Schienenersatzverkehr, Jedi-Bibliothekar, Jude Watson, Jedi-Padawan – so kam kurz zusammengefasst diese Rezension zustande. Band 17 der Reihe erschien ebenfalls bei Scholastic und Dino, sowie im Sammelband 6 bei Panini. Übersetzer war Dominik Kuhn. Der Originaltitel war damals The Only Witness, der Deutsche Titel ist die genaue Übersetzung: Die einzige Zeugin.
Einige Monate sind seit Tahls Tod vergangen und wir befinden uns im Jahr 40 vor der Schlacht um Yavin. Ja, wir gehen in großen Schritten auf Die dunkle Bedrohung zu.
Qui-Gon ist immer noch nicht über den Tod seiner großen Liebe hinweggekommen, doch der Rat der Jedi hat sozusagen die Faxen dicke. Kurzerhand wird Qui-Gon auf eine Eskortier-Mission geschickt. Mit dabei: sein Padawan Obi-Wan Kenobi. Die beiden werden zum Planeten Frego geschickt. Dieser wird vom Verbrecherclan Cobral regiert, der zuvor die korrupte Regierung abgesetzt hatte.
Die Vorgeschichte besteht daraus, dass einer der Cobral-Brüder heiratete und aus dem „Familiengeschäft“ aussteigen wollte. Infolge dessen wurde er ermordet. Seine Witwe Lena sieht es allerdings als ihre Pflicht, sein Vermächtnis fortzuführen und dem Senat auf Coruscant zu berichten, was auf Frego vor sich geht. Diese Lena sollen die Jedi nun sicher nach Coruscant geleiten. Das Problem ist nur: die Dame hat noch keine Beweise.
Das Problem bei langen Reihen ist ja immer, sich nicht zu wiederholen. Bei vielen Fernsehserien ist es so, dass es einen roten Faden oder ein übergeordnetes Ereignis gibt, die sich im Staffel- oder gar Serienfinale manifestieren. Ich denke, es ist klar zu sagen, dass wir das in Jedi-Padawan so nicht mehr erleben werden, denn es spielt nur noch ein Roman vor Episode I, in der ja eine unserer Hauptfiguren stirbt. Und nein, das gilt nicht als Spoiler.
So haben wir hier eine große Eskortiermission, bei der etwas nicht richtig läuft. Sowas hatten wir doch schon einmal, oder? Nur halt nicht in diesem Zusammenhang. Qui-Gon muss noch über Tahl hinwegkommen und wird wohl nie wieder glücklich werden, Obi-Wan ist deswegen verunsichert. Aber das waren dann auch schon die interessanten Aspekte der Geschichte.
Bei mir haben in fast allen Situationen, in die die Jedi geraten sind, die Alarmglocken geläutet und „Falle!“ gerufen – und wirklich falsch lagen sie dabei ja nicht.
Auch vom World-Building her ist Die einzige Zeugin eher mau geraten und konnte mich nicht wirklich überzeugen. Das mag zwar darin begründet sein, dass wir hier nur einen Jugendroman mit einer gewissen Seitenzahl haben, aber trotzdem könnte man schon ein wenig auf die Umgebung eingehen. Die großen Überraschungen waren, dank der Alarmglocken, keine und selbst Qui-Gon hat eine davon vorausgesehen. Wie soll das dann für den Leser noch spannend sein, wenn selbst einer der Protagonisten im Voraus drauf kommt?
Einzig positiv zu vermerken sind einige kurze Gastauftritte. Zunächst haben wir da den Jedi-Meister Plo Koon, den wir zu Beginn in der Ratskammer antreffen, und zum anderen wird noch Kanzler Valorum erwähnt, der ja zu dieser Zeit noch den Senat leitet.
Alles in allem war ich jedoch nicht zufrieden mit diesem 17. Band. Von mir gibt es daher zwei von fünf Holocrons und die leise Hoffnung, dass es mit Band 18, der ja der letzte vor Die dunkle Bedrohung sein wird, noch einmal bergauf geht.