Mit mehrmonatiger, Corona-bedingter Verzögerung erscheint heute das dritte Heft des fünfteiligen Handlungsbogens Galaxy’s Deadliest in der Bounty Hunters-Reihe.
Und ehe wir uns jetzt ins Getümmel stürzen noch die kleine Warnung vorab: Wie bei den Marvel-Mittwoch-Artikeln üblich, können Rezension und Leser-Kommentare Spoiler enthalten, da wir frei mit Euch über das Heft diskutieren möchten.
Zum Inhalt
Das dritte Heft setzt die Geschichte vom letzten Heft nahtlos fort. Bossk und Valance treffen auf dem von Gräbern überzogenen Planeten Galmerah aufeinander. Es folgt unvermeidlich ein Kampf, der eigentlich einen der beiden hier sein eigenes Grab finden lassen müsste. Aber es kommt anders und natürlich bleibt es auch nicht bei dieser einen Wendung, denn zu viele Personen wollen nicht nur eine alte, offene Rechnung miteinander begleichen, sondern es sind auch ganz neue Beteiligte sehr an den aktuell ausgesetzten Belohnungen interessiert.
Eingerahmt ist dieses Duell von den Ereignissen, die gerade die anderen Akteure durchleben, gleich ob sich diese nun ganz in der Nähe oder im entfernten Kessel-System abspielen. Die einzelnen Handlungsstränge und Personen werden in diesem Heft schon immer enger zusammengebracht und teilweise bereits verwoben. Viele Orte, viele Personen und so manch eine Verbindung zu anderen Ereignissen lassen nicht nur eine dichte Atmosphäre entstehen, sondern ermöglichen auch eine recht präzise Einordnung der Ereignisse.
Die Umsetzung
Da sich die Hälfte der Geschichte um den Kampf zwischen Bossk und Valance dreht, ist die sehr aktionlastige Ausgestaltung der Handlung nicht nur keine Überraschung, sondern Pflicht. Insbesondere, weil aus der Vorgeschichte klar ist, dass keiner der beiden dem anderen nachgeben wird, solange noch ein Funken Leben in ihm steckt. Und so kommt es zum Kampf bis aufs Messer und ohne all die kleinen und großen Wunderwaffen derer sich Kopfgeldjäger sonst so gerne bedienen. Das Ende des Kampfes ist typisch für die Figur von Valance und somit charaktertreu. Das wir im Laufe des Kampfes in Form einer Rückblende noch mehr zur Vorgeschichte jenes Auftrages erfahren, der all die Kopfgeldjäger nun auf die Fährte von Nakano Lash gebracht hat, ist geschickt vom Autor Ethan Sacks eingefädelt. Und ganz nebenbei erfahren wir auch noch, wie Boba Fett zum Team gestoßen ist.
Allerdings hätte ich mir etwas mehr vom sehr interessant angelegten Planeten Galmerah erhofft. Die Sprünge zu den anderen Akteuren und damit der Flow der größeren Geschichte sind diesmal teilweise etwas abrupt und weniger gut vermittelt, als in den ersten beiden Heften. Man hat etwas den Eindruck, es musste zum Schluss einfach zu viel noch im Heft untergebracht werden.
Die wie schon zuvor sehr gut gelungenen Illustrationen von Paolo Villanelli, die von Arif Prianto koloriert wurden, tragen zur bislang sehr guten Qualität des Comics entscheidend bei. Einige Frames, z.B. Nakano Lash in voller Pose, könnten durchaus klassisch werden.
Als kleinen Bonus, gibt es am Ende noch eine Seite mit einer Risszeichnung von Valance, damit man all seine Zurüst-/Ersatzteile mal auf einen Blick hat.
Neben dem regulären Cover wird es noch ein Variant-Cover von Michael Golden und ein Empire Strikes Back-Variant von Chris Sprouse geben.
Fazit:
Das Heft hat mir gut, aber nicht sehr gut gefallen. Es ist fast schon zu viel los, besonders auf den letzten Seiten. Aber mal sehen, vielleicht kehrt die Geschichte mit dem nächsten Heft ja wieder in das sehr gute Fahrwasser der ersten beiden Hefte zurück. Ich bleibe gespannt.
Wir danken Marvel Comics herzlich für die großzügige Bereitstellung von digitalen Vorab-Exemplaren, ohne welche diese Rezension nicht möglich gewesen wäre!
Da mich in erster Linie Kanon-Relevante, und am meisten in Post-Endor bis Ep9 spielende Publikationen interessieren, werde ich mir die Reihe wohl vorerst doch nicht holen…
Kanon-relevant ist die Reihe als Kanon-Bestandteil schon, nur bislang nicht für die Hauptgeschichte rund um Luke, Han, Leia. Aber was nicht ist, kann ja durchaus noch werden. Wenn dein Interessenschwerpunkt Post-Endor ist, ist die Reihe, die zumindest derzeit 3 NSY spielt, aber in der Tat etwas außerhalb des Zeitfensters.
Ja, es kann natürlich sein, dass ich die Reihe so von außen nicht wirklich als relevant sehe, weil mich irgendwelche Kopfgeldjäger echt am wenigsten interessieren, von dem was es in SW gibt 🙂
Nachvollziehbar, darum soll es ja auch die möglichst große Vielfalt in der Literatur geben, damit jeder das finden kann, was ihn wirklich interessiert.
Genau das macht Star Wars ja eben aus – und das nicht nur in der Literatur