Rezension: The Clone Wars 16: Der Schmugglerkodex von Justin Aclin

Was darf in einem Komplettpaket Star Wars Comics nicht fehlen? Richtig. Die Klonkriege. Gleichnamige Reihe würde allerdings unseren Rahmen sprengen und wird deshalb vielleicht ein andermal rezensiert, doch es gibt auch Aktuelleres zum Kriegsgeschehen. Viel Spaß mit Türchen Nummer 13 unseres großen Dark-Horse-Adventskalenders: Der frisch erschienene Panini-Band The Clone Wars 16: Der Schmugglerkodex!

The Clone Wars #16: Der Schmugglerkodex (09.12.2014)
The Clone Wars #16: Der Schmugglerkodex (09.12.2014)

Mit dem 16. The Clone Wars-Sonderband bringt uns Panini auch den vorletzten Comicband der Reihe in großem Format, nachdem Der Schmugglerkodes zuvor bereits in mehreren The Clone Wars-Magazinen erschienen war. Der am 19.06.2013 bei Dark Horse erschienene Comic wurde von Justin Aclin geschrieben und von Eduardo Ferrara gezeichnet, das Cover stammt von Bengal und zeigt einen ernst dreinschauenden Obi-Wan Kenobi vor einem werwolfartigem Wesen, einem Shistavanen (danke an die jedipedia.net), den wir später als T’mott Zoat kennen lernen sollen. Auch mit dabei ist eines der ersten deutschen Legends-Banner.

Die Handlung spielt im Jahr 20 VSY und damit im zweiten Jahr der Klonkriege – laut dem Einführungstext während der vierten Staffel der Fernsehserie The Clone Wars und damit vor dem 15. The Clone Wars-Sonderband: Verteidiger des verlorenen Tempels. Eine genaue Einordnung in die 4. Staffel selbst ließ sich jedoch nicht vornehmen.

Sommer, Sonne, Strand und Meer, was wünscht sich denn der Jedi mehr? Nun ja, Anakin scheint sich zurück in den Krieg zu wünschen, denn der Urlaub auf dem Planeten Wielu passt ihm so gar nicht ins Konzept. Obi-Wan und Ahsoka hingegen scheinen der Meinung zu sein, dass sie diese Auszeit verdient hätten. Doch was wäre das für eine Star Wars-Geschichte, wenn nicht irgendetwas dazwischen kommen würde? Noch am Strand, kurz nachdem er Anakin gesagt hatte, dass er sich entspannen soll, entdeckt Obi-Wan einen alten Bekannten: T’mott Zoat. Einen Verbrecher, den er 20 Jahre zuvor nicht hatte schnappen können. Der Grund damals: Kenobi hat versucht, den Shistavanen alleine zu fangen. Auch dieses Mal macht er sich zunächst alleine auf den Weg und lässt Anakin und Ahsoka am Strand zurück.

Wenig später ist er jedoch bereits auf die Hilfe des Schmugglers Rook Pryce angewiesen, der ihn natürlich sofort hintergeht. Eine brenzlige Situation für Obi-Wan, doch natürlich findet der Jedi schnell einen Ausweg.

Der Schmugglerkodex ist leider ein Band, der mich so gar nicht überzeugen konnte. Fangen wir bei der Handlung an: Dass sie auf Kinder ausgelegt ist, kann ich noch verstehen, denn auch dieses Klientel will bedient sein. Doch warum drei Jedi mitten im Krieg am Strand liegen sollen und sich sonnen ist mir völlig unbegreiflich. Noch dazu auf einem Planeten, den man niemals zuvor gesehen hat. Wenn es wenigstens einer der Planeten gewesen wäre, die man kennt, wie zum Beispiel Dorumaa mit seinen Unterwasserparadiesen. Nein, es musste unbedingt ein neuer Planet geschaffen werden. Auch die Charakterwahl erscheint mir zurechtgeschustert: Abgesehen von den drei Jedi wird kein einziger weiterer Charakter aus dem restlichen Star Wars-Universum verwendet.

Dann taucht plötzlich und natürlich rein zufällig ein von Kenobi gesuchter Verbrecher auf, der, natürlich ebenfalls rein zufällig, auf demselben Planeten abgestiegen ist. Tatsächlich kommen mir hier einfach zu viele sogenannte Zufälle vor. Die komplette Story wirkt auf mich gestellt und unglaubwürdig.

Was die Story schlecht macht, machen die Zeichnungen leider nicht besser. Manchmal hat man das ja, dass die Zeichnungen den Comic trotz der schlechten Story noch retten können, oder der Stil so gut zu selbiger passt, dass das Gesamtbild wieder stimmt, wie bei The Clone Wars-Band #15. Doch auch hier wurde nicht sehr gut gearbeitet, wie ich finde. Einige Figuren sind unproportional, andere zeigen Mimiken, die äußerst unnatürlich aussehen; ganz zu schweigen, dass es oft an vielen Details fehlt, was man von den The Clone Wars-Comics allerdings schon kennt. Sämtliche weibliche Charaktere bekommen einen deutlichen asiatischen Touch, was bei neuen Charakteren nett sein mag, jedoch definitiv nicht zu Ahsoka passt.

Für Erstleser im Legends-Bereich ist Der Schmugglerkodex zwar geeignet, doch schafft es der Comic leider trotzdem nur mit dem Gnadenholocron (die Farben waren sehr schön) auf zwei von fünf Holocrons.

Der Rezensent vergibt 2 von 5 Holocrons!
Der Rezensent vergibt 2 von 5 Holocrons!

Ein Kommentar

  1. Ich fand die Story zwar besser – ich hätte nur gerne den „Zwangsurlaub“ (so, sah ich ihn) besser erklärt gekriegt. Quasi ein, zwei Sätze, warum der Rat mein, die drei „zu sperren“. Ansonsten halt ein Band, der nochmal das Thema „Freundschaft“ zwischen Anakin und Obi-Wan stärkt – und da mir das in Episode III zu kurz kam, bin ich über fast jede entsprechende Geschichte dankbar 😉

    Allerdings fand ich die Zeichnungen gerade bei den Detailaufnahmen sehr grobschlächtig – was mich insofern ärgert, weil einige Szenen (Marktszene im Dunklen) wiederum sehr super geraten waren.

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