Rezension: Star Wars, Band 4: Der letzte Flug der Harbinger

Am 13. November 2017 erschien der Comic-Sammelband Star Wars, Band 4: Der letzte Flug der Harbinger auf Deutsch bei Panini. Dieser sammelt die deutschen Einzelhefte Star Wars #21 bis #23 und den Bonus-Comic Droiden-Dilemma von Chris Eliopoulos & Jordie Bellaire aus US Star Wars #25. Dieser erhielt nur wenige Tage vorher im Star Wars Magazin #23 eine deutschsprachige Erstveröffentlichung. Die Hauptstory aus den US-Heften Star Wars #21-25 stammt von Autor Jason Aaron und den Zeichnern Jorge Molina, Matt Milla und Scott Hanna. Auch das Schreiben von Obi-Wans Tagebucheintrag aus US Star Wars #20 übernahm Jason Aaron, die Zeichnungen stammen hier von Mike Mayhew. Übersetzt wurde das Ganze von Michael Nagula. Der 152 Seiten umfassende Band ist als Softcover für 16,99 € auf zum Beispiel Amazon.de¹ erhältlich, während es das auf 333 Stück limitierte Hardcover nur im Panini-Shop oder im Comicfachhandel zu kaufen gibt.

Der Tagebucheintrag von Obi-Wan setzt die Story aus seinem letzten Eintrag fort. Nachdem Jabbas Söldner während der letzten Dürre beim Steuerneintreiben von einem Unbekannten (der natürlich niemand Geringeres als Obi-Wan Kenobi ist) aufgehalten wurden, heuert Jabba den Wookiee-Kopfgeldjäger Black Krrsantan an, um diesen Unbekannten zu ihm zu bringen.

Star Wars, Band 4: Der letzte Flug der Harbinger (13.11.2017)
Star Wars, Band 4: Der letzte Flug der Harbinger (13.11.2017)

Storymäßig hat mir der Comic wieder gut gefallen; zu Obi-Wans und Lukes Zeit auf Tatooine gibt es im Kanon noch nicht wirklich viel und da tun solche Storys immer gut. Außerdem erhält man einige Hintergründe zu Black Krrsantan, was auch mal ganz schön ist. Allgemein war es cool, einen Kampf zwischen einem Jedi und einem Wookiee-Kopfgeldjäger zu sehen. Auch die Zeichnungen sind wie letztes Mal schon wieder ziemlich gut gelungen, an einigen Stellen ist der Stil nur einfach nicht so mein Geschmack.

Als Zweites erhalten wir hier noch eine in sich abgeschlossene Story, die aber eine Vorgeschichte zur Hauptstory ist. Es geht um eine Mission des SCAR-Trupps, einer Spezialeinheit von verschiedenen Sturmtruppen mit unterschiedlichen Talenten, die an den Bad Batch aus den unfertigen The Clone Wars-Episoden erinnert. Die Rahmenhandlung ist zwar reines Rebellen-Geschnetzel und damit wenig innovativ und spannend, aber die Hintergründe, die man hier zu der Spezialeinheit und ganz besonders zu ihrem Anführer, Sergeant Kreel (bekannt aus Showdown auf dem Schmugglermond), erhält, sind dafür umso besser. Man kriegt hier eine glaubhafte Darstellung, warum jemand den Imperialen mit Freude dienen will. Von solchen Storys gab es bis jetzt auch noch nicht allzu viele und so hilft es dem Leser, die Imperialen ein bisschen eher zu verstehen.

Dank der beiden abgeschlossenen Bonus-Storys musste man die Hauptstory des Bandes zum Glück nicht so in die Länge ziehen wie das leider manchmal bei anderen Handlungsbögen passiert ist. Es geht darum, das mit den Rebellen sympathisierende Volk des Planeten Tureen VII zu unterstützen, um den eine Blockade des Imperiums errichtet wurde. Um diese zu durchbrechen wollen Luke und Leia mit der Hilfe von Han, Chewie und Sana den Sternenzerstörer Harbinger stehlen. Dabei treffen sie natürlich auf Widerstand in Form des SCAR-Trupps.

Der Diebstahl des Sternenzerstörers ist endlich mal wieder eine „klassische“ Rebellen-Story, die ich nach den vorherigen Handlungsbögen wirklich mal wieder gebrauchen konnte. Allgemein habe ich an der Story nicht wirklich viel auszusetzen, sondern größtenteils nur positive Sachen anzumerken. Auch Sana Starros gefällt mir als immer noch ziemlich frischer Charakter gut und sie wird gut in die Story eingebunden.

