Marvel-Mittwoch: Star Wars #4

In dieser Woche kommen bei Marvel mal wieder die klassischen Helden zum Einsatz, allen voran Leia, was nicht die uneingeschränkte Zustimmung von Mon und Luke findet. Aber Leia hat nun mal ihren eigenen Führungsstil.

Achtung: Wie immer besprechen wir im Marvel-Mittwoch die Handlung der Comics, sodass sowohl der Beitrag als auch die Kommentare Spoiler enthalten können.

Der Inhalt

Das komplexe Ränkespiel der Pirrosi offenbart sich, als Reyna Oskure von ihrem Attentat auf Garlev nach Kaltrais zurückkehrt. Aber nicht alle sind mit dem Schattenkrieg einverstanden, können sich aber nicht gegen Reyna und Kezrin Almovar durchsetzen. Derweil rüstet Leia eiligst zu einer eigenen geheimen Hilfsmission nach Kaltrais, mittels derer sie einen alten Freund, Präsident Shoirin, unterstützen und zeigen will, dass es durchaus einen Unterschied macht, zur Neuen Republik zu gehören. Nicht alle sind darüber glücklich, akzeptieren aber, dass sie Leia nicht umstimmen können.

Wie recht ihre Freunde mit ihren Sicherheitsbedenken hatten, zeigt sich dann aber auch sogleich, als Leia während ihres Gesprächs mit Shoirin von diesem an die marodierende Sturmtruppen-Piraten, als Zantarrk bekannt, verraten wird. Aber noch ehe Han und Luke von ihrer Gefangennahme erfahren, rüsten sie zu einer Rettungsmission für Leia, da ihnen die Situation einfach zu gefährlich erscheint.

Leia fügt sich aber nicht einfach in ihr Schicksal, sondern versucht mit dem ältesten Trick der Welt, sich und Kith zu befreien. Und wie könnte es anders sein, es funktioniert und sie können auch gleich noch Leias Freund befreien, der ihnen daraufhin die gesamte Hintergrundgeschichte erklärt und dass das Ganze nur eine Falle für Luke ist. Natürlich bleibt die Flucht der drei nicht lange unerkannt. Die drei trennen sich aber schnell wieder, denn Shoirin will sein Wissen um die planetare Verteidigung nutzen, um ihnen eine Flucht zu ermöglichen, bezahlt dies aber mit seinem Leben.

Auch Han, Luke und die übrigen an Bord des Millenium Falken finden sich in einer lebensgefährlichen Situation wieder, denn die Piraten sind mit ihrer nicht ganz unbedeutenden Flotte noch im Oribt um Kaltrais. Zu einer größeren Schlacht kommt es dank der Maßnahmen Shoirins aber nicht mehr. Und nach einem letzten Show-off zwischen Leia und Reyna Oskure ziehen sich alle Parteien erstmal zurück, was die Pirrosi verärgert zurücklässt. Aber Mon hat schon die nächste Mission für sie, ein gestrandeter Frachter sieht sich mit Kampfdroiden aus der Zeit der Klonkriege konfrontiert.

Die Umsetzung

Die Geschichte kann mich diesmal aus verschiedenen Gründen nicht überzeugen. Autor Alex Segura scheint sich in seinen eigenen, übermäßig komplizierten Storylines, die jeden irgendwie einbinden sollen, verheddert zu haben. Er wusste sich wohl nicht besser zu helfen, als einfach mal eine vermeintlich wichtige Mission vom Zaun zu brechen, deren einziger Zweck es am Ende ist, Leia zu offenbaren, was sich die anderen zwischenzeitlich mehr oder minder auch schon zusammengereimt haben. Falls dies der große Augenblick der Klarheit sein sollte, an dem nun die Pläne des Bösen von den Guten durchschaut wurden, so ist dieser ziemlich enttäuschend verpufft. Und obwohl sie die Pläne nun kennen, können sie nicht die Führung in der Krise übernehmen, sondern sind weiterhin die von den aktuellen Entwicklungen Getriebenen. Zugegeben, die Geschichte ist ein gutes Stück vorangetrieben worden, aber auf eine sehr ruckelige, sehr vorhersehbare Weise, die es sich an vielen Stellen zu einfach macht.

Dies im Heft-Titel als „Shock and Awe“ zu verkaufen, jenem Begriff, der für die massiven Luftschläge gegen Baghdad im dritten Golf-Krieg 2003 geprägt wurde, klingt wie eine Verhöhnung der Leserschaft. Und auch der große Aufkleber auf dem Cover, „Beware the Zantarrk Stormtroopers“, wirkt nach der hier gezeigten Performance dieser Truppe wie das Warnschild „Vorsicht bissiger Hund“ bei einem freundlichen Golden Retriever. Irgendwie lächerlich und im Nachhinein fühlt man sich sogar etwas veräppelt. Wenn man eine so schwache Geschichte hat, sollte man nicht noch zusätzliche Erwartungen wecken.

Zur grafischen Umsetzung von Phil Noto ist nicht viel Neues zu sagen. Die Zeichnungen sind wie immer sehr präzise, wirken diesmal aber wegen der kalten Farbauswahl etwas steriler als sonst. Eine bedrohliche Stimmung, die ja vermutlich inhaltlich stimmiger gewesen wäre, kommt hingegen nicht auf. Das bekommt Phil Noto sonst besser hin.

Fazit

Eines der etwas schwächeren Hefte. Die Geschichte macht es sich viel zu einfach, ist zu vorhersehbar und bleibt weit hinter den bewusst hochgetriebenen Erwartungen zurück.


Das nächste Heft der Reihe, Star Wars #5, erscheint dann am 19. September. In der nächsten Woche ist dann wieder Doc Aphra dran, die in Doctor Aphra: Chaos Agent #3 nach einem weiteren Artefakt sucht, diesmal aber mit Han Solo an ihrer Seite.

Wir bedanken uns bei Marvel für die Bereitstellung der digitalen Vorab-Exemplare, ohne die unser Marvel-Mittwoch nicht möglich wäre.

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