Nachdem die Rebellen in der vorangegangenen Doppelfolge den Hyperantrieb des TIE Defenders gestohlen haben, knüpft die heutige Doppelfolge „Bündnis mit dem Fremden“ (Originaltitel: „Kindred“) und „Das gekaperte Schiff“ (Originaltitel: „Crawler Commandeers“) direkt daran an. Ezra und Co. müssen nämlich nun den Hyperantrieb in Sicherheit bringen und den enthaltenen Rekorder zur Datenanalyse nach Yavin 4 bringen. Allerdings hat Großadmiral Thrawn etwas dagegen und setzt seinen Attentäter Rukh auf die Rebellen an. Auf der Flucht vor dem Imperium müssen die Rebellen nun erneut auf die Hilfe der mysteriösen Loth-Wölfe vertrauen.
In der zweiten Folge suchen die Rebellen nach einer Möglichkeit, Hera und die Kommandozentrale auf Yavin 4 zu kontaktieren, und kapern aus diesem Grund ein Minenschiff. Doch der imperiumstreue Kapitän macht ihnen das Leben schwer. Unter den für die Minengilde arbeitenden Sklaven befindet sich jedoch auch Vizago, von welchem sie unerwartete Unterstützung bekommen.
Dass wir den bereits einmal als Passwort für Thrawns Trainings-Droiden erwähnten Rukh nun auch einmal in Person sehen, hat mich als Fan der guten alten Thrawn-Trilogie von Timothy Zahn sehr gefreut. Allerdings wurde er meiner Meinung hier jedoch wenig gewinnbringend eingesetzt. Da wurde einiges an Potential verschenkt. Auch die Idee, dass er sich auf vier Beinen fortbewegt, und die Animation dieses Laufstils auf vier Beinen halte ich für eher misslungen. Mal sehen, ob sich noch eine andere gute Gelegenheit in Rebels findet, zu der Rukh eingesetzt werden kann.
Uneingeschränkt begeistert bin ich jedoch nach wie vor von der Liebesgeschichte zwischen Kanan und Hera, zwischen denen es in „Bündnis mit dem Fremden“ erstmals zu einem langersehnten Kuss kommt. Die Szene ist wirklich schön inszeniert und die überraschte und freudige Reaktion der anderen Crewmitglieder der Ghost spiegelt sicher auch die Reaktion vieler Fans der Serie wider, die schon lange auf diesen Moment gewartet haben. Ich bin gespannt, ob es für Kanan und Hera eine Zukunft nach dem Krieg geben wird, wie von Kanan angedeutet, oder ob doch einer von ihnen vorher das Zeitliche segnen wird.
Mein größter Kritikpunkt an „Bündnis mit dem Fremden“ sind jedoch die schön animierten und inszenierten, aber leider furchtbar unlogischen Loth-Wölfe. Rebels, möchtest du mir nun ernsthaft erzählen, dass Ezra und Co. mal eben durch den Planetenkern von der nördlichen in die südliche Hemisphäre marschiert sind? Oder dass sie sich teleportiert haben? Oder eine Art Macht-Hypersprung ohne Schiff durch den Planetenkern gemacht haben? Wie bitte soll das möglich sein? Ja, die Loth-Wölfe haben eine starke Verbindung zur Macht, aber die Macht kann bis jetzt zumindest keine Leute teleportieren und das soll bitte auch so bleiben. Rebels stellt hier wieder mal die Macht als Harry-Potter-artige Universalmagie dar, mit der man einfach alles machen kann, und das ist für mich immer wieder etwas, das mich auf die Palme bringt. Dennoch bin ich nach wie vor gespannt, was die Wölfe Kanan mitteilen wollen und was wir durch sie noch über seine Vergangenheit (und Zukunft?) erfahren werden. Wenn die Macher sich etwas dabei gedacht haben, dann ist sein von den Wölfen immer wiederholter Nachname „Dume“, welcher gleich ausgesprochen wird wie das englische Wort „doom“ (Schicksal, Verderben), vielleicht ein Hinweis auf Kanans Zukunft.
Die zweite Folge, „Das gekaperte Schiff“, ist die erste in dieser kürzeren und straffer erzählten Staffel, die sich wieder mal so richtig wie eine Filler-Folge anfühlt. Es wird ein kleines Problem, in diesem Fall die fehlenden Kommunikationsmöglichkeiten, etabliert und dann daraus eine viel zu aufgeblasene Handlung gestrickt. Noch dazu treten mit Vizago, dem Schiffskapitän und dem Sklaven-Vorarbeiter mit der Balrog-Peitsche auch die typischen Schurkenfiguren auf, die immer ein guter Indikator dafür sind, dass eine Rebels-Folge wenig Relevanz für die übergeordnete Handlung hat.
Dass die Rebellen gleich mehrfach so dumm sind und zulassen, dass der Kapitän während eines Funkgesprächs mit der Minengilde und mit dem Imperium aus dem Hintergrund etwas reinruft, was sie verrät, sorgt bei mir nur für ein Kopfschütteln. Warum man den Kerl nicht einfach betäubt oder zumindest fesselt und knebelt, ist mir auch ein Rätsel. Die Handlung der gesamten Folge hätte in höchstens fünf Minuten beendet sein können, wenn sich die Rebellen nicht so viel dämlicher angestellt hätten, als sie es sonst tun.
Insofern gibt es von mir für die solide erste Folge, die durch eine unerklärliche Teleportation nach unten gezogen wird, und die irrelevante zweite Filler-Folge insgesamt nur zwei Holocrons.
Die Rezension zur dritten heute im Fernsehen gezeigten Folge namens „Rebellenangriff“ folgt morgen um 11:38.
Hier könnt ihr euch die Rebels Recon zu diesen beiden Folgen ansehen:
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