Spoiler: weitere Pluspunkte

Der SCAR-Trupp wird hier als kompetent gezeigt und man kann die Rebellen trotzdem gewinnen lassen, ohne die Spezialeinheit lächerlich zu machen. Das kann auch nicht jeder Autor und ist deswegen ein weiterer Pluspunkt. Auch Vaders Einbindung am Ende ist gut gelungen.

[Einklappen]
Star Wars #21 (19.04.2017)
Star Wars #21 (19.04.2017)

Zur Übersetzung von Michael Nagula habe ich mal wieder etwas Kritik. Im Englischen ist SCAR ein Akronym für „Special Commando Advanced Recon“, das wurde mit der deutschen Übersetzung „Narben-Trupp“ leider komplett kaputt gemacht. Dazu kommt noch, dass Narben-Trupp einfach komplett uncool klingt, was man bestimmt besser hätte lösen können.

Die Zeichnungen befinden sich für mich im oberen Mittelfeld. Die Hintergründe enthalten leider oft nur sehr wenige Details und sehen etwas unsauber aus. Die Zeichnungen sind zudem relativ stark stilisiert, doch dieser Stil gefällt mir hier ziemlich gut und ist mir lieber als der zwanghafte Realismus von Salvador Larroca. Außerdem sind die Gesichter manchmal etwas merkwürdig, in einigen Panels dann aber wieder super gelungen.

Der Bonus-Comic am Ende ist komplett belanglos und überflüssig, trotzdem bin ich aber sehr froh, dass er diesmal mitveröffentlicht und nicht wie beim ersten Poe Dameron-Band einfach raus gelassen wurde. Die Story gibt nicht viel her und auch die Zeichnungen sind nicht gut. Da das aber ein Zusatz ist, der nur acht der ungefähr 150 Seiten in Anspruch nimmt, wäre es unverhältnismäßig, dafür etwas von der Wertung abzuziehen.

Insgesamt habe ich am gesamten Band wenig auszusetzen und komme deshalb auf vier von fünf Holocrons. Die Zeichnungen sind grundsätzlich gut und haben nur einige wenige Schwächen und auch die Storys können sich sehen lassen; nur die Vorgeschichte vom SCAR Squadron war etwas schwach. Empfehlen kann ich den Band eigentlich jedem, denn selbst wenn man den Rest der Star Wars-Reihe nicht kennt, kann man mit dem Band etwas anfangen. Nur mit der Obi-Wan-Story könnte es etwas schwierig werden, da diese schon etwas auf den beiden vorherigen Einträgen aufbaut.

Der Rezensent vergibt 4 von 5 Holocrons!
Der Rezensent vergibt 4 von 5 Holocrons!

Wir haben auch 20 Vorschauseiten für euch, die ihr in unserer Meldung vom 13. November findet.

Wir danken Panini für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

Gewinnspiel [BEENDET]

Mit freundlicher Unterstützung von Panini verlosen wir 1x Star Wars, Band 4: Der letzte Flug der Harbinger! Um am Gewinnspiel teilnehmen zu können, müsst ihr nur nachfolgende Frage beantworten und das Formular ausfüllen:

Wofür steht die Abkürzung SCAR des SCAR-Squadron?

Die Verlosung ist beendet!

Teilnahmebedingungen
  • Der Preis wird unter allen Einsendungen mit der richtigen Antwort verlost.
  • Nur eine Einsendung pro Person/Familie/Haushalt!
  • Einsendeschluss ist Donnerstag, der 07. Dezember, um 23:59
  • Der Preis wird nur innerhalb der Bundesrepublik Deutschland, Österreich und der Schweiz versendet!
  • Sämtliche gesammelten Daten dienen nur dem Zweck des Preisversands und werden nach dem Ende des Gewinnspiels und dem Versand der Preise wieder gelöscht.
  • Alle Angaben ohne Gewähr! Eine Barauszahlung der Gewinne ist ausgeschlossen.

In diesem Sinne: Vielen Dank und möge die Macht mit euch sein!

Update 08.12.2017 10:45 Der Gewinner

Aus den zahlreichen Einsendungen hat die Lottofee gezogen und gewonnen hat:

  • Kevin C. aus Arnsberg

Herzlichen Glückwunsch und viel Spaß mit dem Comic!
Und vielen Dank an Panini für die Bereitstellung des Preises!

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