Rezension: Darth Vader Deluxe, Band 1

Panini hat am 28. Oktober 2023 Band 1 der Darth Vader Deluxe Reihe veröffentlicht. Dieses Hardcover umfasst auf 288 Seiten die Hefte #1-12 der ersten, ab 2015 erschienenen, kanonischen Darth Vader-Reihe von Marvel, die von Kieron Gillen geschrieben und Salvador Larroca gezeichnet wurde.

Herzstück dieses Bandes sind mit 272 Seiten natürlich die Comics, aber eine Galerie mit den US-Covern der Hefte rundet die Sache ab. Die Anfang 2015 zeitgleich mit der Star Wars-Hauptreihe gestartete Darth Vader-Reihe stellt seitdem – mehr noch als die Star Wars-Hauptreihe – das Rückgrat der Marvel-Comic-Reihen dar. Die Geschichte Darth Vaders zwischen Episode IV und V wurde dabei von Kieron Gillen geschrieben und eröffnete dem Leser einen damals völlig ungewohnten Blick auf Darth Vader. Darth Vader, der bis dahin als die gewalttätige Verkörperung der Macht galt, der unerschrocken alle Gegner dahinmetzelte, hat Angst, und dies zu Recht, denn er muss seinen Meister, Imperator Palpatine, fürchten, besonders nach einem Rückschlag wie dem Verlust des ersten Todessterns. Darth Vader steht unter Druck: Einerseits muss er sich gegenüber seinem Meister erneut bewähren und beweisen und sich andererseits wird ihm plötzlich wieder die eigenen Verwundbarkeit bewusst und dass die Gefahr womöglich von Innen droht. Und so steht er vor der schwierigen Aufgabe, die ihm übertragenen Aufgaben zur vollsten Zufriedenheit zu erfüllen und gleichzeitig sich selber eine neue Machtbasis zu schaffen, die ihn unabhängiger von Palpatine macht. Dazu braucht er eigenes Geld und geheime Verbündete, die ihn dabei unterstützen und ihm helfen, die Identität derjenigen Person aufzudecken, die ihn durch die Zerstörung des Todessterns in diese gefährliche Lage gebracht hat. Dies war der Stoff, der damals nicht nur die üblichen Comic-Leser aufmerken ließ, sondern auch den einen oder anderen Roman-Leser mal einen Comic zur Hand nehmen ließ.

Und Gillen beließ es nicht dabei, sondern schuf mit Dr. Aphra, Triple Zero und Black Krrsantan auch eine Reihe von Figuren, die schnell zu Fan-Lieblingen wurden und später auch mit Doctor Aphra ihre eigene Spin-off-Reihe erhalten sollten. Diese ersten beiden Handlungsbögen der Darth Vader-Reihe haben sich also völlig zurecht – und lange nach dem Abklingen des PR-getriebenen Hypes – einen besonderen Platz in den Herzen der Star Wars-Comic-Leser erobert und bis heute verteidigt. Natürlich gab und gibt es Kritik an diesen Heften. Es ist nicht zu verleugnen, dass Gillen, der zuvor die einflussreiche Marvel-Reihe Iron Man schrieb, schon bald einige der im Superheldenuniversum üblichen Mutanten-Figuren einziehen ließ. Eine Entwicklung, die sich dankenswerterweise nicht verfestigen konnte und die er später einmal damit entschuldigte, dass im Star Wars-Universum in dieser Zeit wegen der geringen Anzahl an Jedi und Sith kaum Figuren gab, die man gegeneinander einigermaßen aussichtsreich in Stellung bringen konnte. Comics eigenen sich als visuelle Medien halt schlecht für langwierige Entwicklungen mit Trick und Tücke. Aber auch das bis heute nicht wirklich gelungen Stilelement von Salvador Larroca, seine eigentlich sehr guten Zeichnungen mit Film/Fotogesichtern zu verschmelzen, stieß damals schon nicht nur auf Gegenliebe. Gewichtet man aber die Kritikpunkte gegen die innovativen, interessanten und gelungenen Inhalte, dann obsiegen letztere klar, auch wenn diese bei den folgenden Handlungsbögen immer schwächer wurden. Das Wettrennen zwischen der Star Wars-Hauptreihe und Darth Vader wurde klar von Gillen für sich entschieden.

Für wen ist so eine Ausgabe?

Das Label „Deluxe“ bezieht sich rein auf die Aufmachung, also auf das besonders hochwertige Papier und die stabile Bindung in einem festen Umschlag. Es gibt keinerlei inhaltliche Zusatzfeatures, wie bei solchen Bänden sonst gerne hinzugefügte Seiten mit Erklärungen zum Entstehungsprozess des Comics, besondere Panels oder ähnliches.

