Ein herzliches Willkommen zur heutigen Ausgabe unserer Rezensionsreihe! Mit dabei: Archie Goodwin, Chris Claremont und Michael Golden, die Autoren von Star Wars Classics 4: Das Bauernopfer des Dunklen Lords! aus dem Hause Panini. Der am 25.05.2010 erschienene Sammelband, der von Justin Aardvark übersetzt wurde, enthält die amerikanischen Einzelhefte Star Wars Annual #1: The Long Hunt und die Einzelhefte Star Wars #31 bis #38, also insgesamt neun Einzelhefte, die vom 23.10.1979 bis zum 27.05.1980 bei Marvel erschienen sind.
Wie befinden uns weiterhin im Jahr 0 nach der Schlacht um Yavin. In der ersten und zweiten Geschichte, die zusammen das Annual bilden, treffen wir zunächst auf Luke und Leia, die auf einem Basar sind und mitten in eine Strip-Show geraten, die Leia doch tatsächlich prüde findet…
Selbstverständlich werden die beiden erkannt und müssen überstürzt fliehen und treffen dabei auf Han Solo und Chewbacca, die in der Verfolgerin auch gleich eine alte Feindin ihrer selbst erkennen. Schnell wird der Heimatplanet der besagten aufgesucht. Imperiale Sperrzone.
In einem weiteren Handlungsbogen ist Luke auf geheimer Mission auf Tatooine unterwegs und trifft seine alten Freunde wieder. Nach einigem Herumirren begibt sich Skywalker nach Mos Eisley in eine gewisse Cantina, in der sich auch ein gewisser Schmuggler aufhält. Wieso ist der überhaupt da? Nach einer Anmerkung der Redaktion weiter hinten im Band wird nach einer Aussage Leias festgestellt, dass einige Geschichten wohl noch erzählt werden müssen…
Dies ist auch gleichzeitig die Hauptgeschichte des Sammelbandes, in dem es Hauptsächlich um das weitere Schicksal der Familie Tagge geht. Den Baron kennen wir ja bereits. Das war der Typ, der Vader im Lichtschwerkampf herausfordern wollte. Und ja, der ist immer noch besessen von dieser Idee. Gleichzeitig will er aber auch in der Gunst des Imperators aufsteigen und nutzt dazu die Ressourcen seiner Familie. Das geschieht auch auf Kosten eines armen, unschuldigen, wolligen Banthas. Dieses wird nämlich zu Testzwecken tiefgefroren. Auf Tatooine.
Außerdem treffen wir auch auf das einzige Mädchen des Tagge-Clans, die mit ihren roten Haaren ein wenig an Mara Jade erinnert, jedoch nicht annähernd ihre Fähigkeiten besitzt.
Die letzte Geschichte wird uns als Bonusgeschichte verkauft und handelt von Luke und Leia, die von irgendwo mit einem beschädigten Hyperantrieb fliehen und im Nichts landen. Dieses Nichts stellt sich als Raum hinter der bekannten Galaxis heraus, wo die beiden auf ein organisches Schiff und seinen Piloten treffen, der die beiden jedoch schnell wieder nach Hause bringt. Was genau er is, oder woher er kommt, wird offen gelassen. Klar ist jedoch: Er ist kein Yuuzhan Vong. Die wurden nämlich erst viel, viel später entwickelt. Trotzdem ist die Geschichte hier irgendwie komisch gewesen.
Die Hauptstory hingegen ist wieder schön gelungen und passt sich in das Gesamtwerk ein. Der klassische Zeichenstil gefällt mir allerdings immer noch nicht. Gerade Vader und sein Mundstück sehen merkwürdig platt gedrückt aus. Interessant sind immer wieder Anspielungen auf das klassische Schachspiel, die sich immer wieder einbringen, sowohl zeichnerisch als auch innerhalb der Dialoge. Das liegt daran, dass es innerhalb des Star Wars-Universums eigentlich gar kein echtes Schach gibt, sondern nur das auf einem runden Feld und mit Monstern gespielte Holoschach, welches Dejarik genannt wird, gibt. Doch selbst auf dem Titelbild ist ein klassisches Schachfeld abgebildet.
Erwähnenswert ist auch, dass die Lichtschwerter endlich eigene Farben bekommen haben. Lukes ist nämlich jetzt endlich blau und nicht mehr rot.
Wirklich beeindruckt hat Das Bauernopfer des Dunklen Lords mich allerdings nicht und so gibt es nur zwei von fünf Holocrons.