Hallo und herzlich willkommen zu meiner Rezension zum mittlerweile schon 17. Band der Star Wars Comic-Kollektion. In diesem geht es um The Star Wars – Die Urfassung. Im Comicfachhandel war der Band bereits seit dem 13. April erhältlich, während man im Buchhandel bis zum 24. April warten musste. Der Comic basiert auf George Lucas‘ erstem Script zu Episode IV: Eine neue Hoffnung, welches von Jonathan W. Rinzler in Comicform gebracht wurde. Die Zeichnungen übernahm dann Mike Mayhew, während Rain Beredo sich um die Farben kümmerte. Enthalten in dem Comic sind die US-Ausgaben The Star Wars #1-8, die von September 2013 bis Mai 2014 bei Dark Horse Comics erschienen sind. Auf Deutsch erschien die Urfassung erstmals gesammelt im gleichnamigen Band, The Star Wars: Die Urfassung, im September 2014. Der Kollege Joshua hat diesen damals schon rezensiert.
Panini stellt folgende Inhaltsangabe zur Verfügung:
Es herrscht Bürgerkrieg.
Lange bevor der Film Star Wars in die Kinos kommen sollte, existierte bereits der Rohentwurf eines anderen Drehbuchs mit dem Titel The Star Wars. Dieser Comic basiert auf der ersten Fassung von George Lucas’ Drehbuch und entführt in eine noch weiter entfernte Galaxis, mit Gesichtern und Orten, die einem bekannt vorkommen und doch völlig anders sind.
Wie eben schon kurz angesprochen, ist The Star Wars eine Comic-Adaption des ersten Scripts, das George Lucas zu Star Wars schrieb. Damals hießen die Helden noch Annikin Starkiller und Luke Skywalker. Letzterer war schon etwas älter, Han Solo war noch ein Alien und Darth Vader nur ein normaler General innerhalb des Imperiums. Der Planet Aquilae ist der letzte vom Imperium unabhängige Planet, was das Imperium natürlich so nicht auf sich beruhen lassen will. Das Königshaus von Aquilae wird von seinem Militär unter der Führung von General Luke Skywalker unterstützt und sie versuchen, sich vor dem Imperium zu verteidigen, bis es auf einmal mit einer neuen, mondgroßen Kampfstation auftaucht.
Erst einmal ist es ziemlich interessant zu sehen, wie die Story von Star Wars früher geplant beziehungsweise was alles anders war und was auch jetzt in der finalen Version immer noch (wenn auch teilweise abgewandelt) vorhanden ist. Es war beim Lesen immer wieder spannend, bekannte Namen aus dem Film in einem komplett anderen Zusammenhang zu sehen oder sehr ähnliche Dialoge oder Teile der Handlung wiederzuerkennen. Natürlich gibt es hier größtenteils Parallelen zu Episode IV, aber man kann auch Elemente aus Episode VI in dem Comic finden. Ein besonders interessanter Unterschied ist das teilweise Tauschen der Rollen von R2-D2 und C-3PO, obwohl der Dialog nach dem Verlassen der Rettungskapsel auf Tatooine beziehungsweise Aquilae beibehalten wurde. Trotzdem sind mir viele Dinge dann doch zu weit entfernt von dem Star Wars, das ich kenne, und deswegen bin ich mit dem Comic auch irgendwie nicht ganz warm geworden. Außerdem ist die Geschichte teilweise etwas unübersichtlich und überladen, da an einigen Stellen einfach zu viel auf einmal oder kurz hintereinander passiert und auch noch viel mehr Charaktere versorgt werden müssen als im finalen Film.
Zu den Zeichnungen von Mike Mayhew gibt es von meiner Seite jetzt eigentlich nichts Besonderes zu sagen. Das Gezeichnete ist meiner Meinung nach weder besonders gut noch besonders schlecht, sondern befindet sich im guten Mittelmaß.
Diesmal ist ein Teil des Bonusmaterials sogar ziemlich wichtig und interessant. Die Einleitung und die Hintergründe zu dem Comic am Anfang des Bandes sind hier besonders wichtig, da man zu der alternativen Story eigentlich nichts weiß und so nicht komplett hineingeworfen, sondern schon mit den wichtigsten Charakteren bekannt gemacht wird und schon weiß, worum es grob geht. Als Artikel sind diesmal einer zum Merchandise und einer über das Entstehen des Lichtschwertes im Band enthalten. Beide Artikel haben ein klein wenig Informationsgehalt, trotzdem haben sie rein gar nichts mit dem Comic zu tun und wirken deshalb fehl am Platze und allgemein eher überflüssig. Gerade der zweite Artikel scheint Teil einer Reihe zu sein und da ist es dann etwas suboptimal, wenn man sich nur ab und zu Kollektionsbände anschafft. Außerdem ist in diesem Band zwar eine Covergalerie enthalten, diese ist aber leider nicht komplett vollständig, was wieder etwas schade ist.
Abschließend kann ich sagen, dass der Comic zwar kein wirklicher Geheimtipp ist und man den Comic nicht unbedingt braucht. Wenn man aber schon immer mal wissen wollte, was früher so für Star Wars geplant war, sollte man ernsthaft über eine Anschaffung nachdenken. Gerade für nur 13 € bekommt man hier einen hochwertigen Band mit viel Inhalt (192 Seiten).
Letztendlich vergebe ich für den 17. Band der Star Wars Comic-Kollektion 3 von 5 Holocrons. Die Geschichte ist mir an vielen Stellen einfach zu überladen und irgendwie passt das insgesamt alles für mich nicht so optimal zusammen. Zusätzlich ist auch das Bonusmaterial nur teilweise relevant. Falls einen das ganze also interessiert, kann man zugreifen, der Comic ist aber auf keinen Fall ein Muss.
Wir danken Panini für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!