Rezension: Rebel Force 2: Die Geisel von Alex Wheeler

Nicht einmal die Jedi können im Vakuum atmen, Junge, das kannst du mir glauben.

Han Solo

Zum Jugendroman der heutigen Rezension möchte ich zunächst eine kleine Anekdote erzählen. Rebel Force 2 von Alex Wheeler hat den Titel Die Geisel. Vor einigen Jahren, als ich noch ganz neu bei der Jedi-Bibliothek war, kam das Star Wars-Buch Die Geißel von Jeff Grubb als Rezensionsexemplar bei mir an. Florian hielt mich damals dazu an, unbedingt darauf zu achten, dass ich in der dazu gehörenden Rezension nicht „Geisel“ statt „Geißel“ schreibe. Provokativ fragte Jürgen einige Stunden später, wer Die Geisel denn schon zu Ende gelesen hätte. Florian erwähnte daraufhin, dass es „Geißel“ heißt und er seine Bücher nur auf Deutsch liest (heute unvorstellbar), bevor wir darauf kamen, dass Jürgen Rebel Force 2 meinte.

Rebel Force 2: Die Geisel (12.08.2009)
Rebel Force 2: Die Geisel (12.08.2009)

Der am 12.08.2009 bei Panini erschienene Jugendroman spielt weiterhin im Jahr 0 nach der Schlacht um Yavin und setzt die Handlung des ersten Bandes fast nahtlos fort. Kapitel 1 fungiert hier als Prolog, denn dieses hat nichts mit der restlichen Handlung zu tun: Meister Yoda nimmt auf Dagobah sein Mittagessen zu sich und bekommt Gesellschaft von Obi-Wans Machtgeist. Die beiden reden darüber, wie sie Luke weiter ausbilden wollen und inwiefern der junge Mann schon zu alt oder zu geformt für die Aufgaben eines Jedi-Ritters ist. Wie wir alle wissen, hat das in den Legends aber doch ganz gut funktioniert.

Unsere Rebellengruppe ist unterdessen auf den Weg nach Delaya, dem jetzt dritten Planeten des Alderaan-Systems. Dieser ist der Schwesterplanet des namensgebenden Planeten des Systems gewesen, bevor dieser durch den Todesstern in ein Asteroidenfeld verwandelt wurde. Eben durch dieses Feld müssen die Rebellen nun auch fliegen, was Leia gar nicht gefällt. Und dem Falken­ auch nicht, denn im Zuge dieses Fluges fallen sämtliche Schilde aus. Trotzdem erreichen sie den Planeten sicher und können sich ihrer bzw. Leias Mission annehmen. Delaya ist nämlich ein Zufluchtsort für Alderaaner geworden, die zum Zeitpunkt der Zerstörung nicht daheim waren und nun alles verloren haben. Leia soll ihnen Hoffnung machen und nebenbei einige Rebellenkrieger rekrutieren. Daher ist auch General Riiekan bereits auf dem Planeten, doch mehr als ein Gastauftritt ist nicht drin und schnell hat der Leser vergessen, dass der General überhaupt erwähnt wurde.

Der Attentäter X-7 versucht weiterhin an die Information über den Piloten zu gelangen, der den Todesstern gesprengt hat. Leia scheint die Sicherheitsrichtlinien, die im letzten Band in Kraft gesetzt wurden, allerdings sehr ernst zu nehmen, denn bisher hatte er keinen Erfolg. Seine Konsequenz besteht darin sich nun an Han und insbesondere Luke ranzumachen, da er sich bei ihnen mehr Erfolg verspricht. Allerdings habe ich während des Buches sage und schreibe null Mal gesehen, dass der Attentäter, der unter dem Namen Tobin Elad unterwegs ist, diesen Plan auch in die Tat umsetzt. Stattdessen nutzt er später ganz simpel einen „Zufall“ aus.

Außerdem führt Wheeler einen neuen Charakter in die Reihe ein, mit dem ich nicht gerechnet hatte: Fess Illee. Dieser Alderaaner war in Leias Jugend ein heimlicher Beschützer ihrer Majestät und wird von Leia regelmäßig beleidigt. In früheren Jahren war er als Jedi Ferus Olin bekannt und hat sogar seine eigene Jugendromanreihe bekommen. Der letzte Jedi steht allerdings noch auf meiner Liste, daher kann ich leider nicht sagen, ob Ferus Verhalten hier in-charakter geschrieben ist. Wenn ich allerdings die wenigen Infos aus Die Geisel zu seiner Vergangenheit nach seinem Verlassen des Ordens in Betracht ziehe, dann passt es definitiv. Das erste Mal kam Olin in der Jedi Quest-Reihe von Jude Watson vor, was zu diesem Zeitpunkt knapp 30 Jahre her ist.

Gefühlt war Die Geisel­ leider auch nicht viel mehr. Abgesehen von X-7s Handlung und der Einführung von Ferus war die Haupthandlung sehr vorhersehbar. Nachdem Luke statt Leia entführt wurde, spielt Luke seine Stärken aus, das war schon ein kleines bisschen beeindruckend, danach jedoch spielen die Rebellen den Entführern direkt in die Hände. Diese stellen sich dann allerdings einfach nur naiv an. Sie glauben, dass das Imperium die Alderaaner umsiedelt und ihnen ein neues zu Hause geben wird, wenn sie Prinzessin Leia ausliefern. Wie das Imperium die Verhandlungen an dieser Stelle handhabt, muss ich glaube ich nicht im Detail durchkauen, aber das Imperium ist hier gute 19 Jahre an der Macht. An dieser Stelle muss meiner Meinung nach jeder in der zivilisierten Galaxis, insbesondere in den Kernwelten wissen, wie das Imperium Leute behandelt. Wheeler hat zwar versucht das ganze spannend zu verpacken und hat es an vielen Stellen auch super hinbekommen, doch das macht die unglaubliche Dummheit der Entführer nicht wieder wett, auf der die gesamte Haupthandlung basiert.

Ein ganz kleines bisschen retten die Rückblenden und Gedanken des Ferus Olin den Roman dann doch noch, aber mehr als drei Holocrons sind einfach nicht drin.

Der Rezensent vergibt 3 von 5 Holocrons!
Bewertung: 3 von 5 Holocrons

Ich danke Cindy, die mir dieses Buch zu Weihnachten 2016 geschenkt hat.

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