In „Relikte der Alten Republik“ setzt Star Wars Rebels den in der Folge „Die verschollenen Krieger“ begonnen Klonsoldaten-Handlungsbogen mit den The Clone Wars-Veteranen Rex, Gregor und Wolffe fort. In den Worten der offiziellen Inhaltsangabe von Disney:
Die Rebellen brechen zu einer Mission auf um einen Kriegsveteranen zu finden, dessen Erfahrung und Führungsqualitäten ihn zu einem exzellenten Verbündeten machen. Doch dann finden die Rebellen heraus, dass der Kriegsheld ein alter Klonkrieger ist … Während Ezra und die anderen langsam Freundschaft mit den alten Klonkriegern schließen, kann Kanan einfach kein Vertrauen fassen. Doch als das Imperium herausfindet, dass die alten Klonkrieger mit den Rebellen unter einer Decke stecken, müssen alle plötzlich zusammenarbeiten.
Achtung, unsere Rezension enthält Spoiler zur Folge!
Nach der Joopa-Jagd der vorangegangenen Episode geht es nun wieder etwas ernster zu, denn das Imperium – hier vertreten durch Agent Kallus, der seine Glanzzeiten in der Serie allerdings hinter sich hat – nimmt mit mehreren AT-AT-Prototypen die Verfolgung der Klone in ihrem alten Klonkriegspanzer auf. Dabei kommt es zu einem durchaus unterhaltsamen „Elefantenrennen“ zwischen den eher gemächlichen, schwerfälligen Kriegsgeräten, die für manchen Autobahnfahrer bestimmt wie aus dem Leben gegriffen erscheinen muss. Was den guten Eindruck der Verfolgungsjagd etwas dämpft, ist die altbekannte Unfähigkeit der Sturmtruppen und imperialen Kampfläufer-Kanoniere, Ziele zu treffen, die direkt vor ihrer Nase sind. Ja, ein Streifschuss ab und an ist ganz nett, aber wenn unausgebildete, fünfzehnjährige Straßenkinder zielsicherer sind als die Soldaten einer galaktischen Diktatur läuft doch irgendwo etwas falsch.
Agent Kallus hat in dieser Folge anfangs wieder etwas seiner alten bedrohlichen Ausstrahlung wieder, die aber gegen Ende durch die waghalsige Aktion der Rebellen, mit der sie drei Kampfläufer ausschalteten, und der überstürzten Flucht des Agenten auf einem Speederbike zunichte gemacht. Hatte man bei Rebels in der ersten Staffel am Ende gelernt, auch den Schurken mal kleinere Siege zu gönnen (z.B. Kanans Entführung, oder aber die Zerstörung von Tarkintown im Auftakt der zweiten Staffel, „Die Belagerung von Lothal“), scheint man nun in die Falle der frühen The Clone Wars-Episoden zu verfallen, gewisse Schurken durch wiederholte Niederlagen zu entkräftigen. Kallus ist für mich nach wie vor der vielversprechendste Schurke der Serie und wenn man ihn entsprechend seiner Charakterisierung in Michael Kogges Die Rebellion beginnt handeln lassen würde, könnten daraus sehr spannende Folgen erwachsen.
Lasst mich dieses Argument kurz weiterführen. Ja, Rebels ist eine Kinderserie, und ich erwarte keine wöchentlichen Figurentode oder überbordende Gewalt. Dennoch, etwas mehr folgenübergreifende Spannung (z.B. eine gefangene Hauptfigur, ein ungewisses Figurenschicksal und in den richtigen Momenten dann doch mal ein Opfer von der hellen Seite) würde dem Geschehen doch gut tun, ohne die Zielgruppe zu vernachlässigen. „Relikte der Alten Republik“ liefert zumindest insofern Spannung, dass wir anfangs nicht wissen, ob die Klone es heil aus der Folge schaffen. Ich hätte irgendwie damit gerechnet, dass zumindest einer davon stirbt, aber als das nicht eingetreten ist, war das auch erst mal nicht weiter schlimm, denn diese Ungewissheit hat durchaus Spaß gemacht. Trotzdem – es können in einem Kampf gegen die Übermacht des Imperiums nicht immer nur die Imperialen ihr Leben lassen. (Ruhet in Frieden, Myles Grint, Cumberlayne Aresko, Maketh Tua und Großinquisitor.)
Das Zusammenspiel zwischen Rebellen und Klonen funktioniert gut (trotz Kanans Vorbehalten) und auch Hera und Chopper, die im Raumschiff geblieben sind, können ihren sinnvollen Beitrag zum Ausgang der Folge leisten. Sogar die Joopa-Leiche wird von den Klonen richtig als Ballast erkannt – ein kleines aber feines Detail, das immerhin für die Intelligenz der Autoren spricht. Im Allgemeinen hebt sich diese Folge von der Vorgängerfolge ab, wenn auch die in meiner letzten Rezension angesprochenen Mängel in der Animation weiterhin Bestand haben. Eine Frage hätte ich allerdings an die Autoren und die aufmerksamen Zuschauer: Ist am Ende von den Klonen wirklich nur Rex mit den Rebellen mit?
Für den zweiten Teil dieses zwar schönen, aber leider doch nicht fehlerfreien Wiedersehens mit den Klonen gibt es von mir 3 von 5 Holocrons. Die Umarmung zwischen Ahsoka und Rex würde dieser Bewertung allerdings ein halbes Holocron hinzufügen, das ihr euch gerne dazudenken dürft…
Wie seht ihr das? Was sind eure Meinungen zu der Folge?
Hier übrigens nochmal die dazugehöre Rebels Recon mit Blicken hinter die Kulissen von „Relikte der Alten Republik“ und Antworten auf ein paar Fragen, die sich eventuell aufgetan haben:
Nächsten Freitag geht es dann mit „Doppelte Gefahr“ und dem ersten Auftritt der neuen Inquisitoren weiter!
Ja, bei den Klonen dachte ich auch, dass eventuell einer oder sogar beide (nicht Rex) sterben. Und so wie ich das am Ende des Episodenführers verstehe, sind die Klone mitgekommen („and the clones have come along“) mich wundert aber ein Bisschen, dass man sie weder an anderen Stellen im Trailer noch in der Folge Doppelte Gefahr gesehen hat. Aber das werden wir ja noch früh genug sehen.
Eine Rezension, der ich nur zustimmen kann. Einige Dinge, die mich störten, die ich aber nicht benennen konnte, wurden hier aufgeführt. Trotzdem wurde ich wieder gut unterhalten, daher auch von mir 3,5 Holocrons.
Neben der „wo sind am Ende die beiden anderen Klone“ fragte ich mich eher “ wie kommt Kallus jetzt von dem Planeten weg?“ ? Gut, man weiß jetzt nicht, wie die AT-ATs auf den Planeten gekommen sind und vlt. steht noch irgendwo nen Transporter rum, aber ich fänd es cool wenn darauf nochmal eingegangen wird.
Naja, Kallus hatte ja einen Sternenzerstörer im Orbit… vermutlich hat er den per Holocom kontaktiert. Ich würde nicht darauf wetten, dass man darauf eingehen wird, wie er von Seelos entkommt.
Ne, der Sternenzerstörer wurde doch von Vader abgezogen. Das ist ja auch der Grund warum die Rebellen entkommen konnten.
Naja, aber die Crew des SZ hat nicht einfach vergessen, dass Kallus auf dem Planeten ist. XD Irgendwer holt den schon ab.
„S wid sich usswiesen“ wie wir in Nordhessen sagen 🙂