Rezension: The Clone Wars 2×20: „Tödliche Falle“

Du bist nicht mein Bruder!

Boba Fett

Die Folge Tödliche Falle leitet den letzten zusammenhängenden Story-Arc der zweiten Staffel ein, der uns neben einigen Gedankengängen von Mace Windu in der zweiten Episode auch in Boba Fetts Hintergründe aufzeigt. Diese erste Folge des Dreiteilers wurde von Doug Petrie geschrieben und Steward Lee führte Regie. Premiere war am 23.04.2010, in Deutschland sahen wir die Folge erstmals am 13.06.2010.

Wer mein Vater war, ist weniger wichtig als meine Erinnerung an ihn.

Zu Beginn möchte ich kurz über den einleitenden Spruch reden. Dieser wird vom Erzähler nämlich irgendwie komisch vorgelesen, sodass der eigentliche Sinn wie ich finde, gar nicht mehr rüber kommt. Wenn ihr die Folge schaut, achtet mal darauf und schreibt uns in die Kommentare, ob ihr das genauso seht.

Bossk und Aurra an Bord der Slave I (Bild von der jedipedia.net)

Nach dieser Einleitung folgen wir einer Schar Klonkadetten, die sich auf einem Jedi-Kreuzer, also einem Venator-Klasse Sternenzerstörer, umsehen dürfen, was offenbar Teil der Ausbildung ist. An Bord dieses speziellen Zerstörers befinden sich Mace Windu und Anakin Skywalker, die eine Art Kurzurlaub genießen sollen, jedoch trotzdem im Dienst zu sein scheinen. Ich habe so verstanden, dass es ähnlich ist, wie bei einem Feuerwehrmann, der auf Abruf steht. Jedenfalls befindet sich innerhalb der Kadettengruppe Boba Fett. Für jüngere Zuschauer ist dies definitiv erst zu erraten, als der Name tatsächlich fällt, ich spreche da aus Erfahrung, weil ich mich an dieser Stelle sogar noch an die Erstausstrahlung auf Pro7 erinnere. Für erfahrenere Zuschauer wird es ein klein wenig früher klar, spätestens als der eine Kadett, auf dem die Kamera deutlich häufiger verweilt, offen sein Gesicht verzieht, als Windu sich vorstellt. In Kombination mit der einleitenden Weisheit ist klar, dass es sich hier um Boba handelt.

Admiral Kilian, dessen Name von Kilian Plunkett, dem Chefdesigner der Serie, der in mehreren Interviews der ersten Staffel zu sehen ist und auf den ich mich bei Animationsfragen in meinen Rezensionen häufig beziehe, stammt, ist sofort vom jungen Boba beeindruckt. Natürlich kommt Boba mit einer Mission an Bord, denn er will seinen Vater Jango rächen, der in Angriff der Klonkrieger dekapitiert wurde.

Seine Lehrmeister, die ebenfalls einen Gastauftritt haben: Aurra Sing und Bossk, der Trandoshaner, den wir in Das Imperium schlägt zurück sehen werden. Es wird auch klar, dass der Junge noch lange nicht der Badass Boba ist, den wir aus den Legends kennen und der im Kanon auch bereits angedeutet wird. Er will Gnade gegenüber den jungen Kadetten walten lassen, während Aurra sie einfach zurücklassen und dem Tod überlassen will.

Diese Folge hat ein Klischee-Element der Film-Industrie eingebaut, welches auch im Theater oft genutzt wird: eine Falle, die immer wieder nur fast aktiviert wird. Das Publikum weiß genau, dass es passiert, nur das Wann steht noch offen. In diesem Fall ist es eine Sprengfalle, die von beinahe von Mace Windu aktiviert wird.

Auch visuell hat die Folge einiges zu bieten. Insbesondere die in Flammen stehende ­Endurance hat es mir angetan. Das ist ein wahrlich beeindruckendes Bild. Auch die Silhouetten von Sing und Bossk sind beeindruckend, wenn die Animation auch Recht einfach war. Aurra ist dabei übrigens recht lauchig geraten, wenn ich das mal so sagen darf. Auf negativer Seite zu vermerken ist einer der jungen Klonkrieger, der versucht zu lächeln. Sagen wir es mal so: Chucky wäre stolz gewesen.

Die Folge bekommt von mir vier von fünf Holocrons. Nicht nur, weil sie den Ton des Dreiteilers maßgeblich beeinflusst, sondern auch, weil sie den Stil für den Dreiteiler von der restlichen Serie abdreht. Wir haben hier nicht die klassische Hauptbesetzung, sondern einen Hauptcharakter und seinen Sidekick, einen wichtigen, wiederkehrenden Nebencharakter und einen Nebencharakter, der eventuell mal wichtig wird. Die Erzählperspektive ist nicht die der Jedi, sondern die des jungen Klons, das ist schon mal einen Bonuspunkt wert. Der letzte Schliff fehlt der Folge aber noch.

Bewertung: 4 von 5 Holocrons
Bewertung: 4 von 5 Holocrons

vorherige Episode: Die Herzogin von Mandalore (Staffel 2, Folge 14)
nachfolgende Episode: Komm nach Hause, R2 (Staffel 2, Folge 21)

3 Kommentare

  1. Ich mag die Folge nicht! Der Junge Boba geht einem extrem auf die nerven und ich finde ihn als Gegenspieler einfach nur schwach! Auch seine Gier Mace Windu zu töten aber andere nicht finde ich auch ein wenig merkwürig aber naja

    Meiner Meinung nach definitiv einer der schlechteren Folgen der Serie!

    1. Er möchte Mace aus Rache töten, die Klone haben ihm oder seinem Vater ja nichts getan. Es macht schon Sinn, dass er jene nicht unbedingt töten will, da er ja keine Vendetta gegen sie hegt.

Schreibe einen Kommentar