Rezension: The Clone Wars 4×01: „Krieg der Meere“

Euer Vater wäre stolz auf Euch.

Captain Ackbar

Wir eröffnen die vierte Staffel The Clone Wars mit einer Folge, die seinerzeit groß gehyped wurde. Krieg der Meere führt uns auf den Planeten Mon Cala, der in den Legends Mon Calamari oder Dac hieß, und beginnt damit einen Dreiteiler, der fast komplett unter Wasser spielt. Außerdem werden Charaktere eingeführt, die für das galaktische Geschehen von größter Wichtigkeit sind.

Geschrieben wurde Krieg der Meere von Jose Molina, Regie führte Duwayne Dunham. Die Premiere war in den USA am 16.09.2011, also noch im selben Jahr wie die letzte Folge der dritten Staffel. In Deutschland mussten wir elf Monate warten und sahen die Folge erstmals am 05.05.2012. Achtung, im Episodenführer wird der 05.05.2011 angegeben, dies ist allerdings offensichtlich ein Irrtum.

Wenn das Schicksal ruft, haben die Auserwählten keine Wahl.

Wir werden kurz in die aktuelle Situation auf Dac (ja, ich werde ihn weiterhin so nennen) eingeweiht. Der letzte König der Mon Calamari und Quarren wurde auf mysteriöse Weise ermordet. Was sich erst einmal spannend anhört, wird mit einem Schnitt auf eine im Wasser treibende Leiche mit einem Messer im Rücken schnell entmystifiziert. Die Frage ist lediglich, wer und warum. Doch die Quarren sind mit dem Nachfolger des Königs, dessen Sohn Lee Char, nicht einverstanden und bitten die Separatisten um Hilfe. Diese kommt in Form von Riff Tamson, einer Hai-Abart, mit einer Droidenarmee. Die Mon Calamari haben ihrerseits Vertreter der Republik eingeladen. Diese kommen in Form von Anakin Skywalker und Padmé Amidala. Schnell wird auch der Mon Cala-Militär Captain Ackbar vorgestellt. Und ja, es handelt sich um genau diesen Ackbar. Er ist zu diesem Zeitpunkt Anführer der Garde und militärischer Berater der Königsfamilie, wie der Episodenführer erklärt.

Ein Krieg unter Wasser! (Bild von der jedipedia.net)

Tamson wird sofort als asozialer Brutalo gezeigt, der seine Probleme mit Gewalt löst, und bringt damit alle Quarren auf seine Seite, welche fortan auf Seiten der Separatisten kämpfen.
Während dieser Szene fiel mir auf: Wie viel Luft passt eigentlich in einen Tauchanzug der Republik? Anakin und Padmé sind ganz schön lange da unten und der Grund des Meeres ist schon recht tief. Ist also eine Art Sauerstofffilter integriert, wie wir ihn bei Obi-Wan und Qui-Gon in Die dunkle Bedrohung gesehen haben? Im späteren Verlauf der Folge sehen wir auch Ahsoka unter Wasser. Sie trägt lediglich eine Tauchmaske, an der sich tatsächlich ein solcher Filter befindet. Um direkt bei der Thematik zu bleiben (als Schwimmer liegt mir das sehr am Herzen): Anakin verliert während einer Schlacht seinen Helm. Um nicht zu sterben, hält er also die Luft an, bis Ahsoka ihm den Helm wieder gibt und Luft hinein gepumpt worden ist. Aber was ist mit dem Druck? Wenn man mal davon ausgeht, dass innerhalb der Helme Standardbedingungen von der Oberfläche (also ca. 1 Bar Luftdruck) herrschen, müssten Anakin bei weit über 100 Metern Wassertiefe nach einer solchen Aktion mindestens die Trommelfelle geplatzt sein, eher mehr (ca. 10 Meter Wassertiefe entsprechen ca. einem Bar mehr Druck). Danach einfach weiter zu kämpfen, halte ich für eher unrealistisch.

