Wie viele von uns ist auch Marvel am Neujahrstag noch damit beschäftigt die liegengebliebenen Dinge aus dem letzten Jahr zum Abschluss zu bringen. In diesem Falle geht es um die Comic-Adaption zur Disney+-Streamingserie Ahsoka, deren vorletztes Heft heute erscheint.
Achtung: Wie immer besprechen wir im Marvel-Mittwoch die Handlung der Comics, sodass sowohl der Beitrag als auch die Kommentare Spoiler enthalten können.
Der Inhalt
Hera Syndulla hat auf Chandrila mit den Wirren der Bürokratie und dem Geltungsdrang des Senators Xiono zu kämpfen, wird aber durch eine Mitteilung Leias, die nun die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses ist, von allen Vorwürfen entlastet.
Ahsoka trainiert derweil ihre Lichtschwertkünste unter Anleitung einer Auszeichnung von Anakin Skywalker. Gleich darauf muss sie sich aber auf die Ankunft in der anderen Galaxie vorbereiten. Da es keine Sternenkarten von dieser gibt, besteht ihr Plan lediglich darin, ihre Gegner zu finden, da sie Sabine dort noch vermutet. Und dies gestaltet sich leichter als befürchtet, denn sie treffen direkt nach dem Verlassen des Hyperspaces auf ein imperiales Minenfeld und sichten, nach dessen Überwindung, das gesuchte Transportschiff von Morgan Elsbeth. Sogleich tut sich mit einer Reihe von Thrawn ausgesandten Abfangjäger aber das nächste Hindernis auf. Eine Flucht in den Asteroidengürtel erlaubt zwar diesen zu entkommen, aber schafft auch eine neue Gefahr.
Thrawn hat sich derweil über Ahsoka informiert und erwartet, dass sie genauso unberechenbar und gefährlich agieren wird wie ihr früherer Meister. Umsichtig wie immer bittet er daher die Mütter, ihre Macht zu nutzen und Ahsoka im Asteroidenfeld aufzuspüren.
Sabine und Ezra bringen sich derweil auf den aktuellen Stand der Dinge. Aber plötzlich spürt sie Ahsoka, die mittels der Macht nach ihr sucht, um zu erfahren, wohin sie fliegen müssen, um sie zu erreichen. Und dies keine Minute zu früh, denn auch den machtbegabten Müttern ist es gelungen, Ahsoka zu finden und Thrawn mit neuen Zielkoordinaten zu versorgen. Nun überschlagen sich die Dinge, denn Lord Baylan, Morgan Elsbeth und Shin Hati haben in diesem Augenblick (Zufälle gibt es, die würde sich kein Drehbuch-Autor so zu arrangieren trauen) auch Ezra und Sabine gefunden. Allerdings trennen sich jetzt die Wege von Baylan und Shin, während Shin Thrawns Befehle ausführen und Ezra, Sabine und nun auch Ahsoka angreifen wird, widmet sich Baylan seiner eigenen Mission.
Ezra versucht nun, die Noti vor den Angriffen der Söldner unter Shins Kommando und den im Anflug befindlichen Imperialen unter Thrawns Kommando zu schützen. Ahsoka springt zwar in der Nähe ab, trifft dort aber auf Lord Baylan, der seine Mission doch noch mal kurz unterbricht und Ahsoka zum Kampf stellt. Es entbrennt eine wechselvolle Schlacht an mehreren Standorten, an deren Ende sich Shin allein gegen Ezra, Sabine und Ahsoka findet und daher die Flucht ergreift. Die drei Jedi stört das wenig, sie feiern lieber ein fröhliches Wiedersehen. Und auch für Thrawn war die Schlacht keine Niederlage, denn das Scharmützel hat ihm die notwendige Zeit verschafft, die Beladung des Raumschiffes fast abzuschließen. Er braucht keinen taktischen Sieg, um den angestrebten strategischen Sieg zu erringen.
Die Umsetzung
Zur Umsetzung ist wenig zu sagen. Autor Rodney Barnes stand vor der Herausforderung, die vermutlich handlungsreichste Folge der Serie auf 32 Seiten zu komprimieren. So etwas geht naturgemäß nicht ohne Verluste ab, da man sich auf die Hauptaktion beschränken muss und dies auch tut. Manchmal frage ich mich dann schon, wie so eine Comic-Adaption für jemanden, der die Serie nicht schon gesehen hat, voll verständlich sein soll. Aber in der Lucasfilm-Welt scheint dies kein Problem zu sein, schließlich hat man ja damals auch die Hörbücher zu den Romanen auf ein Viertel oder Drittel eingedampft.
Der Zeichenstil von Steven Cummings ist wie gewohnt sauber und detailliert. Das Äußere der Figuren und deren Bewegungen sind passend, nur die Gesichter in der Frontansicht manchmal etwas zu platt, aber damit haben fast alle Zeichner*innen zu ringen. Die getuschten Panelpartien von Wayne Faucher sind wie üblich gut und wirksam eingesetzt. Die Farben wurden von Rachelle Rosenberg wie immer sehr gut ausgewählt und im Farbton passend zur Stimmung angelegt. Selbst Joe Caramagna durfte diesmal beim Lettering einiges an lautmalerischer Unterstützung leisten.
Eigenständige kreative Leistungen sind wie immer bei solchen Heften nur bei den Covern zu finden, die ich alle gut gelungen finde. In seiner Ruhe und hervorragenden Ausarbeitung finde ich das Concept-Art-Variant aber wieder am Besten.
Fazit
Über Sinn und Unsinn einer solchen 1:1 Adaption brauchen wir nicht mehr zu diskutieren. Handwerklich wurde diese im Rahmen der Möglichkeiten sauber umgesetzt. Den größten Kreativanteil hatten wieder die Cover.
Das letzte Kapitel, Ahsoka #8, erscheint erst am 19. Februar. Am nächsten Mittwoch geht es dann mit The Battle of Jakku: Last Stand #2 weiter.
Wir bedanken uns bei Marvel für die Bereitstellung der digitalen Vorab-Exemplare, ohne die unser Marvel-Mittwoch nicht möglich wäre.