Auf marvel.com wurde ein Interview mit dem Luke Ross veröffentlicht, der die neue Marvel-Comicserie Darth Maul zeichnen wird. Das erste Heft erscheint am 1.2.2017 und wird auch mit diversen Variantcovern zu haben sein. Über die Vorschauseiten zum ersten Heft hatten wir bereits im Dezember berichtet.
Marvel.com: Luke, was reizt dich als Künstler am meisten am Star Wars-Universum?
Luke Ross: Ich bin verrückt nach all den Star Wars-Designs, die in dieser großen Sammlung von Figuren, Kostümen, Waffen, Raumschiffen, Rassen, etc. vorhanden sind. Ich denke, die ganze Kunstfertigkeit, die in dieses reichhaltige Universum über Jahrzehnte hinweg gesteckt wurde, würde jeden Künstler reizen.
Marvel.com: Was war dein erster Gedanke, als dir Darth Maul angeboten wurde? Was wolltest du damit anfangen?
Luke Ross: Nachdem ich an der Adaption von Star Wars: Das Erwachen der Macht gearbeitet hatte, freute mich über jede neue Gelegenheit, an Star Wars-Comics zu arbeiten, aber als ich das Angebot für die Serie per Email von Redakteur Jordan White bekam, dachte ich bei mir: „Mann, das ist eine große Verantwortung!“ Es gibt viele Star Wars-Fans da draußen, die darauf warten und mehr über Darth Maul wissen wollen, und das ist eine große Chance für mich, dazu beizutragen, seine Vorgeschichte zu erzählen. Da ich das Angbot mitsamt einer Zusammenfassung der ganzen Handlung bekam, wurde mir klar, dass ich eine Reihe von neuen Figuren und anderem Zeug würde schaffen können. Es ist schön zu wissen, dass man seine eigenen Samen in einem so fruchtbaren Boden hinterlassen kann.
Ich sehe Darth Maul als eine Art Western. Ich muss unwillkürlich an Sergio Leones Filme denken, wenn ich die Skripte lese und erste Bilder in meiner Vorstellung erträume. Vielleicht will ich etwas von dieser Atmosphäre in diesen Comic einbringen.
Marvel.com: Wie sieht ein typischer Tag für dich aus, während du an diesem Comic arbeitest? Wie läuft der Prozess ab?
Luke Ross: Ich habe meist keinen typischen Tag, weil alles ein wenig chaotisch ist. Ich arbeite meist an einem Stapel Seiten, vielleicht zehn auf einmal. Ich lese also an einem Tag das Skript, recherchiere im Internet, schaue nach Quellen und Inspiration und denke über die Probleme nach, die ich auf diesen Seiten und in diesen Panels lösen muss. Am Tag darauf lese ich das Skript noch einmal und arbeite dann an einigen Thumbnails, um die Erzählung visuell umzusetzen. Dann höre ich mit allem auf, um an einem Charakterdesign oder Hintergrund zu arbeiten. Dann recherchiere ich noch mehr, erstelle mehr Thumbnails und nach einigen Tagen gehe ich zu den Layouts/Bleistiftzeichnungen über.
Manchmal habe ich eine Seite schon komplett fertig und plötzlich kommt mir eine bessere Idee, um die Geschichte zu erzählen, und ich muss die Seite von vorn machen. Die letzte Phase für mich sind die Tuschezeichnungen. Ich versuche, die verlorene Zeit beim verrückten Prozess des Tuschezeichnens wieder wettzumachen. Normalerweise muss ich an einem Tag die Tuschezeichnungen für drei Seiten fertig machen, aber ich arbeite lieber an nur zwei. Ich beunruhige meine Redakteure wahrscheinlich mit diesem Prozess, aber am Ende bereite ich ihnen nicht allzu viel Ärger. Das hoffe ich zumindest.
Marvel.com: Wer ist Maul für dich? Welche seiner Eigenschaften möchtest du durch deine Zeichnungen vermitteln?
Luke Ross: Maul ist ein stiller Typ, eine Hardcore-Version von Clint Eastwoods „Mann ohne Namen“. Am wichtigsten ist es, in seinem Gesicht und seinen Augen den Ausdruck von Wut und Hass zu zeigen, welche der stärkste Teil seiner Persönlichkeit sind. Außerdem muss ich auf die Kampfchoerographie achten, um seine meisterhaften Fähigkeiten in der Kampfkunst zu vermitteln.
Marvel.com: Wie bist du an die Kampfsequenz zwischen Maul und dem Rathtar herangegangen, die wir hier haben? Wie hast du die Panels und Figuren platziert, um zu dem Ergebnis zu kommen?
Luke Ross: Ehrlich gesagt musste ich diese Panels so oft neu machen, bis ich die besten Winkel und die richtige Abfolge der Panels gefunden hatte, die am besten zeigt, was [der Autor] Cullen [Bunn] in seinem Skript haben wollte. Ich dachte mir, dass in einigen Panels Silhouetten besser funktionieren würden, um die ganze Action für den Leser klarer zu machen, denn wir haben schließlich so viele visuelle Informationen auf diesen Seiten mit einer Menge Figuren und dem Rathtar mit seinen zahlreichen Tentakeln und dem Wald selbst als Hintergrund. Es passiert sehr leicht, dass man Panels mit visuellen Informationen überfrachtet, was dem Leser dann dabei Probleme bereitet, zu verstehen, was wirklich passiert.
Marvel.com: Und nun die wichtigste aller Fragen, die wir an dich haben: Wie zum Teufel bist du mit Mauls Tattoos zurechtgekommen?
Luke Ross: [lacht] Ich muss mit Unmengen von Referenzmaterial arbeiten! Aber das echte Problem kommt erst noch auf mich zu, wenn ich ihn mit nacktem Oberkörper zeichnen muss!
Freut ihr euch schon auf Darth Maul?