Rezension: Star Wars #35: Darth Vader: Der Auserwählte, Teil 3 & 4

Heute erscheint Star Wars #35 in der Heftreihe von Panini. Der Comic enthält die beiden US-Einzelheftveröffentlichungen Darth Vader #3: The Chosen One, Part 3 und Part 4 von Autor Charles Soule. Illustriert wurde die Geschichte durch Zeichner Giuseppe Camuncoli, sowie Kolorist David Curiel und Tuschezeichner Cam Smith.

Hierzulande erscheint der Comic wieder in zwei Varianten, welche sich nur durch das Covermotiv unterschieden. Das Cover der Kioskausgabe stammt dabei aus den Federn von Jim Cheung und Matthew Wilson und das der Comicshop-Ausgabe von Francesco Mattina und Giuseppe Camuncoli. Beide Motive befinden sich auch auf einem Wendeposter im Heft. Übersetzt wurde die Geschichte von Michael Nagula.

Palpatine hat Darth Vader befohlen, einen überlebenden Jedi zu jagen, und ihm sein Lichtschwert samt dem wertvollen Kyberkristall zu rauben. Doch einen Jedi zu finden ist nicht einfach – schließlich haben die Sith-Lords die Galaxis von ihnen gesäubert. Vader begibt sich auf die Suche, durchstöbert alte Jedi-Archive und muss sich schließlich tatsächlich einem Überbleibsel des Jedi-Ordens stellen …

Der weltweit bekannteste Schurke ist zurück!

Hier acht Vorschauseiten aus dem Comic, damit ihr auch ein Bild vor Augen habt:

Nachdem mich die ersten beiden Teile von Darth Vader: Der Auserwählte sehr begeistert haben, hoffte ich natürlich auf die Fortsetzung meiner Begeisterung für die Geschichte. Darth Vader hat ein ehemaliges Mitglied des Jedi-Orden ausfindig gemacht: Der Jedi Kirak Infil’a. Er macht sich auf zum Planeten Al’doleem, wo sich Infil’a während seines Barash aufhält.

Darth Vader #3 (12.07.2017)
Darth Vader #3 (12.07.2017)

Der Jedi Kirak Infil’a hat mich hier in der Story schon sehr stark an Joruus C’baoth aus der Thrawn-Trilogie erinnert: ein weißbärtiger Machtnutzer, der auf einem Berg lebt und das hiesige Volk beschützt. Der Apostroph im Namen ist dann noch das I-Tüpfelchen. Einen gravierenden Unterschied gibt es dann aber doch: Während Joruus den Mount Tantiss und die darin befindlichen „Schätze des Imperators“ bewachte, wartet Infil’a an einer Prüfungsstätte des Jedi-Ordens. Ansosten konnte ich der neuen Figur allerdings gar nichts abgewinnen. Erst recht ist seine Motivation für mich nicht nachvollziehbar. Laut seiner eigenen Aussage hat er den Barash gewählt, um im richtigen Moment dann wieder als Jedi aktiv zu werden. Und dieser Moment soll gekommen sein, als der Mörder der Jedi, Darth Vader, vor ihn tritt. Doch dann, im Kampf mit dem Sith, ist der geläuterte Jedi genau so überheblich, wie man es von den Jedi vor der Order 66 nun mal kennt. Wir erfahren nicht, weshalb der Jedi den Barash gewählt und den Orden verlassen hat, aber anscheinend hat er die Jahre der Meditation nicht sehr sinnvoll genutzt.

Darth Vader #4 (02.08.2017)
Darth Vader #4 (02.08.2017)

Darth Vader hingegen bekommen wir erneut mitsamt seiner Badass-Einstellung präsentiert. Wie schon in Star Wars #34 hat er hier wieder einige Kämpfe zu bestreiten. Komplett auf sein Ziel fokussiert, dem Jedi sein Lichtschwert abzunehmen um den darin befindlichen Kyber-Kristall zu korrumpieren, gibt es von ihm selbst so gut wie keine Textpassagen. Und dieses Mal hat der dunkle Lord der Sith gegen den Machtnutzer nicht ganz so leichtes Spiel wie noch gegen Räuber und Klonsoldaten. So habe ich Darth Vader zuvor noch nie erlebt. Hier wird wahrlich demonstriert, weshalb Vader gefürchtet wird.

Die Zeichnungen sind selbstverständlich auf dem gleichen Niveau geblieben, da sich am Team, das für die Illustration der Geschichte verantwortlich ist, nichts geändert hat. Mit dem Unterschied, dass mir die Mimik von Infil’a sehr gut gefällt; Zeichner Giuseppe Camuncoli hat wohl nur Probleme mit dem Imperator. Die Choreographie der Kämpfe gefällt mir sehr gut. Die Abfolge durch die Panels baut Spannung auf und hält Schritt mit dem Tempo der Geschichte. Wo aber Wassermassen im einen Moment sehr dynamisch und plastisch wirken (siehe Vorschauseiten), gefallen sie mir gegen Ende an Szenen an einem Staudamm gar nicht mehr so gut.

Alles in allem ist das Tempo der Geschichte um Darth Vader auch in Star Wars #35 weiterhin sehr hoch – im positiven Sinne! Vader erlebt keinen ruhigen Moment, aber ich gehe davon aus, dass er den jetzt haben wird, nachdem er sein Ziel erreicht hat und ein Lichtschwert sein eigen nennt. Der Jedi Infil’a hat mir aus den oben genannten Gründen nicht gefallen, wofür ich auch ein Holocron abziehe, sodass Teil 3 und 4 von Der Auserwählte bei mir noch vier Holocrons erhält!

Der Rezensent vergibt 4 von 5 Holocrons!
Der Rezensent vergibt 4 von 5 Holocrons!

Wir danken Panini für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Weiter geht es mit Teil 5 und 6 in Star Wars #36, das am 25. Juli erscheint.

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