Hallo und Willkommen zu einer weiteren Rezension von Jude Watsons Jugendromanreihe Jedi Quest. Heute im Programm: Band 10: Der trügerische Frieden. Wie üblich wurde das Original zunächst bei Scholastic veröffentlicht, bevor der Einzelband in Deutschland von Dino herausgegeben wurde und später Panini mit Sammelband 4 nachzog. Die Übersetzung stammt ebenfalls erneut von Dominik Kuhn.
Inhaltlich befinden wir uns weiterhin im Jahr 24 vor der Schlacht um Yavin. Obi-Wan und Anakin sind weiterhin auf der Jagd nach ihrem Erzfeind Granta Omega, der sich im letzten Band als Sohn von Xanatos von Telos herausgestellt hat, Obi-Wans und Qui-Gons Erzfeind aus der ersten Hälfte der Jedi-Padawan Reihe. Zunächst treffen wir die beiden Jedi auf Falleen, dem Heimatplaneten der Falleen, die, wahrscheinlich der Einfachheit halber, als Falleener übersetzt werden, damit jüngere Leser den Unterschied zwischen dem Planeten und den Bewohnern erkennen. Als erfahrener Leser stolpert man allerdings häufig über diese Übersetzung. Jedenfalls schleichen sich Meister und Schüler als Arbeiter in einer Fabrik ein, die sie mit Granta und der ebenfalls flüchtigen Jenna Zan Arbor in Verbindung bringen, während Siri Tachi und ihr Schüler Ferus Olin sich in der nahe gelegenen Hauptstadt aufhalten. Dass dabei etwas schief geht, ist quasi vorprogrammiert, auch wenn das Ausmaß der Zerstörung dieses Mal ungewöhnlich groß ausfällt.
Infolge dessen werden die Jedi zu einer Anhörung in den Senat beordert, bei der entschieden werden soll, ob es rechtens ist, dass die Jedi die Mittel des Senates nutzen und damit eine legale Organisation darstellen, oder nicht. Der vorsitzende Senator ist dabei niemand anderes als Bog Divinian, der Ehemann von Obi-Wans guter Freundin Astri Oddo. Selbstverständlich wird er von Sano Sauro unterstützt, den Leser der Reihe inzwischen hassen gelernt haben. Auf der Seite der Jedi finden sich wiederum Bail Organa von Alderaan und auch Kanzler Palpatine, die uns einen genialen Einblick in die galaktische Politik geben. Während Bail mit offenen Karten spielt und sich dem Ausschuss öffentlich entgegenstellt, manipuliert Palpatine eher und zieht seine Feinde auf seine Seite, statt sie zu bekämpfen. Ganz so, wie es sich für einen Si-… obersten Kanzler der Republik gehört, verprellt er dabei niemanden, sondern lässt seinen Gegnern die Arbeit, sich selbst zu zerstören. Genial gemacht ist dabei die Art, wie Watson das ganze rüberbringt, denn wir sehen diesen Teil der Story aus Anakins Perspektive, der diesen Sitzungen als Palpatines Freund beisitzt und so ebenfalls diese Manipulationen lernt. Klar, er wird zwar nicht zum Manipulator, wie Palpatine es ist, sondern zum Schläger, aber das gehört wahrscheinlich zur Grundausbildung.
Normalerweise freue ich mich auch über Gastauftritte, wie den von Bail Organa, der mich auch dieses Mal wieder fasziniert hat, da ich, seit ich Wilder Raum gelesen habe, fasziniert von Bails Beziehung zu den Jedi bin. Aber die Auftritte der Slams, Soara Antarra und Darra Thel-Tanis waren meiner Meinung nach schlicht unnötig. Und Jenna Zan Arbor mutiert immer mehr zum Lakaien von Granta Omega, sodass ihr eigentliches Genie, welches sie schon so oft zur Schau gestellt hat, gar nicht mehr richtig zur Geltung kommt.
Die Handlung nimmt jedoch noch einmal an Fahrt auf und dieses Mal gelingt es den Jedi auch beinahe, die Bösen zu fangen, doch selbstverständlich geht das nicht, da ja noch ein Band kommt, auf den ich mich sehr freue. Der trügerische Frieden bekommt von mir vier von fünf Holocrons, da durch geschickte Storyführung ein geniales Foreshadowing betrieben wird, die Storyline spannend ist und wir einen derartigen Appetit auf den letzten Band bekommen, dass es eigentlich schon als unerträglich beschrieben werden kann. Trotzdem gibt es immer noch die oben genannten Schwierigkeiten, weswegen es keine fünf Holocrons gibt.
Außerdem haben wir nachfolgend noch eine Leseprobe von Panini für euch.