Rezension: Tales from Vandor von Jason Fry

Teil der umfangreichen Begleitliteratur zu jedem der neuen Filme ist mittlerweile auch immer ein kleines Büchlein, welches meist in der Form eines „In-Universe“-Tage- oder Notizbuches eines der Hauptcharaktere des Films daherkommt und den Leser mit allerlei zusätzlichen, nützlichem oder auch unnützem Hintergrundwissen versorgt. Im Zusammenhang mit dem Film Solo: A Star Wars Story ist dies das im Sommer 2019 erschienene Tales from Vandor, welches von Jason Fry für Studio Fun geschrieben wurde.

Dieses Mal ist es eine Sammlung von Texten, Zeichnungen und Dokumenten, die der Barkeeper „Midnight“ des „The Lodge“ (das Sabacc-Lokal auf Vandor aus dem Film) gesammelt hat und die nicht nur seinen eigenen Werdegang nachzeichnen, sondern auf die Verhältnisse auf Vandor und seine Sicht auf verschiedene Personen wiedergeben. Natürlich stehen dabei die Helden von Solo im Fokus. Die Geschichten reichen dabei von zusätzlichen Details hin bis zu wilden Gerüchten. Besonders die Frage des tatsächlichen Weges, den Han durch den Mahlstrom geflogen ist, aber auch Hans tatsächliche Herkunft nähren die Spekulationen und Vermutungen.

Wie immer bei dieser Art von Büchern, ist das Buch umfangreich und sehr liebevoll illustriert. Von technisches Risszeichnungen z.B. des Millennium Falken, über Portraits diverser Personen, Landschaftsbilder oder Wiedergaben bestimmter Sachen, um die es gerade im Text geht, findet sich hier alles, was der Leser braucht, um voll in die Welt einzutauchen. An acht Stellen kann man die Seiten sogar für größere Zeichnungen oder Dokumente ausfalten. An ein paar Stellen ist es übrigens hilfreich Aurebesh lesen zu können. Die Illustrationen stammen von Sam Gilbey, der hier ein gut gelungenes Star Wars-Debüt absolviert hat.

Ob alles wahr ist, was in diesem Büchlein geschrieben wurde? Tja, wer kann und will dies schon wissen. Geschichten, die in einer Bar erzählt werden dienen ja primär der Unterhaltung, nicht der Geschichtsschreibung, was aber nicht bedeutet, dass nicht doch das ein oder andere auch wahr sein kann. Den Teil mit der Unterhaltung jedenfalls hat Fry sehr gut hinbekommen. Aber es finden sich auch zahlreich neue und wirklich brauchbare Fakten, die bestimmte Themen klarer machen. Ich finde, die Mischung aus Fakten und Fiktion ist Fry sehr gut gelungen. Wie bei Fry üblich finden sich auch hier wieder einige passende Legends-Anleihen.

Fazit: Ich habe das Buch, obwohl ich eigentlich gerade ganz was Anderes, Wichtiges zu tun hatte, in einem Rutsch durchgelesen und mich dabei sehr gut vergnügt. Aus diesem Grunde gebe ich dem Buch 5 von 5 Holocrons, nicht weil die Geschichte so toll ist, sondern weil es seinen Zweck als unterhaltendes Begleitbuch für Fans so umfassend erfüllt. Dabei versteht sich das Buch durchaus nicht als kleinen Bruder der ebenfalls üblichen filmbegleitenden Enzyklopädie, sondern geht ganz eigene Wege

Bewertung: 5 von 5 Holocrons
Bewertung: 5 von 5 Holocrons

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