Im Jahr 2019 erschien das Buch LEGO Star Wars Ideen Buch. Es ist die deutsche Übersetzung des Buches LEGO Star Wars Ideas Book. Geschrieben wurde das Buch von Hannah Dolan, Elisabeth Dowsett und Simon Hugo. Das Buch hat 200 Seiten und kostet 19,95 EUR.
Die Kooperation von LEGO und Star Wars begann 1999, die deutschsprachige Version kommt also in dem Jahr auf den Markt, in dem LEGO auch „20 Jahre LEGO Star Wars“ feiert. Das englischsprachige Original kam 2018 raus, somit fehlt das Ereignis allerdings im Buch.
Meine Erwartung, basierend auf dem Titel und Cover, war es, Anleitungen für LEGO-Bauwerke zum Nachbau in LEGO zu finden. Diese Erwartung wurde leider enttäuscht. Das Buch enthält viele, viele schöne Bauwerke (laut Buch mehr als 200). Wie man sie nachbauen kann, muss der Leser aber selbst herausfinden. Meine nicht erfüllte Erwartung hat natürlich meine Bewertung beeinflusst. Vielleicht habe ich den Titel aber auch falsch verstanden und bin so auf eine falsche Erwartung gekommen.
Es werden die Episoden I: Die dunkle Bedrohung bis Star Wars: Die letzten Jedi, Rogue One: A Star Wars Story und die beiden Serien The Clone Wars und Rebels aufgegriffen.
Das Buch teilt sich in vier Abschnitte: Nachbauen, Ausbauen, Spielen und Benutzen.
Bei Nachbauen werden Gegenstände aus den Filmen und Serien nachgebaut. Häufig sieht man dort Dinge, die es bis jetzt eben nicht von LEGO zu kaufen gibt, wie eine Loth-Katze. Da sind zwar viele nette Ideen dabei, wirklich beeindruckt haben mich die Bauten allerdings nicht.
Bei Ausbauen werden, basierend auf der Saga, neue Ideen entwickelt, zum Beispiel ein neues Alien für die Cantina oder ein neuer Astromech-Typ. Hier sind dann auch die etwas humorvolleren Ideen zu finden, wie die „Strumtruppler im Sondereinsatz“ oder die „Handlanger für Jabba“.
Bei Spielen geht es um kleinere Spiele mit Star Wars-Bezug. Das Kapitel hat mir am meisten Spaß gemacht. So kann man mit Lichtschwert-Mikado wirklich in wenigen Minuten ein kleines Spiel starten. Die „Sturmtruppen-Ausbildung“ dauert beim Aufbau zwar länger, erzeugt dafür aber auch mehr Spielspaß.
Bei Benutzen geht es um Schlüsselbretter oder Schatzkisten. Da ich LEGO auf diese Weise nicht in den Alltag integriere (bzw. integrieren will), gab es hier für mich die wenigsten Anregungen.
In den Abschnitten Nachbauen, Ausbauen und Spielen gibt es den „Ultimativen Umbau“, also ein größeres LEGO-Set wird in mehrere kleine Teile umgebaut. Auch hier ist ein Nachbau schwierig bis nahezu unmöglich, wenn man das Set nicht hat. Teilweise werden die Sets 2019 nicht mehr produziert. So ist auch das mehr zum Staunen als zum „das kann ich auch“.
Was mir gut gefallen hat, war das Konstrukt aus zwei Inhaltsverzeichnissen. Das eine ist ein „klassisches“ Inhaltsverzeichnis. Das zweite führt den Leser durch Fragen wie „Wie viele Steine hast du?“ oder „Auf welcher Seite stehst du?“ auf die entsprechenden Bauwerke, die für den Leser in dem Moment individuell interessant sind. Das fand ich eine sehr nette Idee, gerade für jüngere Leser.
Leider macht das Buch es mir schwer, die Zielgruppe des Buchs zu identifizieren. Menschen mit einem großen Menge an Steinen (und ggfs. eigener Erfahrung beim Entwerfen eigener LEGO Bauwerke) sind vielleicht bei den Infos zu „Spezialsteinen“ und „Baumeistertipps“ etwas unterwältigt. Menschen mit einem kleinen Steinevorrat und wenig bis keiner Erfahrung könnten bei den jeweiligen Bildern mit dem Nachbau etwas überfordert sein.
Letztlich sind die jeweilige Bauwerke und Bilder durchaus gut gemacht. Wer die Bauwerke einfach nur bewundern oder sich inspirieren lassen will, findet hier sicher das eine oder andere schöne Kleinod. Da kommt dem Buch dann auch die Größe (eine Seite ist größer als ein DinA-4 Blatt) zu Gute, so dass man auf den Bildern ordentlich Details erkennen kann.
Mit einer anderen Erwartungshaltung wäre vielleicht sogar ein Holocron mehr möglich, aber aufgrund meiner Erwartungshaltung kann ich nicht mehr als drei vergeben.
Wir danken Dorling Kindersley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!