Rezension: The Clone Wars von Karen Traviss

The Clone Wars. Das ist ein Multimediaprojekt: ein Film, eine Serie, eine Comicreihe, aber auch eine Romanreihe. Der erste Band dieser Reihe heißt auch einfach Star Wars: The Clone Wars und basiert auf dem Film von Lucasfilm Animation. Geschrieben wurde dieser erste Band von Karen Traviss – man darf sich also auf einige Referenzen in den restlichen Legends-Bereich einstellen – und veröffentlicht wurde er am 26. Juli 2008 bei Del Rey. Die Übersetzung von Daniel Bergström wurde am 14. April 2009 von Blanvalet herausgegeben.

The Clone Wars (2009, Taschenbuch)
The Clone Wars (2009, Taschenbuch)

Auf dem Cover zu sehen ist ein einfacher Klonkriegerhelm der Phase I, im Stil der Animationsserie, auf weißem Hintergrund. Darüber der Schriftzug Star Wars Clone Wars. Warum spreche ich also hier von The Clone Wars als Titel? Nun, das ist einfach und auf drei Dinge zurückzuführen: Zuerst einmal ist der Roman die Adaption des Pilotfilms zu The Clone Wars, es macht also keinen Sinn den Roman anders zu nennen. Zum zweiten steht auf der Rückseite des Buches Folgendes:

„Star Wars – The Clone Wars Der erste Roman zur packenden Animationsserie von George Lucas!“

Als dritten Punkt verweise ich auf die englische Ausgabe des Covers, denn hier steht mitnichten Clone Wars, sondern tatsächlich The Clone Wars. Aufgrund dessen werde auch ich in dieser Rezension von The Clone Wars als Titel ausgehen.

Ausgehend vom zeitlichen Ansatz des Films spielt auch der Roman im ersten Klonkriegsjahr, also 22 VSY. Zur Handlung: Im Prolog wird uns Jabbas Sohn Rotta kurz vorgestellt, woraufhin wir in die Szenerie des Films einsteigen und dieser entführt wird. In der weiteren Handlung treffen Anakin Skywalker und Ahsoka Tano das erste Mal aufeinander, der Konflikt um den Planten Christophsis findet in seiner letzten Schlacht ein Ende und die Schlacht um Teth findet statt. Doch es gibt auch Szenen im Buch, die im Film nicht zu finden sind. So wird, zumindest für den Leser, bereits im ersten Kapitel die Verschwörung um Rottas Entführung aufgedeckt, denn hier wird ein Gespräch zwischen Dooku und Ziro dargestellt, welches bereits den Großteil besagter Verschwörung erklärt. Doch dadurch geht mitnichten Spannung verloren, da so eine gänzlich andere Seite des Konfliktes gezeigt werden kann: die der Separatisten. Denn für diese ist die Entführung Rottas ein gefährliches Spiel, wie der Count Ziro erklärt. Auch weitere Szenen in dem Roman ergänzen das filmische Werk. Leider nicht enthalten ist die Szene in der Rancorgrube auf Teth, welche im Bonusmaterial des Films, dem Jugendroman und dem Spiel Republic Heros vorkommt.

Wie es Traviss‘ Art ist wird jedes Kapitel mit einem Zitat einer Figur aus dem Legends-Bereich eröffnet. So wird vor Kapitel 4 beispielsweise Null-ARC N-6 Leutnant Kom’rk zitiert – ein Verweis auf Traviss‘ Republic Commando-Reihe.

Auch geht Traviss erwachsener mit den Situationen um als es Film und Jugendroman könnten. So werden die Gefechte ausführlicher und blutiger beschrieben und auch der psychologische Effekt, den die Situationen auf Charaktere haben, wird deutlich vermittelt. Nebst teils derben Humor kommen einige der Klonkrieger fast ironisch rüber. So behauptet einer er hätte bei der Evakuierung des AT-TEs seine Brotdose verloren.

Der Filmroman The Clone Wars ergänzt nicht nur trocken den Film, sondern macht richtig Spaß beim Lesen. Einige wenige filmnahe Szenen kommen zwar recht gezwungen vor, aber das war im Film ja leider nicht anders. The Clone Wars bekommt von mir vier Holocrons, denn Karen Traviss hat es geschafft, die mittelmäßige Handlung des Filmes für den Leser auf ein angenehmes Niveau anzuheben.

Der Rezensent vergibt 4 von 5 Holocrons!
Der Rezensent vergibt 4 von 5 Holocrons!

Für Erstleser im Legends-Bereich ist The Clone Wars durchaus geeignet. Während die Story ohne weiteres zu verstehen ist, sofern man die sechs Episoden gesehen hat, sind die Zitate am Anfang der Kapitel eher für Kenner des Erweiterten Universums gedacht. Da diese Zitate aber nicht zum Verständnis des Buches nötig sind, sondern nur zur Ergänzung der Handlung beitragen, kann man sich den Roman bedenkenlos ohne Vorwissen zu Gemüte führen.

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