Dies ist die Rezension zum Das Imperium schlägt zurück-Jugendroman, der von Adam Gidwitz neu adaptiert wurde und bereits am 22.09.2015 bei Panini erschienen ist. Zum Inhalt der Geschichte brauche ich ja nichts mehr sagen, denn die sollte allen Lesern dieser Seite bereits bekannt sein. Dafür werde ich mir aber die Umsetzung von Herrn Gidwitz vornehmen.
Schon das Vorwort hat mich irritiert. Normalerweise wird am Ende des Buches etwas über den Autor erzählt. Herr Gidwitz hat anscheinend ein so großes Geltungsbedürfnis, das er sich im Vorwort vorstellt und erklärt, warum er dieses Buch geschrieben hat. Schon da wollte ich es in die Ecke schmeißen.
Der Ich-Erzählstil, den er verwendet, wenn er die Teile von Luke bringt, ist etwas ungewohnt, aber nicht schlimm. Furchtbar sind aber seine ständigen Lektionen. Sie sind sinnlos und einfach nur blöd. Als ich mich endlich wieder in die Geschichte gefunden habe, kam wieder eine hirnrissige Lektion und der Lesefluss wurde so auf grausamste Weise beendet. Diese Lektionen spielen nicht in unserer geliebten Galaxis, sondern hier bei uns. Er versucht den Leser, den er in den Lektionen direkt anspricht, zu einem Jedi auszubilden. Bei uns gibt es natürlich nicht die Macht und deshalb kommen dann so Lektionen wie „Steh auf einem Bein und balanciere ein Buch auf dem Kopf“ heraus. Gefehlt hat eigentlich noch die Lektion „Schnall dir eine grüne Puppe auf den Rücken und renne durch den Wald“; die wäre dann wenigstens lustig gewesen.
Herr Gidwitz sollte den Film vielleicht nochmal schauen oder andere Adaptionen gelesen, denn er vertauscht auch Figuren im Buch. Im Film spricht er mit dem Deckoffizier der da sagt: „Möglicherweise ist er durch den Südeingang gekommen…“. Im Buch spricht C-3PO diesen Satz. Es werden ganze Passagen herausgenommen, mit der Aussage, das es den Leser sowieso nicht interessiert. Das schlimmste aber, was der Autor verbrochen hat, waren die Erweiterungen der Geschichte. Yoda erzählt Luke auf Dagobah eine Parabel aus Grimms Märchen. Grimms Märchen oder ähnliche Märchengeschichten passen nicht zu Star Wars. Star Wars ist zwar ein Märchen, aber nicht so wie wir es aus den alten Märchenbüchern kennen.
Er springt auch immer zwischen der Handlung und eigenen Bemerkungen hin und her, wodurch man überhaupt nicht in die Geschichte eintauchen kann. Die Lektionen von Alpha bis Omega, das Vorwort und die Einführung tun ihr Übriges zu einem zähen Erzählstil, um diese tolle Geschichte kaputtzumachen.
Ich bin ja eher ein Mensch, der mit vielen verschiedenen Facetten der Star Wars Literatur klarkommt, aber was hier von Adam Gidwitz abgeliefert wurde ist in meinen Augen ein Witz und hat nichts mit guter Literatur zu tun. Ich werde dieses Werk nicht zu den Kanon-Büchern stellen, sondern zu den Nicht-Kanonischen, denn das ist es für mich. Nach den ersten Seiten fing ich an mich hindurchzuquälen und war froh, als es endlich zu Ende war. Deshalb stellt dieses Buch eine Premiere dar, es ist das erste Star Wars-Buch, das von mir nur ein Holocron erhält.
Eine Leseprobe des Bandes findet ihr hier.