Rezension: Star Wars #57: Age of Rebellion: Lando Calrissian & Jabba der Hutt

Mitte letzter Woche ging es bei Panini – wider COVID-19 – in der Panini-Heftreihe mit Star Wars #57 und den Age of Rebellion-Comics weiter!

In dem Comicmagazin enthalten sind die beiden US-Einzelheftveröffentlichungen Age of Rebellion: Jabba the Hutt #1: Great to be Jabba und Age of Rebellion: Lando Calrissian #1: Cloud City Blues, welche beide im Mai letzen Jahres bei Marvel erschienen sind. Die Geschichten beider Comics wurden von Greg Pak geschrieben, aber jeweils von unterschiedlichen Teams illustriert. Die Comics wurden von Michael Nagula ins Deutsche übersetzt.

Panini hat das Comic-Heft wie gewohnt in zwei Varianten veröffentlicht: Mit Jabba für die Kiosk- und mit Lando für die Comicshop-Ausgabe. Beide Motive stammen von Terry und Rachel Dodson.

Panini liefert folgende Informationen zum Inhalt des Comicmagazins:

Zwei weitere Top-Storys aus der Age of Rebellion-Comic-Saga. Er ist einflussreich und unerbittlich! Auf dem abgelegenen Wüstenplaneten Tatooine hat nur einer das Sagen: der skrupellose Gangsterboss Jabba der Hutt. Aus allen Ecken der Galaxis lockt er die widerwärtigsten Gestalten an – und das zu einem einzigen Zweck: um seine Befehle zu erfüllen…

Herrlich, Jabba zu sein startet in einem Kasino auf Canto Bight. Hier hören wir zum ersten Mal von einem alkoholischen Getränk namens Tuskenwind, von dem allein ein Glas 10.000 Credits kostet. Zudem erfahren wir, dass der Kurs weiter steigen soll und schon begleiten wir zwei Besucher des Kasinos auf ihrer Jagd nach dem Tuskenwind. Bei dieser kommt dann auch der bekannteste aller Hutten ins Spiel. Denn die Quelle des Tuskenwinds verrät es bereits: Das Getränk wird von den Tusken auf Tatooine gebraut. Und durch einen grandiosen Plans schafft es der Gangasterboss mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Am Ende stellt sich allerdings heraus, dass es an einem anderen Ort in der Galaxies gelungen ist, den Tuskenwind synthetisch herzustellen, was den Kurs für das Getränk natürlich einbrechen lässt. Für Jabba ist das allerdings kein Problem, er war offensichtlich viel mehr an dem Getränk selbst interessiert, als daran es für viel Geld zu veräußern, womit auch der Titel des Comics erklärt wäre.

Sehr seltsame Geschichte. Ausnahmslos alle Figuren könnten so wie sie sind ausgetauscht werden, denn bis auf die Erwähnung bekannter Orte, Jabba selbst und der kurze Cameo von Boba Fett gibt es nichts, was die Handlung im Star Wars-Universum verankert würde. Auch hat diese Geschichte keinerlei Einfluss auf die Geschichten die wir bereits kennen, oder würde auf eine davon Bezug nehmen. So kommt es auch, dass sich der Comic nicht datieren lässt. Alles was wir wissen ist, dass er zwischen Episode III und Episode VI spielen muss, denn das Imperium ist bereits an der Macht und auch auf Tatooine vertreten.

Was die Illustration dieser Geschichte angeht, so merkt man sehr schnell, dass das Zeichenteam hier die verschiedenen Orte untereinander aufgeteilt hat. So sind alle Szenen, welche in Jabbas Palast auf Tatooine spielen, sehr ausgeprägt detailiert gezeichnet, während die Szenen im Wüstenmeer oder auf Canto Bight sehr einfach und im direkten Vergleich einfach gehalten sind.

