Am heutigen Mittwoch ist es wieder so weit! Ein neuer Comic erscheint in den USA! Dieses Mal ist die Star Wars-Hauptreihe wieder dran. Achtet darauf, dass in unseren Mittwochsrezensionen Spoiler vorkommen!
I think you’re on the wrong ship.
Luke Skywalker
Commander Zahra hatte im letzten Heft bereits mitgeteilt, dass sie das Rebellenschiff betreten will. Ob sie es schafft und was sie da will wird im heute erscheinenden Star Wars #8: The Will of Tarkin, Part 2 erzählt. Dieses zweite Heft des Handlungsbogens schließt ihn auch direkt ab. Autor ist weiterhin Charles Soule, die Zeichnungen stammen von Ramon Rosanas und die Farben von Rachelle Rosenberg. Das Team hat sich also nicht geändert.
Bevor wir in der Gegenwart zusehen wie Zahra die Rebellion aufmischt, begeben wir uns ein ganz kleines bisschen in die Vergangenheit. Der Imperator und Vader überlegen, wen sie auf die verstreuten Teile der Rebellion ansetzen sollen, da Tarkin und Thrawn nicht mehr zur Verfügung stehen. Die Erwähnung von Thrawn in diesem Zusammenhang finde ich überaus gelungen, da dieser bereits vor der Schlacht um Yavin verschwunden war und seitdem auch nicht mehr aufgetaucht ist. Tarkin als „Überthema“ dieses Arcs scheint allerdings genauso geeignet. Da Vader selber aber keine Lust hat Rebellen zu jagen, holt er Zahra kurzerhand von Kessel, wo Tarkin sie postiert hatte. Dabei erzählt er ihr in einem Nebensatz von seinem eigenen Erlebnis mit Tarkin aus Soules eigener Geschichte Gefährliches Terrain aus der Darth Vader-Reihe. Eine wirklich treffende Anspielung, die an dieser Stelle auch gut gewählt ist.
Allerdings bin ich über die zeitliche Aufteilung der Geschehnisse etwas verwirrt. Nach meinem Empfinden haben die Ereignisse von dem Kampf auf der Wolkenstadt bis zu diesem Punkt keinerlei Spielraum für ein solches Unterfangen gelassen. Schließlich waren Zahra und Gorr bereits in The Destiny Path auf der Schliche der Rebellen und dieser Handlungsbogen hat lückenlos an Das Imperium schlägt zurück angeschlossen. Vader hätte also von Bespin bis nach Coruscant fliegen müssen, mit Palpatine diskutiert und danach Zahra von Kessel abbeordert. Danach müsste Zahra zu der ihr unterstellten Kampftruppe gestoßen sein und sich bereits eingelebt haben, da Gorr ihr ja nun wie ein Schatten folgt, wie man im vorliegenden Heft erfährt. Alles in derselben Zeit, in der Luke und Co. von Bespin zur Flotte zurückkehren, da sie ja danach direkt aufgegriffen werden. So habe ich es zumindest verstanden.
In der Gegenwart begleitet Zahra nun die Infiltratoren auf das Schiff, auf dem Leia sich aufhält, da diese das Ziel ihres Attentats werden soll. Zu sehr möchte ich hier nicht ins Detail gehen, aber es ist schön Luke mit neuem Selbstvertrauen zu sehen und auch Wedge mal wieder Hallo zu sagen.
An ihrem Verhalten bemerkt man in diesem Heft jedoch, dass Zahra zwar weiterhin eine recht kompetente Imperiale ist, allerdings von Fanatismus getrieben wird. Sie lebt in ihrer eigenen Blase aus Hass gegenüber Leia und lebt nur dafür Rache für ihren Mentor Tarkin zu nehmen, was in meinen Augen auch der Punkt sein wird, an dem sie letztlich scheitert und zerbricht. Was meint ihr?
Zuletzt möchte ich noch die Zeichnungen erwähnen, die auf gewohnt hohem Niveau gehalten wurden. Aufgefallen ist mir dieses Mal, dass die Gesichter von Charakteren ohne Namen nicht zu sehen sind, wie es auch in Rebels gerne gemacht wurde. Helme sind schon etwas Tolles für Star Wars-Zeichner. Besonders angetan hat es mit allerdings die Szene, in der die Imperialen das Rebellenschiff kapern, denn diese Szene sieht der Eroberung der Tantive IV nicht unähnlich!
Habt ihr übrigens irgendwelche Referenzen in Zahras „Kunstsammlung“ gefunden? Da habe ich nämlich leider echt kein Auge für.
Der nächste Handlungsbogen Operation Starlight startet dann am 09.12.2020 in Star Wars #9.
Wir danken Marvel für die Bereitstellung des digitalen Vorabexemplares, ohne die welches diese Rezension nicht möglich gewesen wäre.
Ich glaube die zeitliche Diskrepanz lässt sich mit der schon immer stark impliziten Lücke zwischen Lukes Ankunft auf Dagobah und seiner Abreise erklären, welche von Hidalgo mal auf ca. 6 Monate geschätzt wurde (obwohl er im gleichen Satz auch erwähnte, dass die Zeit auf machtstarken Planeten anders läuft).
Was mich an dieser Ausgabe stört ist, ganz simple gesagt, Commander Zahra.
Ihr selbstverherlichender Monolog ist einfach zu viel für eine Offizierin, die nichts auf die Kette gekriegt hat. Aber trotzdem ist sie jetzt im Auftrag von Vader und Palpatine unterwegs? Man hätte ihr Kommando auch einfach damit begründen können, dass Vader einfach wegbeordert wurde (aus den Gründen welche in seiner Comic Serie gerade gezeigt werden) ohne gleich einen (in Universe gesehen) Niemanden zum inoffiziell einzig fähigen Admiral zu erklären.
Und dann die gesamte Sequenz im Maschinenraum. Eine gute Taktikerin? Das ist glaubhaft, sie hat unter Tarkin gedient; eine Enterkommandoführerin? Vielleicht, wieso nicht? Aber dann macht sie auch noch Luke Skywalker mal eben fertig? Bitte. Ich weiß Autoren wollen ihre Figuren immer als sehr coole und als die besten in allem darstellen, aber ich finde, dass ist to-much.