese Information mittels eines Implantates an den höchsten Propheten der dunklen Seite, Kadann, zu senden, der sich vor einigen Büchlein selber zum Imperator erklärt hat. Das alles passiert komplett unterbewusst, da das Implantat den Mutanten steuert, während dieser schläft.

Unterdessen stirbt Trioculus, nachdem er vom Leia-HRD erschossen wurde, zum zweiten Mal innerhalb dieser Reihe. Ich muss zugeben, es hat mich überrascht, dass er dieses Mal nicht wieder auferstanden ist, aber immerhin ist die Reihe nun auch zu Ende.

Jetzt mussten die Autoren nur noch die Propheten der dunklen Seite irgendwie loswerden und das Geheimnis um Kens Eltern lüften. Dieser hofft immer noch darauf, dass er ein verschollener Sohn Obi-Wan Kenobis sein könnte, weil er Ken heißt und das in Kenobi vorkommt. Weil Namen schon immer so funktioniert haben, dass die Kinder einen Teil des Namens ihrer Eltern als Namen haben. Ich heiße ja auch gar nicht Maximilian, sondern Jü. Und Luke und Leia heißen tatsächlich Ana und Mé. Sorry, aber sowas ist ganz billiges Storytelling und Erwartungsaufbau.

Die Propheten der dunklen Seite nehmen jedenfalls Luke und Ken gefangen und exekutieren Großmoff Hissa bei dem Versuch, die verlorene Stadt der Jedi zu betreten. Und hier kommt auch schon mein nächster Kritikpunkt: Die entsprechende Grafik, die übrigens wieder etwas Aufwertendes zum Buch hinzufügt, wurde auf dem Kopf gedruckt. Wie kann denn sowas passieren? Ich kann diese Reihe echt nicht ernst nehmen. Wie in der letzten Rezension schon gesagt, es ist nicht einmal mehr witzig, es ist einfach nur noch ein großes Trauerspiel.

In der Stadt angekommen, wird dann vom höchsten Propheten erzählt, wer denn nun Kens Vater sei. Überraschung: Es ist Triclops. Was Ken im Umkehrschluss zum Enkel von Imperator Palpatine macht! Ich glaube, ich weiß jetzt, warum Der Aufstieg Skywalkers so grausam war. J.J. muss vorher Jedi Prince gelesen haben!

Das Buch endet mit der Hochzeit von Han und Leia, während die Propheten der dunklen Seite in der durch sie selber abgeschalteten Stadt der Jedi eingesperrt sind und wahrscheinlich verhungern werden.

Fassen wir die Reihe kurz zusammen: Auf Yavin IV gibt es eine unterirdische Stadt, in der sich ein Junge langweilt, der offenbar ein Jedi-Prinz ist. Niemand, inklusive der Autoren weiß, was das bedeutet, und weder der Titel, noch der Junge an sich spielen in der Reihe eine große Rolle. Der Junge schließt sich der neu gegründeten Neuen Republik an, während diese weiter gegen das Imperium vorgeht, dabei ist er weder eine Hilfe, noch wird er oft erwähnt.

Die Charaktere und Handlungen kommen in keinem anderen Legends-Werk jemals wieder vor und nicht einmal die Hochzeit von Han und Leia im letzten Band wird ernst genommen und wird später in Entführung nach Dathomir wieder aufgegriffen.

Kurz: Die gesamte Reihe ist nicht das Papier wert, auf das sie gedruckt wurde!

Bewertung: 1 von 5 Holocrons
Bewertung: 1 von 5 Holocrons

3 Kommentare

  1. Zumindest hatte ich Spaß bei den Rezensionen:) Danke das du dir die Mühe gemacht hast! Die Parallele zu Episode 9. ist wirklich lustig, wobei ich kein großer Kritiker zu Palpatines Rückkehr und Rey als Enkelin bin kann ich verstehen worauf du hinaus willst. Vielleicht werde ich mir die Reihe doch einmal kaufen und deine Worte im Hinterkopf behalten. Vielleicht kann ich es ja mit Humor nehmen. Geschmäcker sind ja verschieden, und da die Reihe sowieso aus den Legenden ist muss ich es nicht zu ernst sehen. Aber erst einmal habe ich genug „Guten“ Lesestoff auf den ich mich stürzen will.
    Danke noch mal für die Zeit die du investiert hast. Ich zumindest wurde unterhalten;)

    1. Ich hatte diese Reihe schon vor fast 20 Jahren gelesen und konnte mich nicht mehr an alle Details erinnern, aber als ich Episode 9 im Kino sah bemerkte ich erschrocken die Parallelen zu dieser Reihe.

      Vielen Dank an Maximilian für die geistige Auffrischung dieser furchtbaren Geschichte. Diese Rezensionsreihe war wirklich amüsant.

  2. Ich finde, gerade weil diese Reihe so schlecht ist, macht es irgendwie Spaß sie zu lesen. Das ist wie bei Trash Filmen. 😀

    Das würde natürlich anders aussehen, wenn jeder Band ein dicker Schmöker mit 300 Seiten wäre aber das sind ja eher schon Heftchen, die man schnell durchgelesen hat. Erinnert teilweise schon an die „Schundromane“, die es am Kiosk gibt.

    Schön finde ich tatsächlich immer die Cover und die vielen enthalten Schwarzweißbilder. Das hat irgendwas.

Schreibe einen Kommentar