TV-Rezension: Star Wars Rebels 3×03: „Holocrons des Schicksals“

Nach einem actionreichen Staffelauftakt, in dem uns der neue Gegner der Rebellen, Großadmiral Thrawn, vorgestellt wurde, knüpft die heutige Folge „Holocrons des Schicksals“ (hier wurde ausnahmsweise der englische Titel „Holocrons of Fate“ mal wirklich originalgetreu übersetzt!) noch mehr an das Finale der zweiten Staffel an. Denn sowohl Maul als auch das Sith-Holocron spielen darin eine wichtige Rolle.

Maul will die beiden "Holocrons des Schicksals" vereinigen.
Maul will die beiden „Holocrons des Schicksals“ vereinigen.

Ezra und Kanan, die gerade unterwegs sind, bekommen eine Nachricht von Maul, welcher ihnen mitteilt, dass er ihre Freunde Hera, Sabine, Zeb und Chopper gefangen hält, und das Sith-Holocron sowie Kanans Jedi-Holocron fordert. Da Kanan das Sith-Artefakt jedoch in der vorigen Episode beim Bendu auf Atollon zurückgelassen hat, müssen Ezra und er dieses erst einmal in einem komplexen Höhlensystem wiederfinden und dabei miteinander kooperieren. Doch der Bendu warnt sie auch vor den Konsequenzen, die es haben könnte, ein Jedi- und ein Sith-Holocron zusammenzubringen: Es werden alle Fragen beantwortet und wenn man gefährliches Wissen erst einmal erworben hat, kann man es nicht mehr rückgängig machen…

Zunächst einmal muss ich Star Wars Rebels sehr dafür loben, wie ungewöhnlich dicht gewebt die Handlung in dieser Episode ist. Hier gibt es keine sich hinziehenden Kampfszenen gegen langweilige 08/15-Gegner (Sturmtruppen, Droiden, Spinnenwesen, etc.) und keine unsinnigen Nebenplots als comic relief. Es passiert einfach unglaublich viel Wichtiges in diesen knapp über zwanzig Minuten, was die Gesamthandlung der Serie und auch die Figuren voranbringt.

Kanan und Ezra
Kanan und Ezra nähern sich in „Holocrons des Schicksals“ wieder an.

Auch sehr positiv ist zu werten, dass Ezra und Kanan in dieser Folge genügend Zeit gegeben wird, um sich auszusprechen und sich wieder anzunähern. Die Idee der spirituellen Reise in die Unterwelt bzw. das Höhlensystem, um einerseits das Holocron wiederzuholen, andererseits aber auch das Bündnis zwischen Meister und Schüler wieder in Balance zu bringen, ist gut umgesetzt und erinnert natürlich an Lukes Prüfung in der Höhle auf Dagobah. Für mich persönlich waren dabei die Momente ein Highlight, in denen sich zeigt, wie Kanan durch seine Blindheit eine höhere Stufe der Erkenntnis der Macht erklommen hat. Dass er jetzt so viel Vertrauen in sich selbst und die Macht hat, dass er sich die Krykna nur mithilfe einer ruhigen Ausstrahlung in der Macht vom Leibe halten kann, hat mich wirklich beeindruckt. Für solche Momente liebe ich Star Wars!

Was mir weniger gut gefallen ist, ist die Idee mit der Vereinigung von Jedi- und Sith-Holocron. Wie ich schon in meiner Rezension zu „Die Legenden der Lasat“ erklärt habe, gefällt mir der Gedanke von „magischen Dingen“ bzw. Gegenständen, die man braucht, um ein bestimmtes „Machtritual“ durchzuführen, überhaupt nicht. Star Wars ist nicht Harry Potter, wo man einen Zauberstab zum Zaubern, einen Besen zu Fliegen und die Horcruxe zum Töten von Voldemort braucht. Das Faszinierende an der Macht war schon immer, dass sie überall ist, alle Lebewesen verknüpft und dass ein Wesen mit einer tiefen Verbindung zur Macht immer und überall ohne Hilfsmittel auf sie zugreifen kann, weil sie einfach in allen Lebewesen steckt – und eben nicht von irgendwelchen Gegenständen abhängig ist. Daher finde ich die Idee, dass vereinte Holocrons Fragen beantworten und Visionen bescheren können, sehr fragwürdig. Wenn jemand durch die Macht Visionen empfängt, dann sollte das auch ohne Holocrons möglich sein. Glücklicherweise wird nicht näher erläutert, wie das Zusammenwirken der Holocrons genau funktionieren soll, sodass keine weitere seltsame Hokuspokus-Machtphilosophie dem Kanon hinzugefügt wird.

