Am heutigen Marvel-Mittwoch geht es im zweiten Heft der Mace Windu-Minireihe mit Azita und Mace in die Eishöhlen von Ro Mira und auch mit der Darth Vader-Reihe geht es weiter. Viel Spaß beim Lesen der Rezensionen!
Achtung: Wie immer besprechen wir im Marvel-Mittwoch die Handlung der Comics, sodass sowohl der Beitrag als auch die Kommentare Spoiler enthalten können.
Eine Lesereihenfolge ist nicht zu beachten.
Darth Vader #44 – rezensiert von Tobias
Darth Vader ist dieses Mal damit beschäftigt eine Armee für das Schism Imperial zu rekrutieren, während ein Ordnungsbeamter endlich Rache für unbezahlte Strafzettel nehmen kann und Moore zwischen Kopfschmerzen und Tripleagententum schwankt. Das alles verbindet sich in ein klassisches Comic-Sujet, wie wir es von Darth Vader mittlerweile gewohnt sind und langsam eher an ein LARP erinnert als an eine wirkliche Handlung innerhalb des Imperiums.
Zum Inhalt
Die Ausgabe beantwortet endlich die Motivation von Fabarian, den wir in einer der vorherigen Ausgaben sahen, wie er unzufrieden damit war, dass Strafzettel nicht bezahlt wurden. Greg Pak hat deshalb gleich eine Überraschung für uns im Gepäck: Diese Figur ist relevant. Also zumindest so relevant, wie es die Nebenfiguren aus dem Kuriositäten-Kabinett bei Greg Pak eben sind. Der stellt das Ticket nämlich wirklich aus, woraufhin sich der Industrielle beschwert und ihn persönlich des Amtes enthebt. Nur, dass das alles eben ein Plan war, um an die Fabrikdaten zu kommen und um Vader eine neue Droidenarmee an die Seite zu stellen. Etwas komisch wird all das dann nur, wenn Fabarian beim Ausliefern der Daten an Vader beginnt die Initiation zu durchlaufen und die Methoden des Schism Imperial zu erkunden. Denn immerhin hat er ja schon vor seinem Rauswurf für sie arbeiten müssen, sonst wäre er ja nicht zum Datenlieferanten geworden. Im Endeffekt ist diese Organisation jetzt also Crimson Dawn, nur eben mit einer anderen Art von Schläferagenten.
Jedenfalls statten sie der Fabrik einen Besuch ab und finden dort die ersehnte Armee als auch den Industriellen, den Fabarian mit der wohl langweiligsten Punch-Line den Garaus macht: „Ihr hätte das Ticket bezahlen sollen!“ Bäm! Dem hat er es aber gezeigt. Währenddessen wird auch das M.A.R.-Corps kybernetisch aufgemotzt, um bedingungslos zu gehorchen, was jedoch zu inneren Schreien und Angstzuständen führt, die Moore durch ihre Empathie und Machtbegabung besonders stark fühlen kann. Vader auch, aber der steckt das weg, wie der Dunkle Lord, der er nun mal ist. Diese M.A.R.-Corps habe ich ja bereits schon in den vorherigen Rezensionen als seltsam deklariert und ich bleibe dabei. Klar gehören kybernetische Modifikationen zu Star Wars, aber nicht in dieser A-Team-Manier, die hier gezeigt wurde. Es ist zu viel, zu protzig und zu stark dafür, dass sie nie eine wirkliche Rolle zuvor und danach gespielt haben oder spielen werden, egal in welchem Medium.
Am Ende berichtet Moore dann dem Imperator über Vaders Fortschritte und sagt, dass auch Vader wisse, dass sie hier sei. Pak holt also wieder zum Twist-Schlag aus und lässt uns daran teilhaben, wie am Ende alles wieder ein Test war, dessen sich beiden bewusst waren und den sie wohl nur deshalb ausfechten, weil es sonst ja nichts zu tun gibt im Imperium. Keine Rebellion, die an Macht gewinnt, keinen zweiten Todesstern, der einsatzbereit werden muss. Da kann man ein bisschen Selbstbeschäftigung der beiden obersten im Staate schon mal tolerieren. Man gönnt sich ja sonst nichts. Also lasset den Civil War-LARP bitte endlich starten, damit er auch genauso schnell wieder vorbei ist.
