Rezension: Star Wars #75: Krieg der Kopfgeldjäger, Teil 1 & Darth Vader, Teil 1

Mit Star Wars #75 erschien bei Panini eine Jubiläumsausgabe: das 200. Star Wars-Comic-Magazin überhaupt! Das Heft enthält den offiziell ersten Teil des Events Krieg der Kopfgeldjäger von Charles Soule und Greg Paks Crossover-Part aus der Darth Vader-Reihe. Beide Einzelhefte wurden im Sommer letzten Jahres bei Marvel veröffentlicht. Übersetzt wurden die Comics für das Magazin von Matthias Wieland.

Zum Jubiläum bekam das Heft neben den regulären Variant-Covern (Kiosk- und Comicshop-Ausgaben) auch noch zwei weitere Variants im Rahmen der Comic Con in Stuttgart spendiert: Bei dem einen stammt das Cover von Giuseppe Camuncoli und ist auf 999 Exemplare limitiert und beim zweiten stammt das Cover-Motiv von John Cassaday, welches auf 75 Stück (nummeriert!) limitiert ist.

Folgende Angaben macht der Verlag zum Inhalt:

Nach der „Alpha“-Vorgeschichte in Ausgabe 74 startet die neue Serie mit der ersten Ausgabe des KRIEGS DER KOPFGELDJÄGER! Der berüchtigte Boba Fett bringt seine wertvolle Beute – den in Karbonit eingefrorenen Schmuggler Han Solo – offenbar nicht direkt zu Jabbas Palast. In der Zeit zwischen Das Imperium schlägt zurück und Die Rückkehr der Jedi-Ritter musste sich etwas Dramatisches ereignet haben. Denn offenbar wurde Fetts wertvollste Beute gestohlen. Doch wer würde es wagen, den tödlichsten aller Kopfgeldjäger zu bestehlen …?

Extradicke Jubiläumsausgabe!

Wir haben auch sechs Vorschauseiten aus dem Heft für euch vom Verlag zur Vefügung gestellt bekommen:

In meiner Rezension zu Star Wars #74 schlussfolgerte ich aus den Geschehnissen, dass Darth Vader den Karbonitblock mit Han Solo Boba Fett weggeschnappt hat und dass damit der Crossover begonnen hätte. Dies stellt sich hier direkt auf den ersten Seiten des Comics aus Irrtum heraus! Stattdessen ist dafür eine Organisation verantwortlich, von der ich gar nicht mehr Recht wusste, dass sie überhaupt noch existiert: Crimson Dawn! Genau, die Organisation aus Solo: A Star Wars Story, deren Anführer Darth Maul ist! Oder war, sollte man nun sagen. Denn hier wird am Ende des ersten Teils direkt aufgeklärt, dass Q’ira nun das Sagen hat. Was für eine Wendung! Und Rückblickend betrachtet absolut logisch, dass Crimson Dawn im Zusammenhang mit Han Solo wieder seinen Weg zurück ins Bewusstsein der Leser findet.

Daneben hat mir das Aufeinandertreffen von Boba Fett mit Kopfgeldjäger-Kollegen, welche wir aus Episode V kennen, sehr gefallen. Denn auch Zuckuss und 4-LMO haben erfahren, dass sich Han Solo im Besitz von Boba Fett befindet – sie wissen also noch nicht, dass dies bereits nicht mehr der Fall ist – und wollen den Schmuggler nun Fett abnehmen. Und hier zeigt Boba, weshalb er so ein gefürchteter Kopfgeldjäger ist, wenn er durch sein Können und seine Gimmicks mit den beiden kurzen Prozess macht.

Sehr gelungen Illustriert ist dann auch eine Doppelseite, in der wir durch Q’ira erfahren und auch sehr gekonnt zeichnerisch dargestellt bekommen, wieso dieser Comic-Crossover doch Sinn macht und warum Han Solo den Dreh- und Angelpunkt darstellt. Luke, Leia, Lando und Chewie, die ihren Freund zurück und in Sicherheit wissen wollen, und Darth Vader, der über Han als Freund von Luke an diesen herankommen will, aber auch Doktor Aphra und Sana, die Kopfgeldjäger Dengar und Valance (den ich noch nicht kenne, aber das ändert sich hoffentlich noch) und natürlich Jabba der Hutte: „Sie alle lieben ihn, hassen ihn, haben Schulden oder Ansprüche an ihn. Han Solo verbindet die Galaxis“, wie es im Comic selbst steht. Ich bin sehr gespannt auf die Dinge, die da kommen!