DARTH MAUL & EZRA in "Holocrons of Fate"
Maul und Ezra suchen Erkenntnis mit Hilfe der „Holocrons des Schicksals“.

Die Umsetzung der Szene, in der die beiden Holocrons sich verbinden, ist jedoch sehr gut gelungen. Das gleißende Licht passt sehr gut als Veranschaulichung der „Erleuchtung“ durch das gewonnene Wissen. Die extreme Macht dieses Wissens wird dadurch deutlich, dass die außenstehenden Nicht-Machtsensitiven durch das grelle Licht regelrecht geblendet und zurückgeworfen werden. Ezras und Mauls Erkenntnisse („Er lebt“ und „Zwillingssonnen“) deuten natürlich eindeutig auf den Planeten Tatooine hin, auf welchem interessanterweise sowohl die Lösung für Ezras Ziel als auch für Mauls Begierde liegt. Beide sehen zwar wohl dasselbe oder etwas Ähnliches, aber für Ezra weisen die Zwillingssonnen auf Luke hin, der Ezras Wunsch nach der Vernichtung der Sith erfüllen wird, wohingegen für Maul Tatooine als Aufenthaltsort von Obi-Wan relevant ist, an welchem er Rache nehmen will.

Ist dieses Wissen nun gefährlich oder schädlich, wie der Bendu meinte? – Natürlich kann ich mir vorstellen, dass dieses Wissen in den Händen eines Bösewichts wie Maul natürlich nichts Gutes bewirken kann. Ich vermute, dass er nach Tatooine reisen und den Kampf mit Obi-Wan suchen wird. Da ich sowieso nie ein Fan von Darth Mauls Auferstehung war, hoffe ich, dass er dabei endlich wirklich das Zeitliche segnet und dieser Handlungsstrang noch in Rebels beendet wird. In einem möglichen Obi-Wan-Ablegerfilm möchte ich keinesfalls einen Auftritt von Maul sehen.

Welche Konsequenz aber wird es für die Rebellen haben, zu wissen, dass der Schlüssel zur Vernichtung der Sith auf Tatooine liegt? Könnten aus diesem „verbotenen“ Wissen ungewollte Folgen entspringen, ähnlich wie aus Anakins Wissen, dass Padmé bei der Geburt stirbt? Wird also Luke noch in der Serie Rebels in Gefahr geraten? Egal, wie die Fragen beantwortet werden: Rebels stellt hier eine unglaublich interessante und weitreichende Verbindung zu den Saga-Filmen her, auf deren Weiterführung ich gespannt bin.

Insgesamt gehört „Holocrons des Schicksals“ für mich auf jeden Fall zu den Top-Folgen. Bis auf die Idee, dass zwei vereinigte Holocron nötig sind, um Erkenntnisse aus der Macht zu ziehen, stimmt hier einfach alles. Da diese Idee aber nicht zu sehr ausgeführt wurde und in der Folge extrem viel Spannendes und Relevantes passiert, gebe ich trotzdem die volle Anzahl von fünf Holocrons (ohne magische Fähigkeiten).

Der Rezensent vergibt 5 von 5 Holocrons!
Die Rezensentin vergibt 5 von 5 Holocrons!

Hier könnt ihr euch nochmals die Rebels Recon zu „Holocrons des Schicksals“ ansehen:

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