Die Zeichnungen
Ienco ist heute nicht der Zeichner, sondern diese Aufgabe teilen sich Adam Gorham und Paul Fry. Im Großen und Ganzen sind die Zeichnungen gelungen, auch wenn mir hier und da die Figuren etwas zu schnell an Details verlieren, wenn sie weiter weg im Bild sind und auch die Hintergründe nicht immer so detailliert sind, wie ich es mir wünschen würde. Immerhin gefällt mir das Bild sehr gut, in dem gezeigt wird, wie Vader den Schmerz seiner Cyborg-Soldaten spürt und es ihn trotzdem nicht stört, das hat Cover-Potenzial!
Fazit
Darth Vader sammelt seine Gruppe, um endlich, wirklich, dieses Mal definitiv, in jedem Fall und unverzüglich, den Imperator zu töten. Zumindest im Rahmen ihrer LARP-Runde, die man halt so schmeißt, wenn’s im Imperium keine anderen Probleme zu bewältigen gibt. Die Hälfte derer, die Vader folgen wissen eigentlich nicht so genau warum und wischen Zweifel mit dem Verweis auf unbezahlte Strafzettel vom Tisch, während die andere Hälfte einfach Loyalität eingepflanzt bekommt (also wortwörtlich). Wer dazwischen steht ist Sly Moore, die selbst nicht mehr so genau weiß, was Pak eigentlich von ihr will und deshalb halt mal für alle ne PPP vorbereitet hat, um wechselseitig die Pläne der anderen LARP-Gäste zu erklären. Sie ist also die Organisatorin des Festivals. Zeit, dass Vader von diesem Jochen Schweizer-Erlebnis-Wochenende wieder nach Hause kommt, die Beine hoch- und Episode VI endlich einlegen kann. Etwas Entspannung täte der Figur nämlich langsam wirklich gut, vor allem vom zweidimensionalen Darstellungsraum samt eindimensionaler Erzählstruktur.
Mace Windu #2 – rezensiert von Flo
Nachdem Mace Windu am Ende der ersten Ausgabe der neuen gleichnamigen Minireihe auf die Piratin Azita Cruuz traf und diese rettete, geht es in diesem zweiten Heft nun tief in die Höhlen des Planeten. Schon bald sehen sie die blaue Lava brodeln, mithilfe dieses besonders leistungsstarke Coaxium Ultra hergestellt wird. Doch viel Zeit zum Entdecken bleibt nicht, denn schnell überrascht das Duo ein sogenannter Bohrwurm. Gut, dass Azita einen Jedi an ihrer Seite hat, der diesen Wurm mit der Macht besänftigen kann. Der tödlichen Gefahr entkommen, lernen wir einen weiteren Charakter auf Tatooine in Jabbas Palast kennen, welcher ebenfalls Interesse an dem Coaxium Ultra und damit auch an der Schmugglerin Cruuz hat, die mittlerweile bei Mace eine interessante Entdeckung macht, welche Fragen zu ihrem scheinbar gemeinsamen Heimatplaneten aufwirft. Vertieft in Diskussionen über eine unerwartete Gemeinsamkeit bemerken sie nicht, dass eine weitere Partei, die „Dusk Weavers of the Had’le Path“, den beiden in den Tiefen der Höhlen bereits auf den Fersen ist, welche die Anwesenheit eines Jedi nicht erwartet haben…
In diesem zweiten Heft von insgesamt vier Comics wird die Handlung nicht ganz so schnell wie im ersten vorangetrieben und wir bekommen ein paar ruhigere Momente mit den beiden Hauptfiguren, Mace und Azita. Dabei empfand ich die Dialoge zwischen den beiden am Anfang noch etwas gewöhnungsbedürftig und arg plump, konnte mich aber im Verlauf des Comics etwas mehr mit diesen anfreunden. Es wird hier die Dynamik zwischen Mace und Azita in den Vordergrund gestellt, wodurch wir als Leser*innen Azita als neuen Charakter erst einmal kennenlernen können und mehr zu ihren Beweggründen erfahren. Mein Wunsch aus der letzten Rezension, mehr zu Azita zu erfahren, wurde also erfüllt.
