Ein herzliches Hallo und Willkommen zu einer neuen Rezension bei uns in der Jedi-Bibliothek. Heute geht es um das Hörbuch zu Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung, welches unlängst bei Random House Audio erschienen ist und von Philipp Moog gelesen wird. Wem dieser Name kein Begriff sein sollte: Moog ist die deutsche Standard-Synchronstimme für Ewan McGregor, also Obi-Wan Kenobi. Außerdem sprach er für Neil Patrick Harris in How I Met Your Mother. Wer mehr über ihn erfahren möchte, den verweisen wir auf seinen Wikipedia-Artikel.
Wie bei meinen Hörbuchrezensionen üblich, bewerte ich nicht den Inhalt, sondern nur die Lesung selber. Wir hatten ja bereits eine inhaltliche Rezension zum Roman Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung von Terry Brooks, mit weiteren Rahmendaten zu selbigem. Um bei mir eine Bewertung mit fünf Holocrons zu erreichen, muss das Hörbuch gleich gut oder besser als Eragon sein, welches von Andreas Fröhlich gelesen wurde. Zur Erinnerung: Bisher haben mich weder Stephan Günther mit Das Erwachen der Macht noch Wolfgang Pampel mit der klassischen Trilogie derartig überzeugen können, dass ich fünf Holocrons vergeben hätte.
Wie auch bei den anderen Hörbüchern habe ich zwischendurch mal gewisse Passagen mitgelesen und soweit ich es geprüft habe, wurden die Passagen eins zu eins gelesen. Es mag auch Stellen geben, die, wie auch bei den anderen Büchern, leichte Satzumstellungen haben, aber dies ist mir hier nicht aufgefallen.
Moogs Stimme ist dabei sehr angenehm anzuhören, da sie weder sehr tief ist, noch schrill wirkt. Zwar höre ich mir gerne tiefe Stimmen an, wie zum Beispiel die von Wolfgang Pampel, doch wurde mit den Hörbüchern zur klassischen Trilogie klar, dass man damit kaum spielen kann. Wie wir aber aus den Filmen bereits wissen, kann Moog sehr gut mit seiner Stimme spielen. Zu Beginn, wenn Moog Titel und Autor liest, merkt man bereits, dass Moog auf eine gewisse Art anders liest als seine Kollegen. Während die Titel und die erzählten Passagen noch recht emotionslos gelesen werden, kommt mit Anakin Skywalker und Watto Leben in Moogs Lesung und auch die erzählenden Passagen werden in den folgenden Kapiteln immer spannender. Hier eine Hörprobe:
Wenn die Charaktere der Synchronsprecher in den gelesenen Büchern vorkommen, fiebere ich immer auf deren ersten Auftritt hin, denn ich wünsche mir immer, dass ein gewisser Wiedererkennungswert vorhanden ist. Bei Moog und Obi-Wan ist dies endlich mal der Fall. Zwar erkennt man die restlichen Charaktere nicht immer sofort beim ersten Mal, aber Moog hält die Stimmen konsistent und spätestens beim zweiten Mal erkennt man den Charakter auch. So wird Mace Windus Stimme beispielsweise mit durchgehend rauchiger Stimme gesprochen, doch da sie konsistent ist, hat sie den Vorteil, dass man sie auch wieder erkennt. Besonders gut fand ich die Neimodianer, deren typisch französischer Akzent vollkommen übernommen wurde. Auch konnte man gut unterscheiden, welche Charaktere weiblich waren und welche nicht, da Moog an den entsprechenden Stellen an Tiefe und Schärfe aus seiner Stimme herausgenommen hat. Interessant war an der Stelle die Unterscheidung zwischen Padmé und Sabé, die ja zu unterschiedlichen Zeiten die Rolle der Königin spielen. Die Lösung ist denkbar einfach: Die Königin bekommt eine Stimme, die sich aus den Stimmen der beiden Mädchen zusammensetzt. Wobei man tatsächlich anmerken muss, dass die beiden sich schon recht ähnlich anhören.
Besonders gut gelungen fand ich auch die Stimmung, die Moog rüberbringt. So habe ich tatsächlich beim Podrennen mitgefiebert, obwohl ich zum einen den Ausgang kenne und diese Szene zum anderen überhaupt gar nicht ausstehen kann. Ähnlich bei der Schlacht von Naboo: man weiß, wie es ausgeht, aber man fiebert trotzdem mit. Die Szenerie und die Stimmung wurden also super rüber gebracht.
Doch auch in den am besten gelesenen schleichen sich ab und an leichte Fehler ein. Um den auffälligsten und zeitgleich lustigsten aus diesem Hörbuch aufzuzeigen: Aus „Sith“ wurde ein Mal „Schiss“.
Nichtsdestotrotz bin ich begeistert von Moogs Leistung und kann ohne weiteres fünf von fünf Holocrons vergeben. Ich freue mich auch schon auf Angriff der Klonkrieger und Die Rache der Sith, welche ebenfalls von Moog gelesen werden. Auch dazu haben wir dann bald Rezensionen.
Moog hat auch eine angenehm wandlungsfähige Stimme. Wolfgang Pampel hat in den Hörbüchern zu den Robert-Langdon-Romanen von Dan Brown irgendwie immer gleich und gleich gelangweilt geklungen.