Die Jedi Knights Reihe kehrt diese Woche mit ihrer sechsten Ausgabe zurück und findet sogar wieder in die Rahmenhandlung hinein. Wie sich diese schlägt und ob ich dem Rest der Reihe nun positiver gestimmt bin, erfahrt ihr, wenn ihr weiterlest.
Achtung: Wie immer besprechen wir im Marvel-Mittwoch die Handlung der Comics, sodass sowohl der Beitrag als auch die Kommentare Spoiler enthalten können.
Ein Grab im Kornfeld, das ist immer frei Der Inhalt
Ein NPC Jedi-Meister (Fondar Etzis) ist auf dem Agrarplaneten Mina-Rau umgekommen weshalb eine Ehrengarde aus Qui-Gon Jinn, Mace Windu und Aayla Secura vorbeikommen, um den Leichnam abzuholen. Doch natürlich steckt dahinter mehr. Auf mehr als fragwürdig lapidare Art und Weise findet Qui-Gon heraus, dass der Jedi Meister vergiftet wurde. Schockierend und niemand kam auf die Idee vorher eine Blutprobe zu nehmen. Na gut, was will man von dummen Bauern auch erwarten. So zumindest suggeriert uns dies der Comic. Auch Mace Windu und Aayla Secura haben ihr Macht-Radar wohl auf Standby-Modus geschalten, denn nur Qui-Gon spürt, dass sie sich in Gefahr befinden. Ein Angriff des Attentäters Corlis Rath folgt sogleich, der Windu und Secura ausschaltet, um sich lediglich mit Qui-Gon Jinn schlagen zu müssen. Neben dem üblichen Kampfgeplänkel zwischen dem schweigsamen Attentäter und dem sinnierenden Jedi erhalten wir als Leser aber auch nicht wirklich mehr Einblick, außer einem neuen Namen: Sinsara. Das bringt Qui-Gon allerdings so aus dem Konzept, dass sich Obi-Wans Vision aus Ausgabe 2 nun bewahrheitet und Rath den Jedi-Meister niederstreckt. Die Vorschau auf die nächste Ausgabe enthüllt zumindest schon mal, dass es sich bei Sinsara um einen Planeten handelt, doch was ist Qui-Gons Verbindung dazu? Das erfahren wir, vielleicht, in der nächsten Ausgabe.
Die Umsetzung
Wer meine letzten Rezensionen zu der Reihe gelesen hat, weiß, dass ich die Rahmenhandlung aus Ausgabe 1 und 2 schon lange vermisse. Umso besser also, dass sich dieses Mal der gesamte Comic dieser widmet, oder? Jein, ich bin schon froh, dass es endlich mit der Attentäter-Geschichte weitergeht. Aber sonderlich viel passiert dazu nun auch wieder nicht, abgesehen davon, dass sich Qui-Gon wenig intelligent aufgrund der Äußerung eines Planetennamens abstechen lässt. Ich weiß, Dramatik und so, das könnte ich mir auch noch gefallen lassen. Aber der Comic lässt mich an einigen Punkten wieder völlig enttäuscht zurück. Das fängt bei den absolut sinnlosen Beschreibungstexten der Jedi an, die auch aus dem letzten Horoskop stammen könnten und rein gar nichts mit der präsentierten Handlung zu tun haben. Dann verhalten sich drei Jedi, die sonst als überaus kompetent gelten, geradezu lächerlich dilettantisch weil es die Handlung eben gerade so verlangt. Und schlussendlich ist der gesamte szenische Hintergrund, Mina-Rau, absolut lieblos gehalten im Hinblick auf die Geschichte. Was ich mich bei Qui-Gons nun doch zahlreichen Nebenauftritten der letzten Comics auch frage: Hat er seinen Padawan im Hort abgegeben? Hat Obi-Wan grad Ferien oder zehrt er immer noch von seinen Verletzungen? Immerhin wird hier ja direkt auf seine Vision Bezug genommen, da hätte man zumindest mal erwähnen können, warum er gerade nicht bei seinem Meister ist.
Das gilt nicht für die Zeichnungen, der Lichtblick dieses Comics. Madibek Musabekov hat hier wirklich fantastische Arbeit geleistet. Sei es die weiten Kornfelder von Mina-Rau einzufangen, die uns bekannten und auch unbekannten Charaktere überzeugend darzustellen oder auch den Kampf zwischen Qui-Gon und Rath dynamisch umzusetzen. Ebenso ist auch die Kolorierung von Luis Guerrero toll gelungen.
Fazit
Mit winzigen Schritten schreitet die Handlung um Corlis Rath voran, während der Rest der Ausgabe mit dubiosen Charakterisierungen vor sich hinmeandert. Leider ärgert mich auch Jedi Knights #6 mehr, als dass es meine Vorfreude auf die nächste Ausgabe weckt. Aber wer weiß, vielleicht erfahren wir nächstes Mal endlich mehr.
Die Reihe findet mit Jedi Knights #7 am 10. September ihre Fortsetzung. In der nächsten Woche wartet dann Star Wars #4 auf uns.
Wir bedanken uns bei Marvel für die Bereitstellung der digitalen Vorab-Exemplare, ohne die unser Marvel-Mittwoch nicht möglich wäre.