Nachdem die letzten Ausgaben von Legacy of Vader den Fokus auf die Ritter von Ren legten, steht heute wieder Kylo Ren im Vordergrund. Kann dessen Aufenthalt in Vaders Festung im zehnten Heft der Reihe überzeugen?
Achtung: Wie immer besprechen wir im Marvel-Mittwoch die Handlung der Comics, sodass sowohl der Beitrag als auch die Kommentare Spoiler enthalten können.

Der Inhalt

Kylo Ren befindet sich auf Geheiß von Vaders altem Diener Vanee auf Mustafar und erkundet Vaders Festung. Auf der Suche nach einer Lösung, um sich von Luke Skywalkers Vermächtnis zu lösen, begibt er sich in das Machtverließ seines Großvaters, steht dort aber in einer Sackgasse, weil es sich für ihn nicht öffnet. Die daraus resultierenden negativen Emotionen werden wieder einmal an Vanee ausgelassen, der ihm als Alternative zum Verlies Vaders alte Meditationskammer zeigt. Darin begibt sich Kylo durch eine Reihe von Machtvisionen. Zunächst kämpft er sich durch eine Horde seiner selbsternannten Gegner (also seiner Familie, aber auch Ren, Rey und Finn), woraufhin er an einem Ort landet, der von der hellen Seite der Macht durchströmt zu sein scheint. Bevölkert wird dieses Paradies von allerhand Machtgeistern, die immer wieder betonen, dass er gar nicht dorthin gelangen sollte. Der große Reveal dieser Ausgabe ist sein Aufeinandertreffen mit Luke Skywalker dort. Kylos Onkel verfällt dabei gleich wieder in die Lehrerrolle und macht dem zerrissenen Krieger deutlich, dass er über seine eigene Bestimmung im Klaren sein müsse und dass er nach wie vor als Lehrmeister für Ben Solo zur Verfügung stünde, nicht jedoch für Kylo Ren. Von diesem Ort der Helligkeit, verschlägt es unseren Protagonisten danach in die Dunkelheit, wo er von einem Sithgeist für seinen Besuch auf der hellen Seite bestraft und gefoltert wird. Damit enden die Visionen und Vanee zieht einen stark verwundeten Kylo Ren aus der Kammer. Die Bestrafungen der letzten Vision hatten damit auch körperliche Folge für unsere Hauptfigur. Vanee verarztet den jungen Solo mithilfe von Vaders medizinischer Ausrüstung und steckt ihn in einen Bacta-Tank. Und so endet die Ausgabe.
Die Umsetzung
Das zehnte Heft Legacy of Vader fokussiert den Zwiespalt zwischen heller und dunkler Seite in Kylo Ren. Die drei Machtvisionen beleuchten die unterschiedlichen Aspekte der Figur, die weder richtig gut noch richtig böse sein mag. Das liefert typischerweise wieder viel Interpretationsspielraum. So könnte die erste Vision Kylos verzerrte Sicht auf seine Familie, die zweite seine eigentlichen Verwurzelung in der hellen Seite und die dritte seine Selbstgeißelung mit der dunklen Seite symbolisieren. Charles Soule leistet dabei wieder ganze Arbeit und schreibt mit schnellem Pacing und raschen Szenenwechseln, wie wir sie auch aus Machtvisionen in den Sequels kennen. Zeichner Luke Ross setzt das Ganze auf weiterhin hohem Niveau um. Besonders erwähnen möchte ich hier noch die Farbarbeit von Nolan Woodard, der die drei Visionen alle in unterschiedliche Farbpaletten eintaucht.






Fazit
Die vorliegende Comicreihe überzeugt mich weiterhin sehr und lässt hoffen, dass sie noch einige Ausgaben laufen darf. Die Machtvisionen waren spaßig, wenn auch abgesehen davon nicht allzu viel passiert ist. Dennoch hat die Ausgabe unseren Protagonisten weitergebracht und lässt Vorfreude aufs nächste Heft aufkommen, in dem er scheinbar sogar Teile der Rüstung Vaders tragen darf. Ich vergebe 4 von 5 Holocrons!
Legacy of Vader #11: Reign of Kylo Ren, Part 11 erscheint am 3. Dezember. In der nächsten Woche geht es dann erstmal mit Han Solo: Hunt for the Falcon #3 weiter.
Wir bedanken uns bei Marvel für die Bereitstellung der digitalen Vorabexemplare, ohne die unser Marvel-Mittwoch nicht möglich wäre.












Meine Lieblingsreihe der letzten Jahre. Aber irgendwie habe ich das unbestimmte Gefühl, dass nach Ausgabe 12 schon wieder Schluss ist.