Heute gehört der Marvel-Mittwoch ganz dem zweiten Heft der neuen The Battle of Jakku-Reihe. Wie ich die Fortsetzung der Ereignisse bewerte, lest ihr jetzt in der folgenden Rezension.
Achtung: Wie immer besprechen wir im Marvel-Mittwoch die Handlung der Comics, sodass sowohl der Beitrag als auch die Kommentare Spoiler enthalten können.
Nach dem meiner Meinung nach sehr gelungenem Auftaktheft von Insurgency Rising liefert uns Autor Alex Segura gemeinsam mit dem Künstler*innenteam aus Leonard Kirk und Rachelle Rosenberg nach nur zwei Wochen bereits Heft zwei aus der großen Maxiserie, die uns in eine Galaxis im Umbruch nach Die Rückkehr der Jedi-Ritter mitnimmt. Dementsprechend entfaltet sich die Geschichte an vielen verschiedenen Schauplätzen und wir finden uns nach einem kurzen Einstieg bei den Acolytes of Beyond auf Devaron zunächst an Board des Supersternenzerstörers Ravager wieder, auf der wir den „Holo-Imperator“ zu sehen bekommen, der seinen übrigen treuen Gefolgschaften Anweisungen erteilt.
Währenddesen verfolgt Moff Adelhard mit seinen Truppen eigene Pläne und nimmt sich auf dem Planeten Darlyn Boda einer Gruppe von gefangenen Piloten der Rebellen an. Doch seine Blockade im Anoat-Sektor bleibt auch der Rebellenführung, die sich provisorisch auf Chandrilla befindet, dank Rynn Zenat nicht verborgen und diese beschließen ein Einsatzkommando aus Rynn, Kes Dameron, Jarek Yeager und Therisa Alern in jenen Sektor zu entsenden, um diesen zu untersuchen. Zudem kommt es in dem von Bib Fortunas übernommenen Palast auf Tatooine zu einem Treffen mit den Spice-Runnern von Kijimi, die Bib als Unterstützer für Adelhards Truppen gewinnen wollen, denn Zeva hat vor, aus dem kommenden Chaos für sich selbst einen Vorteil zu schlagen. Schlussendlich wird noch ein weiteres Mal der Ort gewechselt und wir begleiten Luke Skywalker auf seiner Mission nach Philio, wo er nun den Acolytes im Kampf gegenübersteht, die bereits die Rückkehr der Sith erwarten…
Alex Segura hat in dieser Maxireihe offenbar vor eine ganze Menge zu erzählen und liefert uns mit diesem Heft einmal mehr viel Exposition. So interessiert ich an der Entwicklung der Handlung nach Episode VI auch sein mag, macht dieser hier wirklich viele verschiedene Handlungsstränge auf, bei denen zwar schon absehbar ist, dass einige dieser im Anoat-Sektor zusammenlaufen werden, aber dennoch der Eindruck entsteht, dass sogar 12 Hefte nicht ausreichen könnten, um diese groß angelegte Story zu erzählen, ohne gewisse Charaktere oder Schauplätze zu vernachlässigen. Auf der anderen Seite bekommt man durch die vielen verschiedenen Fronten auch das Gefühl, dass hier eine größere, für den Kanon wichtige, Geschichte entsteht.
Davon abgesehen, kreiert Segura die Charaktere recht nachvollziehbar und auch eingeführte Figuren wie Zeva oder Rynn wirken wenig austauschbar. Besonders das kurze Gespräch zwischen Luke und Rynn auf Endor bleibt mir aus diesem Heft hier positiv im Gedächtnis, da dieses noch einmal die Kriegsmüdigkeit und Hoffnungslosigkeit von Rynn betont, die mit dem im Gegensatz zu ihr recht hoffnungsvollen Luke konfrontiert wird. Zudem überrascht der Autor hier mit dem Auftritt von Jarek Yeager, den einige Fans sicher aus der Animationsserie Resistance kennen. Mit diesem Auftritt hätte ich definitiv nicht gerechnet, schön, dass hier auch Figuren aus der Sequel-Zeit aufgegriffen werden. Weniger überraschend dürfte die Erwähnung von Operation Cinder und der Aufritt des „Holo-Imperators“ sein, der Battlefront-Spieler*innen ja schon einmal über den Weg lief. Segura versucht hier bisherige kanonische Titel in seine Geschichte mit einzubinden, was ihm – zumindest bis hier her – nach meiner Einschätzung ganz gut gelingt.
Leider haben mir Leonard Kirks Zeichnungen hier nicht wirklich gefallen, da die Gesichter der Charaktere oft verformt und im Hintergrund zu arg stilisiert werden. Doch auch wenn Figuren wie Mon Mothma oder Moff Adelhard in Großaufnahme gezeigt werden, wo der Fokus ja eigentlich auf Mimik und Gestik liegt, gelingt es Kirk nur selten, zum Text passende Gesichtszüge zu zeichnen. Rachelle Rosenberg kann durch ihre vielseitigen Kolorierungen glücklicherweise noch einiges herausholen, doch mir fehlten hier für die zahlreichen Orte der Handlung ein paar größere Panels, die mehr von der Umgebung der verschiedenen Planeten zeigen. Bei all der Kritik an den Zeichnungen mochte ich das Retro-Feeling, das aus der Kombination von Kirks Zeichnungen und Rosenbergs Farbgebung z.B. während des Kampfes zwischen Luke und den Acolytes entstand.
Fazit
The Battle of Jakku: Insurgency Rising #2 treibt die Story sehr langsam voran und liefert zunächst jede Menge Exposition. So verstärkte sich beim Lesen noch einmal mein Eindruck, dass Segura hier etwas zu viel in dieser Reihe erzählen möchte. Dennoch konnten mich die Geschichte und Figuren grundlegend überzeugen und ich bleibe weiterhin gespannt, wohin sich die Story an den verschiedenen Schauplätzen noch entwickeln wird, auch wenn meine Neugier von den qualitativ eher schlechteren Zeichnungen ausgebremst wird.
Das dritte Heft aus der Reihe, The Battle of Jakku: Insurgency Rising #3, wird am 30. Oktober erscheinen. Für die nächste Woche sind von Marvel ausnahmsweise mal keine neuen Hefte angekündigt.
Wir bedanken uns bei Marvel für die Bereitstellung der digitalen Vorab-Exemplare, ohne die unser Marvel-Mittwoch nicht möglich wäre.