Weiter bekommen wir die Information, dass die beiden wohl vom selben Heimatplaneten namens Haruun Kal stammen, was ich zunächst für einen vielversprechenden Plotpunkt halte, auf den man noch aufbauen kann. Zwar wird deutlich, dass die beiden recht unterschiedlich sind, jedoch haben sie eben auch eben jene gemeinsame Heimat, die sie verbindet. Auch eröffnen sich spannende Gespräche, wie z.B. was denn gewesen wäre, wenn Mace Windu selbst die Wahl gehabt hätte, ein Jedi zu werden oder nicht? Auf der Seite der Antagonisten lernen wir neben Cuthus und Yaya auf Tatooine, die zunächst recht austauschbar bleiben, zum Ende des Heftes zwei Gestalten des „The Had’le Paths“ kennen, zu denen wir hoffentlich noch mehr im nächsten Heft erfahren.
Die Zeichnungen sind auch in diesem Heft wieder solide, jedoch gefallen mir persönlich die schwarzen Schattierungen in den Gesichtern der Charaktere nicht. Weiter hatte ich auch Schwierigkeiten mit der farblichen Gestaltung der blauen Lava, die eigentlich nicht wirklich blau ist und wie ein Fremdkörper in der sonst recht stimmigen Höhlenumgebung wirkt. Ansonsten gelingt es dem Künstlertrio aus Georges Jeanty, Andrew Dalhouse und Dexter Vines recht gut, die Umgebung in den Höhlen einzufangen. Besonders konnte sich diesmal Joe Caramagna beim Lettering, in den Action-Panels mit dem Bohrwurm austoben und gestaltet die Laute dieses Tiers sehr imposant mit rot-orangenen Farbtönen, die sich in die sehr freie Panelkomposition wunderbar einfügen.
Fazit
Mace Windu #2 nimmt etwas Tempo aus der Handlung und präsentiert uns eine auf die zwei Hauptfiguren fokussierte Fortsetzung der Story, die interessante Hintergründe der Beiden aufzeigt und uns mit den „Dusk Weavers of the Had’le Path“ für mich zunächst vielversprechende Verfolger liefert, jedoch auf Seite der künstlerischen Gestaltung nur teilweise überzeugen konnte. Schauen wir mal, was man im nächsten Heft, besonders auf Seite der Antagonist*innen, daraus macht!
Darth Vader #45 erscheint am 10. April, Mace Windu #3 folgt dann am 17. April. In der nächsten Woche beginnt gibt es dann mal wieder Comics satt, gleich vier Hefte stehen an. Mit Jango Fett #1 startet eine neue Reihe aus dem Bereich der Kopfgeldjäger, erneut von Ethan Sacks geschrieben. Mit Star Wars Visions: The Ronin and the Droid #1 erscheint dann auch ein weiterer One-Shot aus dem Visions-Bereich. Aber auch die Freunde der Hohen Republik dürfen sich auf neuen Lesestoff freuen, denn als drittes Heft erscheint The High Republic #5. Und zum Abschluß gibt es mit Thrawn: Alliances #3 die Fortsetzung der Comic-Adaption.
Wir bedanken uns bei Marvel für die Bereitstellung der digitalen Vorab-Exemplare, ohne die unser Marvel-Mittwoch nicht möglich wäre.