Natürlich kann man sich dann fragen, welchen Sinn es macht, nach so vielen Jahren noch eine Deluxe-Ausgabe zu dieser Comic-Reihe herauszugeben, und wer sich die kaufen sollte. Die einfache Antwort ist mit Sicherheit „Sith sells!“, was bedeutet, dass sich alle Bücher und Comics, die sich um die Sith-Lords ranken, überproportional gut verkaufen, selbst wenn sie – wie die aktuelle Reihe von Greg Park – inhaltlich eher mau sind oder aber die Figur auf dem Cover gar nicht im Heft auftaucht. Aber ich glaube, in diesem Fall liegt die Sache noch etwas anders. Zum einen muss man sehen, dass seit dem Erscheinen der ursprünglichen Hefte viele Jahre ins Land gegangen sind und zahllose neue Star Wars-Comicleser hinzugekommen sind, die zwar irgendwann in die laufenden Serien eingestiegen sind, aber die älteren Serien verpasst haben und diese Lücke nun gegebenenfalls schließen möchten. Wenn man dies tun möchte und sich dafür die beiden Softcover-Sammelbände im Comic-Handel beschaffen will, zahlt man etwa den gleichen Preis wie für dieses Hardcover. Darüber hinaus haben sich bestimmte Reihen im Laufe der Zeit als besonders beliebt herausgestellt, sodass ernsthafte Sammler diese nicht als schlabberige Einzelhefte haben wollen, sondern als hochwertig gebundene Comicbücher, wie man es ja auch derzeit bei vielen anderen Serien, gerade im Retro-Bereich wie z.B. bei Sigma Gigantic aus alten ZACK-Zeiten, verstärkt sieht.

Beide Zielgruppen und auch alle anderen sind mit diesem gebundenen Doppelband gut bedient.


Ein Erscheinungsdatum für den zweiten Deluxe-Band dieser Reihe ist noch nicht bekannt. Dieser wird dann voraussichtlich mit den Heften 13-25 die zweite Hälfte der Handlungsbögen enthalten.

Wir danken Panini für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

Gewinnspiel [BEENDET]

Mit freundlicher Unterstützung von Panini verlosen wir 1x Darth Vader Deluxe, Band 1.

Um am Gewinnspiel teilnehmen zu können, müsst ihr nur nachfolgende Frage beantworten und das unten stehende Formular ausfüllen:

Wie heißt der Adjudant, den der Imperator Darth Vader zur Seite stellt?

Das Gewinnspiel ist beendet!

  • Der Preis wird unter allen Einsendungen mit der richtigen Antwort verlost.
  • Nur eine Einsendung pro Person/Familie/Haushalt!
  • Einsendeschluss ist Sonntag, 19. November 2023, um 23:59
  • Der Preis wird nur innerhalb der Bundesrepublik Deutschland, Österreich und der Schweiz versendet!
  • Sämtliche gesammelten Daten dienen nur dem Zweck des Preisversands und werden nach dem Ende des Gewinnspiels und dem Versand des Preises wieder gelöscht.
  • Alle Angaben ohne Gewähr! Eine Barauszahlung des Gewinnes ist ausgeschlossen.

In diesem Sinne: Möge die Macht mit euch sein!

Update 24.11.2023 10:44: Die Auslosung

Thanoth heißt der Adjudant, den der Imperator seinem Schüler zur Seite stellt! Von den Einsendungen mit der richtigen Antwort wurden folgende:r Gewinner:in aus dem Lostopf gezogen:

  • Philipp O. aus Waldlaubersheim

Herzlichen Glückwunsch und viel Spaß mit dem Comic!
Und vielen Dank an Panini für die Bereitstellung des Preises!

2 Kommentare

  1. Die Gewinnspiel-Frage ist leider sehr irritierend gestellt. Der Imperator selbst stellt Vader in der Reihe überhaupt keinen Adjutanten zur Seite, das macht Großgeneral Tagge. Zudem bekommt Vader gleich zwei, den zweiten, nachdem der erste verstirbt. Sollte nachgebessert werden, sodass es eindeutiger ist, nach wem gefragt wird.

    1. Ja, es gibt zwei Adjutanten. Einen stellt Großgeneral Tagge aus Eigeninteresse, den anderen – gesuchten – nachdem er Rücksprache mit dem Imperator gehalten und von diesem diesbezügliche Einschätzungen und damit Anweisungen erhalten hat. Was Vader ja auch mit den Worten „Wie der Imperator wünscht.“ quittiert. Ich hoffe, jetzt sind auch letzte Zweifel restlos ausgeräumt.

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