Rezension: Star Wars Comic-Kollektion, Band 50: Dark Times: Parallelen

Star Wars Comic-Kollektion, Band 50: Dark Times: Parallelen (23.07.2018)
Star Wars Comic-Kollektion, Band 50: Dark Times: Parallelen (23.07.2018)

Herzlich willkommen zur Rezension zu Band 50 der Star Wars Comic-Kollektion, der am 23. Juli 2018 erschienen ist. In dem Band sind diesmal zwei verschiedene Comics untergebracht. Zum Einen, wie bereits auf dem Cover zu sehen, der Dark Times-Comic Parallelen und dazu mit Fairplay erneut eine Geschichte aus der Tales-Reihe.

Zunächst erhält der Leser eine kurze Zusammenfassung der bisherigen Geschehnisse in der Reihe sowie eine nette Timeline, die den Comic zeitlich einordnet. Außerdem werden mit Bomo Greenbark, K’Kruhk und Schurk-Heren auch noch drei der Protagonisten von Parallelen vorgestellt. Daneben gibt es noch einen lobenden Hinweis auf die Kurzgeschichte Fairplay.

Wir beginnen die erste Geschichte mit einem Rückblick auf die Zeit kurz vor der Order 66. Die Jedi K’Kruhk und Sian Jeisel sind mit ihren Klontruppen auf dem Weg nach Mygeeto, werden unterwegs allerdings angegriffen und landen auf dem Mond Bogden 3, um ihr Raumschiff zu reparieren. Dort halten sich gerade die Jünglinge des Fledermausfalken-Clans mit der Jedi Du Mahn in einem Trainingslager auf. Als sich die Soldaten und Jedi zusammensetzen wollen, bemerkt K’Kruhk, dass die Klone eine Nachricht empfangen und das Feuer auf die Jünglinge eröffnen wollen. In dem Schusswechsel gelingt es K’Kruhk durch Jeisels Opfer mit dem Großteil der Jünglinge zu entkommen. Zwei Monate später richten wir unser Augenmerk wieder auf die Crew der Uhumele, nun ohne Dass Jennir. Shurk-Heren plant ein Geschäft mit einem alten Freund – Haka Hai – dem er jedoch nicht traut und daher seine angebotene Ware an einem Asteroiden lagert, während er Haka Hai eine Truhe mit Sprengstoff bringt. Tatsächlich stellt sich das Ganze als Falle heraus, in deren Verlauf die Crew gefangen wird, während Haka Hais eigene Anhänger – unter Lumbras Befehl – ihn ebenfalls verraten und mit der vermeintlichen Beute fliehen. Da einer der neugierigen Leute natürlich die Truhe öffnet, explodiert die Sprengladung und beschädigt das Schiff von Lumbra, das daraufhin gezwungen ist, notzulanden. Ausgerechnet auf dem gleichen Planeten, auf den K’Kruhk mit den Jünglingen geflohen ist. Während es nun an Bomo Greenbark und seiner Crew ist, sich zu befreien, kommt es unweigerlich zur Konfrontation zwischen Lumbras Piraten und K’Kruhks Jünglingen.

Die Dark Times-Reihe gehört meiner Meinung nach ohnehin zu einer der besten Comicreihen, die Star Wars hervorgebracht hat. Parallelen zeigt eindrucksvoll, dass die Geschichte auch ohne den vermeintlichen Mittelpunkt – Dass Jennir – wunderbar funktioniert. In Parallelen sehen sich Bomo Greenbark und K’Kruhk ihren jeweils eigenen und doch ähnlichen Herausforderungen ausgesetzt. Bomo akzeptierte seinerzeit Jennirs vermeintlichen Dienst nicht und grämt dem Jedi immer noch, dass er die Mörder seiner Frau und Tochter getötet hat – anstatt Bomo das zu überlassen. Als Jedi muss K’Kruhk stets besonnen handeln und darf sich nicht von seinen Gefühlen übermannen lassen. Und doch hadern beide im Verlauf von Parallelen mit genau diesem Problem. Bomo macht seiner Wut im Kampf gegen die Piraten Luft und K’Kruhk verliert die Kontrolle über sich, als Lumbra die Jünglinge bedroht. Die Geschichte veranschaulicht hier den Konflikt zwischen Rationalität und Gefühlen sowie deren Konsequenzen und zeigt gleichzeitig einen berührenden Apell an Freundschaft und Aufopferungsbereitschaft ohne dabei übertrieben zu wirken.

