Marvel-Mittwoch: The Battle of Jakku: Republic Under Siege #1

Mit Republic Under Siege #1 startet nun der zweite von drei Vierteilern der großen The Battle of Jakku-Maxireihe, welche bei mir bisher insgesamt eher weniger Begeisterung hervorrufen konnte. Dennoch wollte ich die Reihe noch nicht abschreiben und habe mir dieses erste Heft des neuen Handlungsbogens zu Gemüte geführt. Meine Eindrücke lest ihr in der folgenden Rezension.

Achtung: Wie immer besprechen wir im Marvel-Mittwoch die Handlung der Comics, sodass sowohl der Beitrag als auch die Kommentare Spoiler enthalten können.

Wir finden uns zunächst mit Luke und Rynn auf dem Sumpfplaneten Lehanis wieder, nachdem die Rebellen ja im Finale von Insurgency Rising Moff Adelhard, dem Antagonisten der Reihe, gegenüberstanden. Auf Lehanis sind sie nun im Besitz eines Artefakts der Acolytes of the Beyond und stehen dessen Anhängern gegenüber. Währenddessen beraten sich Leia Organa und Mon Mothma auf Chandrilla über das weitere Vorgehen im Kampf gegen Adelhards Flotte und deren Verbündete, als Leia eine Holo-Nachricht vom Planeten Kashyyyk erhält, die ihr womöglich auch Neuigkeiten über den Aufenthaltsort des Millennium Falkens bringen könnte. Doch auch Adelhard schläft nicht. Dieser plant im Anoat-Sektor seine nächsten Schritte und stellt Verbindung mit dem imperialen Kommando auf Malastare her. Für die kommt diese Kontaktaufnahme recht gelegen, denn Sloanes Versuche, die übrigen Imperialen nach der Schlacht von Endor zu vereinen, scheiterten bei einer Zusammenkunft auf Akiva. Während sich neue Allianzen anbahnen, wendet sich der Kampf auf dem Sumpfplaneten zu Gunsten von Luke und Rynn, doch gerade, als sie die Anführerin der Acolytes zu Boden bringen, stiehlt eine eine alte Bekannte von Luke das Artefakt …

Leider merke ich erneut, dass mich Alex Segura mit seiner verworrenen Erzählweise auch in diesem Heft wenig abholen kann. Gern würde ich ja mehr über die Acolytes of the Beyond erfahren, doch mehr als eine – immerhin recht gelungen inszenierte Kampfsequenz – wird hier noch nicht geboten. Zwar haben diese in der Nachspiel-Romantrilogie eine Rolle gespielt, aber für jemanden wie mich, der das erste Buch dieser nach gut einem Drittel abgebrochen hat, wäre hier im Comic mehr Substanz schon wünschenswert. Das Relikt, welches Luke und Rynn bereits zu Beginn des Heftes im Besitz haben, bleibt ebenfalls vorerst ein Mysterium und wir Lesenden können nur spekulieren, warum dieses denn nun für unsere Helden von Wert sein könnte.

Doch anstatt mehr über das Artefakt zu erzählen und der Handlung auf dem Sumpfplaneten mehr Raum zu geben entscheidet Segura sich für einen Ortswechsel nach Chandrilla, wo die Gespräche zwischen Mon und Leia ebenfalls eher mäßig interessant ausfallen und die Handlung nur sehr schleppend voranbringen. Im Vorschautext war zudem die Frage „Wo sind Han und Chewbacca?“ zu lesen. Auch darauf bekommen wir hier (noch) keine Antwort, lediglich das Gefühl, dass diese zu einem späteren Zeitpunkt noch wichtig werden könnten. Immerhin dürfen sich Legends-Fans mit dem Holo-Auftritt des Wookiees Kerrithrarr im Gespräch mit Leia über einen bekannten Charakter freuen. Die imperiale Seite der Story konnte mich zumindest ein wenig mehr begeistern, was wohl daran liegen mag, dass in diesem Heft neben der Hauptstory, Adelhard erneut eine Kurzgeschichte spendiert bekommt, die ihm etwas mehr Raum gibt und seinem Charakter etwas mehr Tiefe gibt. Diese hätte man jedoch auch in die Hauptstory einflechten können, aber der Autor scheint ja viel Freude an komplexeren Erzählweisen zu haben.

Wie sicher bereits deutlich wurde empfinde ich das Hin- und Herspringen zwischen den zahlreichen Gruppen und Orten hier allgemein als kontraproduktiv, da so für mich als Lesender die Möglichkeit verloren geht, eine wirkliche Verbindung zu einer der Charakterkonstellationen aufzubauen. Segura kratzt mir hier viel zu oft nur an der Oberfläche, doch noch hab ich die Hoffnung nicht komplett aufgegeben, immerhin stimmte mich die Rückkehr von Doctor Aphra wieder etwas positiver, auch wenn dieser Auftritt durch ihre Präsenz auf dem nächsten Cover den Überraschungsmoment verliert. Mit Aphra stehen die Chancen zumindest gut noch mehr über das Relikt zu erfahren.

Bedauerlicherweise muss ich an dieser Stelle einmal mehr attestieren, dass mir sowohl Zeichnungen als auch Kolorierungen in vielen Panels wirklich missfallen. Seien es unproportionale Gesichter wie das von Leia und der Anführerin der Acolytes oder auch die Hintergründe, die auf den verschiedenen Planeten austauschbar und lieblos wirken. Die kurzen Weltraumsequenzen möchte ich hier aber einmal positiv hervorheben, denn hier wirkte für mich das Zusammenspiel aus den Farben von Alex Sinclair und Stefano Raffaeles Zeichnungen wesentlich stimmiger als im Großteil der Hauptstory des restlichen Hefts.

In der Kurzgeschichte Consolidation gab es dann noch einmal einen Zeichner- sowie Koloristenwechsel. Hier stammen die Zeichnungen von Jethro Morales, dessen Zeichnungen für mich etwas moderner und stilsicherer daherkommen. Jim Campbells farbliche Untermalung dieser sorgt hier definitiv für realistischer wirkende Umgebungen, als es Sinclairs Kolorierungen in der Hauptstory tun.

Fazit

The Battle of Jakku: Republic Under Siege #1 konnte mich aufgrund der vielen Schauplätze, auf denen nur wenig und vor allem nichts Substanzielles passiert, kaum überzeugen. Zudem bleibt die Reihe auf der gestalterischen Ebene hinter meinen Erwartungen zurück, immerhin die kurze Zusatzstory Consolidation, konnte nicht zuletzt durch ihren Fokus auf Adelhard sowohl auf der künstlerischen als auch storytechnischen Ebene deutlich mehr überzeugen und wirkt insgesamt stimmiger.

Doch vielleicht sieht Lukas das ja anders, der bereits kommende Woche das nächste Heft der Reihe, The Battle of Jakku: Republic Under Siege #2, für euch rezensieren wird.

Wir bedanken uns bei Marvel für die Bereitstellung der digitalen Vorab-Exemplare, ohne die unser Marvel-Mittwoch nicht möglich wäre.

Ein Kommentar

Schreibe einen Kommentar