Nur etwa eineinhalb Monate nach der US-Veröffentlichung am 3. Juli erscheint morgen der Sonderband Poe Dameron II: Inmitten des Sturms bei Panini auf Deutsch. Wie schon der erste Band wurde auch Inmitten des Sturms wieder von Charles Soule geschrieben und von Phil Noto gezeichnet. Für Noto ist das aber vorerst auch der letzte Beitrag zur Poe Dameron-Reihe, da ab Heft 14 Angel Unzueta die Zeichnungen übernimmt; für die Cover wird Noto uns aber noch erhalten bleiben. Der Band enthält die US-Ausgaben #8-13 und umfasst 136 Seiten. Ausgabe 7 ist nicht in diesem Sonderband enthalten, sondern nach aktuellem Stand in Band 3, da sie dort storymäßig besser reingepasst hat. Die Softcover-Ausgabe ist für 14,99 € auf Amazon.de erhältlich und wie immer gibt es zusätzlich noch für 29 € ein auf 333 Stück limitiertes Hardcover, das im Panini-Shop und im Comicfachhandel erhältlich ist.
Panini fasst den Inhalt des Sonderbandes wie folgt zusammen:
In den unsicheren Zeiten, in denen die Erste Ordnung versucht, immer mehr Macht zu erlangen, gehören Poe Dameron und seine Schwarze Staffel zu den erbittertsten Gegnern des immer stärker werdenden Regimes. Bisher war Dameron damit betraut, wichtige Informationen für General Leia zu besorgen, aber jetzt kommt es verstärkt zu Auseinandersetzungen mit der Ersten Ordnung.
Nachdem die Schwarze Staffel um Poe Dameron beim Gefängnis Megalox Beta einen Sieg für den Widerstand erreichen konnte, sind sie wieder zurück auf D’Qar. Da Agent Terex vom Sicherheitsbüro der Ersten Ordnung den Piloten immer wieder einen Schritt voraus war, kommt Poe zu dem Schluss, dass es einen Spion innerhalb der Schwarzen Staffel geben muss. Als dann General Organa mit einer streng geheimen Mission zu ihm kommt, weiß er nicht, welchem seiner Piloten er trauen kann, und entscheidet sich deshalb für den Mechaniker Oddy Muva als Missionsbegleitung für C-3PO, BB-8 und ihn. Die Mission besteht darin, einen von 3POs Droidenspionen vom dem Planet Kaddak zu holen, da dieser anscheinend Informationen über den Aufenthalt vom Obersten Anführer Snoke hat. Aber auch Terex befindet sich auf Kaddak, da dieser Planet eine wichtige Rolle in seiner Vergangenheit spielt.
In die Geschichte werden immer wieder Flashbacks aus Terex‘ Vergangenheit eingestreut, was größtenteils echt interessant ist. So gibt es auch wieder einen weiteren Teil der Schlacht von Jakku, die ja irgendwie über den ganzen Kanon verteilt ist. Trotzdem kann ich irgendwie immer noch nicht nachvollziehen, dass so viele Leute Terex so toll finden; für mich ist er ein durchschnittlicher Bösewicht. Terex hat an Board der Carrion Spike eine Sammlung von Relikten des Imperiums, wo auch Helme aus Rogue One dabei waren. Hier gibt es wieder eine Verknüpfung, obwohl der Film zur amerikanischen Erstveröffentlichung noch nicht erschienen war, was mir wie immer gefällt.
Im Gegensatz dazu gefallen mir Dinge wie Terex‘ zusammengewürfelte Rüstung und die „Uglies“ (Schiffe, die aus einer Kombination von Teilen verschiedenster Schiffe bestehen) nicht so wirklich. Die Grundidee der Uglies, die aus Legends übernommen wurde, ist zwar eigentlich ganz interessant, trotzdem spricht mich das Ganze irgendwie nicht so wirklich an. Das könnte aber auch an der zeichnerischen Umsetzung von Phil Noto liegen.
Poes Vertrauensprobleme sind einerseits frustrierend, da man ja von einigen der Piloten weiß, dass sie keine Verräter sind, da man sie ja auch in Das Erwachen der Macht sieht, andererseits ist es aber ein interessantes Element, dass Poe sich nicht auf seine Freunde verlassen kann und so eine große Stärke wegfällt.
Wo wir jetzt auch schon vom Verräter reden, muss ich dazu auch noch was loswerden. Die Enthüllung ist irgendwie etwas unspektakulär und enttäuschend. Außerdem wird in diesem Comic nicht ganz klar, was genau die Motive des Verräters sind und wie weit der Verrat jetzt wirklich ging. Das finde ich etwas schade.
