Im Jahr 2020 erschien das Buch LEGO Star Wars Lexikon der Minifiguren Neuausgabe mit exklusiver Minifigur. Es ist die deutsche Übersetzung des Buches LEGO Star Wars Character Encyclopedia New Edition. Das Buch hat 223 Seiten und kostet 16,95 EUR. Ich werde sowohl Lexikon als auch Minifigur besprechen, wobei ich mit dem Buch anfange.
Die Kooperation von LEGO und Star Wars begann 1999, insgesamt kann das Lexikon also auf 20 Jahre Minifiguren zurückblicken. Laut der Homepage Bricklink, die für mich DAS Nachschlagewerk zum Thema LEGO ist, gibt es Anfang April 2020 über 1.000 Figuren zum Thema Star Wars. Deswegen war mir von Anfang an klar, dass es kein „vollständiges Werk“ sein würde, selbst wenn man sich auf Minifiguren beschränkt.
Das Buch greift bis „irgendwann 2019“ die Minifiguren auf, so sind einige wenige aus Star Wars: Der Aufstieg Skywlakers dabei. In meinen Augen ergibt sich durch „irgendwann 2019“ ein kleiner Kritikpunkt: Es wäre schön, wenn das Buch angibt, bis wann (also entweder als Monatsangabe oder mit einer Set-Nummer) Minifiguren aufgenommen wurden.
Es werden Minifiguren aus den Episoden I bis IX, den Spinn-Offs Rogue One und Solo und den beiden Serien The Clone Wars und Star Wars: Rebels gezeigt. Die Serien Resistance und The Mandalorian werden zwar in der „Abkürzungen in den Datenbanken“ erwähnt, haben allerdings keine eigenen Figuren in dem Buch.
Welche Minifiguren habe ich vermisst? 2014 kam Darth Revan als eine der wenigen Legends-Figuren raus, die damals auch nur exklusiv zu bekommen war. Diese fehlt, andere Legends-Figuren sind dagegen enthalten: auf Seite 220 werden zwei Sith Trooper abgebildet, die nicht aus Episode IX sind. Das Weglassen von Revan finde ich daher echt schade. Ansonsten fiel mir nach einigem Überlegen noch auf, dass Leia als Sklavin bei Jabba nicht abgebildet ist – in meinen Augen ist es allerdings auch okay, darauf zu verzichten.
Sortiert ist das Buch chronologisch. Wir fangen bei Episode I an und kommen am Ende bei Episode IX an. Die Serien und sonstigen Kinofilme sind entsprechend einsortiert. Neben dem Inhaltsverzeichnis gibt es auch das „Register der Minifiguren“, dort sind die Figuren nochmal alphabetisch sortiert aufgelistet. Minifiguren, die in mehreren Varianten zu sehen sind, werden dort auch mehrmals aufgelistet. Obi-Wan hat also vier Einträge, Luke sogar elf.
Die einzelnen Seiten haben meist eine besondere Minifigur im Fokus. Diese ist in groß abgebildet und hat mehrere, kleinere Erklärtexte. Die Bilder sind durch die Größe sehr detailreich und machen Lust, das Buch immer wieder aufzuschlagen. Die Erklärtexte sind manchmal Star Wars-spezifisch, manchmal Interessantes über LEGO und manchmal einfach auch Hinweise auf bestimmte Drucke oder Accessoires. Die Seiten sind wirklich schön aufgebaut und ja, laden zum Schmökern ein. Aufgelockert werden die Seiten durch Abbildung von Varianten der jeweiligen Figuren oder Teilen eines Sets, in dem die Figur enthalten war. Varianten sind zum Beispiel eine andere Bekleidung oder auch ältere Versionen der Figur. Varianten in anderer Bekleidung werden auch im „Register der Minifiguren“ erwähnt.
Kommen wir zur exklusiven Minifigur: Darth Maul. Es ist die Version aus dem Solo-Film, also mit aufgedruckter Crimson Dawn-Kette, neuen, künstlichen Beinen und dem obligatorischen Doppelklingenlichtschwert. Übrigens sieht die Figur nicht aus, als wäre sie ein Hologramm, sondern hat eine normale Farbgebung. Auf Seite 89 sieht man die Version aus dem Buch auch nochmal in groß. Die Figur ist schön gemacht und detailreich bedruckt: Es ist allerdings Pech, das sie aus dem Film ist, den ich persönlich am wenigsten mag. Wäre es Darth Maul aus Rebels, wäre ich etwas zufriedener mit der Minifigur.
Interessierte, die einen Überblick über die Minifiguren des Star Wars-Universums haben wollen, sind mit dem Buch gut bedient. Fans von Darth Maul und Figuren-Sammler sind alleine schon wegen der Minifigur potentielle Zielgruppe.
Zusammengefasst bin ich mit Lexikon und Minifigur zufrieden. Kritikpunkte sind zwar vorhanden, ich merke allerdings auch, dass ich das Lexikon gerne „einfach so“ in die Hand nehme und schmökere. Wenn ich das als Qualitätsmerkmal nehme, dann hat das Buch (trotz Kritik) die Höchstwertung verdient!
Wir danken Dorling Kindersley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!