Interessant ist auch die Kommunikationsart. Anakin, Padmé und Ahsoka sowie alle Klonkrieger können offensichtlich über eingebauten Funk miteinander kommunizieren. Aber was ist mit den anderen? Wenn ich unter Wasser spreche, verstehe ich mich nicht einmal selber. Aber Kit Fisto versteht Anakin, Anakin versteht Ackbar, Lee Char versteht Fisto und ich frage mich: Wieso? Können die alle Lippen lesen und die Stimmen wurden nur für uns Zuschauer drüber gelegt? Das ergibt keinen Sinn. Wenn die Mon Calamari und Quarren untereinander eine Art Kommunikation entwickelt haben, lasse ich das noch durchgehen. Wale und Delfine können ja auch mehr oder weniger kommunizieren. Aber dass Anakin das dann versteht, sehe ich nicht.

Die Storyline an sich habe ich ja oben schon erklärt. Nachdem Tamson, der übrigens an einen Hai angelehnt ist, die Quarren aufgebracht hat, beginnt die Schlacht. Die Aqua-Droiden, die dazu eingesetzt werden, kennen wir schon aus der Schlacht von Kamino, doch die Art und Weise, wie sie auf den Planeten gebracht werden, ist erneut logisch nicht wirklich sinnvoll. Ihr könnt euch das so vorstellen, dass die Schiffe jeweils an einer Stelle über dem Wasser schweben und die Droiden dann einzeln fallen lassen. So weit, so gut, aber der Zeitraum, in dem ein neuer Droide fallen gelassen wird, reicht nie und nimmer, um aus der Abwurfzone wegzuschwimmen. Entsprechend müsste der zweite Droide auf den ersten fallen, der dritte auf den zweiten und so weiter. So gewinnt man keinen Krieg.

Trotzdem ist dies eine der wenigen Folgen, in denen die Separatisten on-screen eine Schlacht (mehr oder weniger beeindruckend) für sich entscheiden können.

Captain Ackbar hingegen beschließt, sich für eine Motivationsansprache mitten ins Kreuzfeuer zu stellen. Und wird nicht angeschossen. Von keiner Seite. Ich frage mich: Wie? Um ihn herum sterben die Fische in Scharen und er schwimmt da einfach rum und hat Deflektorschilde auf seinem Rücken, oder wie?

Später ein ähnliches Szenario. Die Seps setzten große Robo-Quallen ein. Ihr kennt das: Quallen haben brennende Tentakeln und schweben eigentlich nur durchs Wasser. Das machen sie hier auch. Und trotzdem sterben die Klone und Mon Calamari wie die Fliegen. Statt einfach Deckung zu suchen, oder oben auf den Schirmen der Quallen gegen die Droiden zu kämpfen, muss man erstmal durch die Tentakel schwimmen und sterben. Sorry, aber das kaufe ich euch nicht ab, so dumm kann keiner sein.

Ebenso: In der Schlacht sterben nicht nur Droiden, sondern auch Klone, Mon Calamari und Quarren. Da Riff Tamson einen Hai darstellen soll, kämpft er natürlich mit seinen Zähnen und reißt seine Opfer in Stücke. Aber nirgendwo ist nur ein Tropfen Blut zu sehen. Ich weiß, dass es eine Kinder-Show ist, aber hallo?

Zum Schluss noch etwas Positives: Ich fand die Anspielungen gut, die auf die erste Clone Wars-Serie gemacht wurden, in der die Schlacht von Dac schon einmal durchgespielt wurde. Auch hier war Kit Fisto mit dabei und die Quarren kämpften an der Seite der Separatisten.

Trotzdem ist diese Folge rein logisch ein großer Haufen Müll. Die Idee war zugegebener Maßen eine sehr gute, aber wenn man die Folge objektiv betrachtet, kann man sie leider nicht ansehen. Ich gebe zwei Holocrons.

Der Rezensent vergibt 2 von 5 Holocrons!
Bewertung: 2 von 5 Holocrons

Vorige Episode: Ein Wookiee schlägt zurück (Staffel 3, Folge 22)
Nachfolgende Episode: Eine letzte Hoffnung (Staffel 4, Folge 2)

Ein Kommentar

  1. Ich finde die Folge nicht so gut.

    Die Idee mit dem Meereskrieg finde ich eigentlich cool jedoch wurde sie meiner Meinung nach nicht gut umgesetzt. Außerdem finde ich die Schlacht beim anschauen immer extrem zäh und langatmig was das ganze noch weiter für mich nach unten zieht.

    Wie gesagt ich finde die Folge eher unnötig und langatmig weswegen ich ihr 2 von 5 Holocrons geben würde!

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