Insgesamt muss ich sagen, dass der Anfang relativ stark ist, gerade wegen der interessanten Rückblenden. Der Mittelteil ist dann aber etwas langweilig und es geht langsam voran. Das Ende ist dann dafür aber wieder richtig gut. Die ganzen Sachen mit 3POs Spionagenetzwerk und auch die Ereignisse bei denen die Erste Ordnung dann wieder eine Rolle spielt gefallen mir dann doch wieder. Allgemein ist die Geschichte leicht besser als durchschnittlich. Einen Bonuspunkt gibt es dann aber noch für eine sehr coole Verknüpfung, die ich hier aber lieber in eine Spoilerbox packe, da man das einfach selber lesen sollte.
In dem Comic erfährt man, dass C-3PO daran Schuld ist, dass Kanjiklub und die Guavianischen Todesbringer davon erfahren, dass sich Han Solo beim jeweils anderen auch Geld geliehen hat, worauf sie sich dann zusammenschließen, um Han zur Rede zu stellen. Das ist wieder typisch 3PO, der einfach nicht seine Klappe halten kann. Als ich das im Comic gelesen hatte, saß ich mit einem breiten Grinsen da.
Als kleinere Bemerkung habe ich noch eine Unstimmigkeit in der Übersetzung und zwar wird Phasma an einer Stelle mit „mein lieber Captain Phasma“ angesprochen, während es eigentlich „meine liebe Captain Phasma“ heißen sollte, da sie ja weiblich ist. Sowas ist zwar nur eine Kleinigkeit, stört aber trotzdem.
Zu den Zeichnungen gibt es diesmal nicht allzu viel zu sagen. Eigentlich kann ich hier nur meine Meinung zu den Zeichnungen des ersten Bandes wiederholen. Bei einigen Panels gibt sich Noto wirklich viel Mühe und die sehen dann auch richtig gut aus (zum Beispiel oft bei den X-Flüglern). Sonst scheint er sich aber nicht so viel Mühe zu geben und die Sachen würde ich dann teilweise sogar als unterdurchschnittlich einordnen (was mir oft bei zum Beispiel den „Uglies“ aufgefallen ist). Dazu muss ich aber sagen, dass ich allgemein nicht so ein Fan von Notos Zeichnungen bin.
Alles in allem würde ich den Zeichnungen wieder 3 von 5 Holocrons geben. Die Geschichte bekommt dann aber doch 4, da sie mir teilweise wirklich gut gefallen hat. Zusammen ergibt das 3,5 Holocrons. An dieser Stelle hatte ich beim ersten Band fast die 4 Holocrons vergeben, habe aufgrund einiger Unstimmigkeiten dann aber doch abrunden müssen. Der zweite gefällt mir dann jedoch nochmal etwas besser, da die Geschichte im Gesamten hier etwas runder und interessanter ist. Die Gefängnis-Story aus dem ersten war zwar um einiges besser als das hier, der Storyteil mit dem Ei reicht aber lange nicht an Inmitten des Sturms heran. Auch hier kann ich wieder eine Kaufempfehlung aussprechen, wenn einen die Ära und/oder Poe interessiert. Trotzdem sollte man meiner Meinung nach aber auf jeden Fall mit dem ersten Band einsteigen, auch wenn er vielleicht nicht ganz so gut war.
Wir haben auch die ersten 20 Seiten als Vorschau für euch, die ihr in unserer Meldung vom 11. August findet.
Wir danken Panini für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!
Heute fertig geworden, ich kann mich deiner Bewertung in den meisten Punkten anschließen 🙂 ich fand jedoch die oldschool-rüstung und die uglies ziemlich fetzig, auch wenn gerade die uglies nicht so gut gezeichnet waren…was ich nicht so cool fand, ist, dass man nicht richtig weiß, wie es ausgeht… was ist denn nun mit oddy passiert…? ?
Das erfährt man in Band 3. 🙂
Ich fand den Comic richtig gut! Sogar besser als der erste Band. Musste ein paar mal lachen. (z.B. die Szene, die hier mit dem Spoiler markiert ist) Terex‘ Hintergrundgeschichte wird schön aufgebaut. Die Zeichnungen haben mich nicht gestört, einige waren sehr gut. Die Uglies waren mir egal. Terex‘ Rüstung fand ich zuerst etwas komisch, aber dann war doch ziemlich cool, was da alles eingebaut ist: Ausfahrbares Messer am Arm etc.
Ich würde dem Comic fast 5/5 geben, aber ich kann verstehen, wenn andere das nicht so sehen. (Mir gefallen z.B. die Darth-Vader-Comics wohl weniger als anderen Leuten.)