Im zweiten Teil des Comics geht es mit Darth Vader: Krieg der Kopfgeldjäger weiter bzw. startet hiermit offiziell. Die Geschichte trägt den Titel Der Klang von Metall und das trifft es ganz gut, da Vader hier auf den Kopfgeldjäger IG-88 und die Piratendroiden von Bestoon trifft, welche in Darth Vader: Ins Feuer noch dem Kommando von Ochi unterstanden. Wie gewohnt, stellt das kein Problem für Vader dar und so erfährt er kurz darauf auch von Crimson Dawn sowie von der Tatsache, dass Bokku der Hutt ihn hintergangen hat.

Am Ende erfahren wir dann durch IG-88, der erfreulicherweise noch immer mit der IG-2000 unterwegs ist, dass er seinen Auftrag von einer ominösen, schwarz gekleideten Gruppe erhalten hat, welche von einem Administrator Moore angeführt wird. Mir sagt diese Figur jetzt nichts, daher bin ich gespannt, was es mit der Gruppe auf sich hat und was sie wollen.

Generell fand ich diesen Comic relativ verwirrend und hektisch geschrieben und illustriert. Darth Vader werden immer wieder Steine in den Weg gelegt, aber es hat einfach seinen Reiz verloren, mitzuverfolgen, wie er wieder und wieder aus diesem oder jenem Hinterhalt einen Sieg kreiert. Kann man so etwas nicht direkt überspringen und die Handlung einfach weiterlaufen lassen ohne immer „Action mit Vader“ einzubauen? Auch habe ich die Motivation von Bokku dem Hutt nicht durchschaut, aber anscheinend war auch er nur eine Marionette der Gruppe um Administrator Moore, um an Vader heranzukommen. Wie gesagt, ich bin gespannt, wohin das Ganze führen soll. Hier in dem Teil weiß ich aktuell aber noch nicht, was ich davon halten soll.

Im direkten Vergleich gefällt mir der Zeichenstil von Darth Vader und damit von Raffaele Ienco nicht ganz so gut wie der von Luke Ross in Meistgesucht #1. Allerdings finde ich die Kolorierung durch Neeaj Menon in letzterem zu pastellfarben. In Szenen, die in einem Club oder in der Unterwelt spielen, passt das zwar, da es wohl den typischen Neon-Stil erzeugt. Auf Tatooine aber, vor Jabbas Palast, wirkt es einfach falsch, hier haben warme Gelbtöne zu dominieren und kein Blau und Rosa.

Fazit

Star Wars #75 holt mich noch mit dem ersten Comic und den darin enthaltenen Wendungen und der Action ab, die zweite Hälfte mit Darth Vader erzeugt aber eher nur Verwunderung. Daher bekommt das Comic-Magazin von mir drei Holocrons!

Der Rezensent vergibt 3 von 5 Holocrons!
Bewertung: 3 von 5 Holocrons

Wir danken Panini für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

Ein Kommentar

  1. Sehr schöne Review, zu einem, wie ich finde, mehr als gelungenem Crossover…zumindest, was die eigentliche Story angeht (die ich so auf Englisch bereits kenne. ) Aber dank dem Auslassen der „Star-Wars-„, „Aphra“, und Kopfgeldjägerreihe in den Panini-Heften und der Zusammenfassung der einzelnen Arcs in den Sammelbänden wird das Konzept des Crossovers da im Deutschen ja leider mehr oder weniger über Bord geworfen…da wäre es meiner Meinung nach vielleicht besser gewesen, chronologische Abhandlungen der Story auf Deutsch zu veröffentlichen. Naja.
    Ach ja, was Administrator Moore angeht, dass ist Sly Moore aus den Prequels – Palpatines gruselige Gehilfin, die immer neben ihm saß und die man weder in TCW noch nach der Gründung des Imperiums je wieder gesehen hat.
    Ist eine ganz nette Rolle, die sie in der Story spielt…mehr verrat ich nicht 🙂

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