In der Handlung von Wolkenstadt-Blues erleben wir den aus Episode V bekannten Helden bereits in der Rolle als Magistrat der Tibanna-Gas-Miene auf Bespin. Allerdings scheinen die Geschäfte gerade nicht so zu laufen, denn wir erfahren, dass er nicht genügend Geld hat um allen Arbeitern ihre Gehälter zu bezahlen. Da kommt es gerade recht, als ihm Magnat Imperium Roz Fantanine von den Ben-Diffle-Fantanines (da hatte jemand wohl schon immer einen Fantasienamen, der endlich mal in eine Star Wars-Geschichte eingebaut werden musste!) eine helfende Hand in Form eines Auftrags reicht. Als Lando dann aber erfährt, dass er dann sein Geld mit dem Verkauf von Sklaven verdienen würde, lässt er das Geschäft platzen und bezahlt seine Arbeiter schlussendlich mit seinem letztem Rest an Vermögen, welches er eigener Aussage nach eigentlich als Notgroschen zur Seite gelegt hat, um auf einem anderen Planeten von Vorne beginnen zu können.

Der Comic hat ein Paar sehr interessanter Ansätze. Zum einen zeigt er sehr klar schon, wofür die Person Lando Calrissian steht, als er sein eigenes Geld dafür aufwendet um die Gehälter seiner Arbeiter zu bezahlen, anstatt sich damit Abzusetzen und als er ohne weiter darüber nachzudenken den Auftrag ablehnt, bei dem er sich der Sklaverei schuldig gemacht hätte. Menschenleben stehen für ihn also ganz klar an oberster Steller. Der Comic schafft es so der Figur einen tieferen Hintergrund zu geben. Ich hatte im ersten Moment zwar mehr darauf gehofft die genauen Details des lukrativen Geschäfts zu erfahren, welches sich für Lando kurz vor Episode V ergeben hat. Aber so wird deutlich, dass Lando wirklich nicht wusste, was Darth Vader schlussendlich mit Han, Leia und Chewie vorhatte.

Sehr interessant finde ich auch die neue Alien-Spezies, mit denen Lando bei seinem Auftrag zu tun hat. So erfahren wir, dass diese sehr langlebig ist. Um genau zu sein, leben sie nach eigener Aussage 20 x so lange wie Menschen. Nehmen wir an zu Zeiten des Imperiums herrschte eine durchschnittliche Lebenserwartung bei menschlichen Männern von 80 Jahren, dann dürfte die Lebenserwartung bei einem dieser Spezies also 1600 Jahre sein. Mitglieder dieser Spezies sahen also auch die Republik auf und wieder untergehen, und selbiges auch mit dem Imperium und der folgenden Neuen Republik. Und die Idee, dass ein Geschäftsführer dieser Spezies seinen Posten für einige Jahre einem Menschen abgibt, finde ich recht witzig, so auch die Begründung, dass er in den paar Jahren keine Verluste machen würde, da die vielen Jahre für Lando für ihn quasi einem Wimpernschlag gleichkämen. Sehr interessantes Konzept in einer Galaxis, in der generell sehr selten bis gar nicht Zeit und Relativität behandelt wird.

Die Illustration der Geschichte war in Ordnung. Nichts weltbewegendes, dafür aber auch von vorne bis hinten auf dem gleichen Niveau. Stellenweise für meinen persönlichen Geschmack zu bunt, aber passend zu Lando Calrissian.

Fazit

Die Age of Rebellion-Comics in Star Wars #57 haben beide so ihre Stärken und Schwächen. Während der Jabba-Comic stellenweise sehenswert ist, versagt er auf Linie der Geschichte völlig. Dafür hat der Lando Calrissian-Comic einen sehr intelligenten Ansatz und trägt auch wirklich was zur Figur bei, dafür haben hier die Zeichnungen noch einiges an Luft nach oben. Alles in allem gebe ich dem Comicmagazin daher noch drei von 5 Holocrons!

Der Rezensent vergibt 3 von 5 Holocrons!
Bewertung: 3 von 5 Holocrons

Vielen Dank an Panini für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Weiter geht es mit den Comicmagazinen dann am 20. Mai mit Star Wars #58: Age of Rebellion: Luke Skywalker & Darth Vader, welches sogleich den Abschluss der Age of Rebellion-Reihe bildet.

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