IDW veröffentlicht heute Star Wars Adventures #16, das diesmal unter anderem eine Geschichte zur neuen Animationsserie Resistance enthält, die passenderweise von zwei Drehbuchautoren der Serie stammt.
Die Hauptstory: All Aces Battle Royale
Die Handlung von All Aces Battle Royale ist schnell zusammengefasst. Auf dem Colossus tummeln sich zahlreiche Rennfahrer zu dem „All Aces“-Rennen, das nur selten stattfindet und im ganzen Äußeren Rand berühmt ist. Kazuda Xiono erkennt eine der berühmten Rennfahrerinnen als eine Spionin der Ersten Ordnung und belauscht dann ein Gespräch, aus dem herausgeht, dass sie während des Rennens eine wichtige Übertragung senden will. Natürlich muss Kaz sie aufhalten und deshalb irgendwie an dem Rennen teilnehmen.
Die Geschichte ist zwar recht kurzweilig, erinnert aber von ihrem Tempo in angenehmerweise an die TV-Folgen der dazugehörigen Serie. Da Kevin Burke und Chris „Doc“ Wyatt zu den Drehbuchautoren der Fernsehserie gehören, ist das natürlich ganz logisch und auch sehr passend, denn abgesehen vom Tempo bekommen die beiden auch die Stimmen der Charaktere gut hin, sowohl im positiven als auch im negativen Sinne. Ich fühlte mich bei Poes Art und Weise ein bisschen an die Folge „Synara“ erinnert, wo sein Handeln für einen Veteranen auch nicht unbedingt Sinn ergibt. Klar, Poe ist in dieser Comicgeschichte nicht einmal anwesend, um zu helfen, aber die flapsige Antwort an Kaz, einfach „sneaky“ zu sein, ist ein bisschen arm. Dagegen muss ich hier die Darstellung von Kaz loben, der uns weder mit Missgeschicken vorgestellt wird, noch in irgendeiner Weise tollpatschig wirkt. Im Gegenteil, Kaz macht eigentlich alles richtig und hat Dank seiner Vergangenheit in der Flotte der Neuen Republik sogar noch die rettende Idee, um ungesehen am Rennen teilzunehmen. Im Großen und Ganzen ist die Geschichte vielleicht nicht ganz logisch, aber sie hält sehr gut mit den TV-Folgen mit ist damit eine schöne Ergänzung. Eine zusätzliche Erwähnung verdient hier der Troig Fode und Beed, falls es sich tatsächlich um den illustren Rennkommentator aus Episode I handelt. In der TV-Serie konnte man die beiden Stimmen zwar bereits vernehmen, allerdings trat er visuell noch nicht in Erscheinung. Aber wer genau aufpasst, der wird im Comic sogar einmal den gleichen Wortlaut lesen, wie er schon in Episode I zu hören war.
Was den Zeichenstil von Valentina Pinto angeht, so haben wir hier eine Mischung aus dem Zeichentrickstil der Serie und einem wasserfarben-ähnlichem Stil, bei dem teilweise noch Schattierungen extra hervorgehoben werden. Bei den Darstellungen der Rennschiffe und der Umgebung funktioniert das sehr gut, was die Charaktere angeht, klappt es mal mehr, mal weniger. In einigen Panels wirken die überzeichneten Schatten eher wie schlecht platzierte Farbkleckse, was insbesondere bei Nahaufnahmen von Charakteren unabsichtlich komisch aussieht. Dennoch ist der Stil an sich interessant und verleiht dem regulären Zeichentrick aus der Serie damit noch eine andere Dimension.
Die Zusatzstory: Flight of the Falcon, Part 3: Home Again
Michael Moreci darf hier wieder eine kleine Geschichte rund um den Falken und Bazine Netals Jagd auf denselbigen erzählen. Dieses Mal treffen wir wieder auf einen alten Bekannten der Klonkriegszeit, denn hier tritt der (ehemalige?) Kopfgeldjäger Embo auf, der ebenfalls eine unrühmliche Begegnung mit dem Millennium Falken und seinem Besitzer gemacht hat.
Für ein paar Credits berichtet Embo Bazine, wie er seinerzeit auf der Jagd nach Han Solo auf Lando Calrissian gestoßen ist, der zu dem Zeitpunkt bereits den Falken übernommen hatte. Allerdings will Embo sich auf Calrissians Erklärungen nicht einlassen, doch bevor er etwas unternehmen kann, wird Embo durch eine Fehlfunktion des Falkens quasi ausgeknockt. Hilfreich ist das ganze für Bazine natürlich erneut nicht und wie schon Florian in seiner Rezension zu Adventures #15 angemerkt hat, erschließt sich hier für mich auch nicht wirklich der Mehrwert dieses Mehrteilers. Im Prinzip hat man nur die Rahmenerzähler von Emil Graf zu Bazine ausgetauscht und dem ganzen einen vermeintlich zusammenhängenden Handlungsbogen verpasst, aber abgesehen von netten Cameos ist das jetzt nicht wirklich mitreißend. Schön fand ich inhaltlich aber den netten Vermerk auf L3-37, die als Teil des Schiffscomputers quasi ihre schützende Hand über Lando hält.
Zu dem Zeichenstil von Arianna Florean und ihrer farblichen Assistentin Adele Matera lässt sich nicht allzu viel sagen, ich schließe mich auch hier Florians Worten an: Es gibt kein Gesichtsgulasch und die Figuren sind allesamt stimmig gezeichnet. Gerade bei Embo gefallen mir die Details und die Art und Weise, wie die beiden Künstlerinnen hier seine Gesichtsmimik zum Einsatz bringen. Von daher gibt es hier vor allem Lob für die Konsistenz der Zeichnungen.
Fazit
Star Wars Adventures #16 bringt uns zwar keine atemberaubenden Geschichten und spielt sich eher am Rand der Galaxis (oder der großen Geschehnisse) ab, aber beide Handlungen sind für sich stimmig und zeigen eine solide Leistung, sowohl künstlerisch als auch inhaltlich.