Rezension: Abenteuer im Wilden Raum 6: Die Rettung von Tom Huddleston

Ein letztes Mal heiße ich euch willkommen zurück im Wilden Raum! Denn die Reihe Abenteuer im Wilden Raum hat auch in Deutschland ihren sechsten und damit letzten Teil erreicht, welcher den spoilerlastigen Titel Die Rettung trägt. Der Originaltext von Tom Huddleston erschien vor knapp einem Jahr bei Egmont UK, Andreas Kasprzaks Übersetzung, wie üblich, bei Panini.

Abenteuer im Wilden Raum 6: Die Rettung (26.03.2018)
Abenteuer im Wilden Raum 6: Die Rettung (26.03.2018)

Wir befinden uns weiterhin im Jahr 16 vor der Schlacht um Yavin. Nachdem die Graf-Kinder Lina und Milo sowie deren Droid CR-8R und der Echsenaffe Morq sich im letzten Band ihres Erzrivalen Captain Korda entledigt haben, nutzen sie nun dessen nicht mehr benötigtes Schiff, um weiter nach ihren Eltern zu suchen. Wobei „suchen“ schon etwas viel gesagt ist, denn sie kennen ihr Ziel inzwischen.

Da Korda nun wie gesagt nicht mehr am Leben ist, detete Cavan Scott im letzten Band bereits Tarkins Auftritt in diesem Büchlein an. Er interagiert auch direkt mit den Grafs, sowohl mit den Erwachsenen als auch mit den Kindern, und ist damit als Hauptbösewicht klar zu erkennen.

Viel faszinierender fand ich allerdings die Rolle des Droiden K-4D8 (das ist der Droide, welcher auch auf dem Cover zu sehen ist). Dieser wurde Tarkin von einem gewissen Direktor Krennic zur Verfügung gestellt, was mich als kleines „Easter Egg“ nicht nur überrascht, sondern auch sehr glücklich gemacht hat, und verfolgt neben Tarkins klaren Anweisungen auch eigene Intuitionen, die denen des Gouverneurs teilweise widersprechen und ihnen teilweise zugute kommen. Besonders für die Beziehung zwischen diesen beiden Charakteren hätte ich mir gewünscht, dass der Roman ein paar Seiten mehr bekommen hätte.

Huddleston führt in diesem Roman (wieder) eine neue Spezies ein, die von den Grafs Agarianer genannt wird. An sich sind sie sprechende Pilze, die den kompletten Planeten zu ihrem eigenen Ökosystem gemacht haben und untereinander in Symbiose leben, weswegen sie sehr, sehr alt werden können. Ich weiß auch nach dem Lesen des Buches noch nicht, was ich von den Leuten halten soll. Zum einen ist es bestimmt nicht die verrückteste Spezies im Star Wars-Universum, besonders nicht, wenn man an die Figuren aus dem Legends-Bereich denkt, zum anderen sind es halt immer noch sprechende Pilze…

Etwas gestört haben mich an dieser Stelle tatsächlich die Illustrationen, welche ab und an in den Text eingestreut wurden. Diese liefen meiner Vorstellung der Pilzwesen völlig zuwider und auch CR-8R, der zeitweise einen anderen Körper bekommen hatte, entsprach so gar nicht meinen Vorstellungen. Dazu muss man natürlich auch sagen, dass ich nicht die eigentliche Zielgruppe bin und die Kinder gegebenenfalls Unterstützung bei der Visualisierung der Geschichte benötigen.

Außerdem negativ aufgefallen ist mir dieses Mal das Papier, welches einen merkwürdig strengen Geruch von sich gibt. Geruchsproben an den anderen Bänden zeigten den gleichen Geruch, jedoch nicht in dieser Intensität; die anderen Panini-Bücher riechen so nicht und die Bücher aus dem Hause Blanvalet riechen komplett anders. Also das sollte vielleicht nochmal überprüft werden.

Die Storyführung hat mir allerding super gefallen. Fragen wurden geklärt, die Geschichte mehr oder weniger abgeschlossen, selbst Morqs und CR-8Rs Streit wurde beigelegt. Die Charaktere handeln schlüssig und besonders die Kinder haben noch einmal eine rasante und vor allem passende Entwicklung durchgemacht, sodass sich ein sehr positives Gesamtbild ergeben hat.

Das Ende lässt zwar ein Wiederauftauchen der Grafs zu, doch dies war für ein kindgerechtes Ende letztlich notwendig.

Alles in allem freue ich mich, dem letzten Band der Reihe endlich auch einmal fünf von fünf Holocrons geben zu können.

Der Rezensent vergibt 5 von 5 Holocrons!
Der Rezensent vergibt 5 von 5 Holocrons!

Wir bedanken uns bei Panini für das Rezensionsexemplar. Letztes Jahr hat unser Gastrezensent Timon bereits die englische Ausgabe rezensiert.

8 Kommentare

    1. Findest du das echt so schlecht? Mich hats zumindest unterhalten, wenngleich ich den Anfang mit der Räuberbande völlig daneben fand. Der eigentliche Handlungsstrang geht hingegen für mich eigentlich in Ordnung. Bin echt auf deine ausführliche Rezi gespannt.

  1. Vielen Dank für die gute Rezession. Persönlich habe ich die Reihe schon länger im Blick aber iregendwie springt da der Funke nicht so richtig über. Ich bin immer sehr vorsichtig mit Jugendromanen, aber irgendwann werde ich wohl auch hier mal reinschauen.

  2. Ich fand die Reihe bisher eigentlich ganz gut, aber der letzte Band hat mich dann doch sehr enttäuscht. OK, es gab eine paar nette Easter Eggs wie der Droide von Krennic und auch Tarkin selbst fand ich ganz nett. Aber Pilze? Nein, nicht wirklich. Auch das Zusammenfinden der Graf Familie ist ja komplett unspektakulär verlaufen. Ich fand die Bände 1-5 um Längen besser.

  3. Hab die Reihe in der letzten Woche gelesen und sie hat mir auch gut gefallen. Vor allem da ich von August bist Anfang Oktober die Alphabet-Trilogie gelesen habe, war der einfachere Schreibstil sehr willkommen. Finde es schade, dass nichts mehr zu den Vier gekommen ist.
    Generell finde ich nach Diener des Imperiums und eben der Reihe schade, dass keine Jugendromanreihen mehr veröffentlicht werden. (Zu komm zum Widerstand kann ich nichts sagen, da ich es nicht gelesen habe, aber was ich davon gehört habe, nun ja)

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