Am 23. Januar 2018 erschien bei Dorling Kindersley das Buch Star Wars Spiele programmieren mit SCRATCH. Es ist die deutsche Übersetzung des Buches Star Wars Coding Projects. Geschrieben wurde das Buch von Autor Jon Woodcock. Das Buch hat knapp 100 Seiten und kostet 12,95 EUR.
Was ist Scartch?
Scratch ist eine Programmiersprache, für die man einen Computer oder einen Laptop braucht. Dann folgt die Entscheidung, ob man Scratch lieber on- oder offline programmieren will. Online braucht man außer einem Browser (und einer Internetverbindung) nichts mehr, offline muss man eine Entwicklungsumgebung herunterladen. Man findet beide Versionen (für on- und offline) unter https://scratch.mit.edu/.
Die einfachen Scratch-Befehle werden nicht erklärt. Da diese selbsterklärend sind (siehe auch Bild), finde ich das voll okay. Komplexere Befehlsketten werden natürlich erklärt.
Was erwarte ich nun von einem Buch mit dem Titel Star Wars Spiele programmieren mit SCRATCH?
Zum Einen sollte die Programmiersprache Scratch erklärt werden und zum Anderen sollte es einen starken Star Wars Bezug haben. Beides erreicht das Buch ganz gut. Das knapp 100-seitige Buch ist in DIN A4-Größe und zeigt insgesamt fünf Spiele sowie ein Maltutorial mit Schritt für Schritt-Anleitungen. Die Spiele sind so gestaltet, dass man sie mit Scratch einfach nachbauen kann. Dies braucht zwar etwas Zeit, aber in meinen Augen lernt man so auch recht schnell die Sprache kennen. Es ist auch gut, dass Fachbegriffe wie Code, Bug und weitere eingeführt und erklärt werden.
Folgende Angaben macht DK zum Inhalt des Buches:
Wie Kinder am besten programmieren lernen? Ganz einfach: Mit der heldenhaften Hilfe ihrer Lieblingsfiguren aus der weit, weit entfernten Galaxis. In diesem coolen SCRATCH™-Buch bringen die Star Wars™ Stars den Umgang mit dem Computer und die Grundlagen des Programmierens bei. Schritt-für-Schritt-Anleitungen zeigen mit vielen Illustrationen, wie Kinder eigene Computerspiele inspiriert von den beliebten Charakteren gestalten. Dank der leicht verständlichen Programmiersprache SCRATCH™ geht’s mit dem Star Wars™ Buch Klick für Klick im Turbotempo zum Erfolg.
Und hier ein auch noch paar Vorschauseiten aus dem Buch:
Die Handlung der Star Wars-Filme Episode I bis VII werden für das Buch vorausgesetzt. So werden exemplarische Beispiele für „Was ist ein Algorithmus?“ direkt aus den Filmen genommen.
Die Grafiken und die Erklärungen sind schön groß, so dass man alles gut erkennen kann. Das ist besonders wichtig, weil Scratch eine visuelle Programmiersprache ist – das heißt, auch sämtliche Programmierbeispiele sind als Grafiken eingebunden.
Zur Auflockerung sind auch immer mal wieder Star Wars-Figuren zu sehen, die Filmzitaten passend zur jeweiligen Aufgabe von sich geben. Gerade von den Bildern und der Qualität der Bilder im Buch bin ich sehr beeindruckt und sie machen in meinen Augen auch einen Großteil des Charmes aus. So ist es nämlich kein reines „Arbeitsbuch“, sondern es macht auch einfach Spaß, es immer mal wieder durchzublättern.
Zu den Spielen: Die fünf Spiele sind sehr unterschiedlich. Ist das erste noch mit recht wenig (bis keinem) Star Wars-Bezug, passen die anderen vier doch sehr viel mehr in die Star Wars-Welt. Auch die Art der Spiele ist unterschiedlich. Eins der Spiele ist sogar mit Integration einer Webcam, was ich persönlich mal etwas besonderes finde – so kann man (kurzzeitig) selbst zum Jedi werden. Der Schwierigkeitsgrad (beim Programmieren, nicht unbedingt beim Spielen) steigt mit jedem Spiel.
In dem Maltutorial wird erklärt, wie man einen Droiden nach Wahl bauen und animieren kann. Das ist wirklich als Tutorial zu sehen, am Ende des Kapitels hat man zwar einen animierten Droiden – aber eben keine Aufgabe für diesen. Die muss man sich dann noch überlegen (oder ihn in eins der Spiele integrieren).
Zwei Dinge stören mich am Buch: Das Kapitel „So bekommst du Scratch“ ist ganz am Ende, ich hätte es gerne vor den ersten Programmierschritten gesehen. Das mag noch als Kleinkram gelten, das zweite Thema jedoch leider nicht: Wir haben ein Buch zum Thema „Star Wars“. Und zu der Frage, wie der Leser an legale Bilder für seine Spiele kommt, gibt das Buch den Hinweis: „Verwende am besten nur Bilder, die du selbst gemacht hast und die frei nutzbar sind, wie es bei den Figuren in der Scratch-Bibliothek und in den Scratch-Spielen anderer der Fall ist.“ (S. 40) An der Stelle wäre sicher auch eine CD (oder ein Download) mit zumindest den Bildern für die Spiele, die in diesem Buch beschrieben werden, machbar gewesen. So hat man nun als Leser ausschließlich die Möglichkeit, die Bilder nachzumalen, was durchaus einiges an Zeit benötigt, oder eben andere Bilder zu nehmen. Dadurch reduziert sich dann aber teilweise der Star Wars-Bezug. Es ist eben durchaus was Besonderes, wenn TIE-Jäger den Millennium Falke durch ein Asteroidenfeld jagen.
Dieser letzte Punkt verhindert eine Höchstwertung leider. Generell würde ich das Buch Menschen empfehlen, die Scratch gerne kennenlernen wollen und noch kein Buch zu dem Thema haben. Wenn diese Leute dann noch Star Wars mögen, ist das Buch sogar noch besser geeignet.
Wir danken Dorling Kindersley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
„Geschrieben wurde das Buch von Autor Jon Woodcock“
Der Mann tut mir leid. Dafür spendete sein Name mir ein Lachen!