Zeichnerisch wurde die Geschichte von Dave Ross und Lui Antonio umgesetzt, denen ich hier ein großes Lob aussprechen möchte. Die Dark Times-Reihe bietet mit alleine mit der Crew der Uhumele und den Nosaurianern eine ganze Bandbreite verschiedenster Spezies und jede einzelne von ihnen ist hervorragend gezeichnet, insbesondere was die Mimik und Dramatik angeht. Auch die Colorierung des Comics hat mir durchweg gefallen, da sie sich an den Ton der Geschichte sehr gut anpasst. Wenn es nur um diese Geschichte alleine ginge, würde ich dem Band vermutlich 4, wenn nicht 5 Holocrons geben, aber es gibt ja noch mehr.

Zusätzlich zu Parallelen haben wir auch noch die kurze Geschichte Fairplay. Diese erschien ursprünglich schon im April 2000 im Rahmen der Tales-Reihe. Geschrieben wurde sie von Dan Jolley, während Sean Phillips die Zeichnungen dazu lieferte. Ein vermeintlicher Minenarbeiter strandet mit seinem Schiff auf der Horn Station und wird kurz darauf in einer Kneipe in eine Schießerei verwickelt. Dabei zeigt er erstaunliche Reflexe und Fähigkeiten, weshalb er von Lord Shoto Eyefire zum Duell eingeladen, da dieser stets würdige Gegner sucht. In dem Duell offenbart der Minenarbeiter jedoch seine wahre Identität. Wie mehrere Comics der Tales-Reihe ist auch Fairplay ein eher kurzweiliges Vergnügen, zumal die Handlung fast von Anfang an voraussehbar ist und keine wirkliche Spannung aufkommt. Die Zeichnungen von Sean Phillips sind stark schattiert gehalten und während ich ihm zugute halten muss, dass die Aliens in der Geschichte sehr gut gelungen sind, frage ich mich doch, warum seine Menschen dafür absolut unmenschlich aussehen. Fairplay würde ich separat vermutlich 2 Holocrons geben, weil mich weder Handlung noch Zeichnungen überzeugen konnten.

Als Bonusmaterial sind diesmal die Artikel Der Todesstern und Die Stimmen hinter den Bildern enthalten. Wie wir es inzwischen leider schon von der Kollektion gewohnt sind, haben beide Artikel nichts mit den Comics des Bandes zu tun. Der Todesstern von Giuseppe Guidi gibt auf zwei Seiten einige Fakten und die entscheidende Schwachstelle des Todessterns wieder, was im Großen und Ganzen den meisten Lesern wohl schon bekannt sein dürfte. Das einzig interessante an dem Artikel ist die italienische Namenswahl des Todessterns in Anlehnung an die Pestpandemie des Mittelalters. Die Stimmen hinter den Bildern von Roberto Pretti ist sogar noch kürzer und konzentriert sich vor allem auf James Arnold Taylor, der Stimme von Obi-Wan Kenobi in The Clone Wars und wie es dazu kam, dass er seine Sprechrolle erhielt. Zum Abschluss haben wir noch die übliche Cover-Galerie, in der neben Bomo Greenbark und K’Kruhk mit Lumpra auch ein kleiner Antagonist enthalten ist.

Fazit: Insgesamt gebe ich diesem Band der Kollektion 3 von 5 Holocrons. Parallelen ist eine wirklich brilliante Geschichte, aber weder Fairplay noch die Zusatztexte sind es für sich wirklich wert, den Band zu kaufen. Da lohnt es sich vermutlich eher, die Dark TimesReihe gesondert anzuschaffen.

Der Rezensent vergibt 3 von 5 Holocrons!
Die Rezensentin vergibt 3 von 5 Holocrons!

Wir danken Panini für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

Weiter in der Kollektion geht es am 14. August mit Star Wars Comic-Kollektion: Band 51: Vector I: Der Muur-Talisman.

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