Marvel-Mittwoch: Return of the Jedi: Max Rebo #1 und Star Wars #37

In dieser Woche erscheint mit Return of the Jedi: Max Rebo #1 das letzte der Jubiläums-Sonderhefte zu Return od the Jedi, welches einen Blick auf das nicht allzu einfache Leben des Bandleaders in Jabbas Diensten wirft. Und in Star Wars #37: Lobot Lost beginnt für diese Reihe das Dark Droids Cross-Over.

Achtung: Wie immer besprechen wir im Marvel-Mittwoch die Handlung des Comics, sodass sowohl der Beitrag als auch die Kommentare Spoiler enthalten können.

Da es keine Zusammenhänge zwischen den Heften gibt, gibt es keine Lesereihenfolge zu berücksichtigen.

Return of the Jedi: Max Rebo #1 – rezensiert von Matthias

Der Inhalt

Nachdem Max Rebo während seiner üblichen Tätigkeit als Musiker in Jabbas Palast nur knapp von einem Schuss verfehlt wird und ein Bandmitglied, Droopy, daraufhin ein melancholisches Lied über den Tod als einzigen Begleiter anstimmt, gerät er ins Grübeln über die schnelle Vergänglichkeit des Seins. Und wenn man schon stirbt, sinniert er etwas überraschend, dann muss es auch wert sein, dass man dafür tötet und er hat da auch schon jemand Spezielles im Auge, nämlich Jabba. An dessen Zukunft glaubt eh gerade keiner mehr so richtig.

Und auch zwei seiner Bandmitglieder stehen plötzlich vor einem tödlichen Dilemma. Eigentlich sind die beiden beste Freunde, auch wenn sie gerade gewisse künstlerische Differenzen haben, aber diese treten sofort in den Hintergrund, als der eine über einen Boten-Droiden von seinem Vater und Clan-Führer den Befehl erhält, Jabba zu töten. Da das andere Mitglied eines Clans ist, der geschworen hat, Jabba zu beschützen, macht dieser Auftrag sie somit zu Gegnern. Allerdings hegt auch er schon länger Zweifel an seinem Auftrag. Als er diese in der nächsten Nacht von seiner eigenen Klan-Mutter vorbringt kassiert er aber eine Abfuhr und wird mit der Mahnung, seine Pflicht zu tun, in Jabbas Palast zurückgeschickt, wo er gerade eintrifft, als Han und Leia entdeckt und vor Jabba gebracht wurden.

Von all dem ahnt Max jedoch nichts, während er seinen Gedanken nachhängt und das Leben und Sterben in Jabbas Palast seinen üblichen Gang geht. Schließlich holt er einen Sprengsatz aus einem Versteck hervor, um Jabba zu töten, damit das Töten in seinem Palast endlich endet. Ein letztes Mal will er noch den Sonnenaufgang genießen und dann zur Tat schreiten. Aber das Leben hat mal wieder andere Pläne und so muss er Jabba auf seiner Barke begleiten, als dieser die Gefangenen raus ins Dünenmeer bringen lässt, um sie dort zu töten. Zusammen mit seinen beiden anderen Bandmitglieder spielen sie in der Barke auf, in der festen Erwartung, dass alles enden wird, wenn die Musik aufhört zu spielen. (An Bord der HMS Titanic hat man damals wohl ähnlich gedacht). Als die Musik endet, passiert dann auch einiges, aber anderes als von ihm erwartet. Denn noch während das eine Bandmitglied seinen Freund davon abzuhalten versucht Jabba zu töten, weil dies den Tod für sie alle bedeuten würde, hat Leia die Sache schon in die Hand genommen und Jabba erwürgt, so dass nun keiner der beiden mehr tun muss, was ihnen aufgetragen wurde. Und auch Max zieht aus dieser Wendung eine Lehre und gibt sein trübseliges, um den Tod kreisendes Denken auf und wird fortan nicht mehr Lieder über den Tod spielen, sondern über das Leben.

Die Umsetzung

Die von Daniel José Older entwickelte Geschichte ist sehr geschickt angelegt. Zum einen erzählt sie die Geschichte rund um Max Rebo, der eine melancholische Todesahnung hat, die sich zu einem Entschluss verfestigt, seinen unausweichlichen Tod dann noch für etwas Gutes einzusetzen. Zum anderen der Konflikt zwischen zwei seiner Band-Mitgliedern, Ak-Rev und Umpass, die zwar beste Freunde sind, aber in Konflikt geraten, der noch dadurch an Dramatik gewinnt, weil einer der beiden nicht mehr an seinen Auftrag glaubt. Der Tod lauert also wirklich überall und in vielen Formen, gezielt oder rein zufällig. Kein Wunder, dass Max da in so einer melancholischen Stimmung ist.

Interessant fand ich auch den Spin in der Stimmung, dass man in Jabbas Palast die Stimmung spürt, dass es mit Jabba und seiner Herrschaft dem Ende zugeht. Keiner weiß wie und durch wen, aber das Ende scheint nah, was auch den ein oder anderen dazu ermuntert selbst das Heft in die Hand zu nehmen. Etwas, was ja in der Unterwelt immer mitschwingt und warum Anführer permanent ihre Vorherrschaft demonstrieren und alle um sie herum in Angst halten müssen, damit keiner auf falsche Gedanken kommt.

Dass sich all diese mühsam konstruierten Konflikte dann durch das Leben selber lösen, kann man positiv oder als etwas einfache Lösung oder beides gleichzeitig sehen. Ich kann damit leben, da ich mit übermäßig trüben Gedanken und den Fehlschlüssen, die man in solchen Stimmungen zieht, eh nie vielanfangen konnte.

Paul Frey hat mit seinen Zeichnungen gute Arbeit geleistet. Gelegentlich fehlt – auch im Zusammenwirken mit dem Koloristen Carlos Lopez – etwas die Plastizität der Figuren, aber nichts, was mich massiv stören würde. Der Fokus ist klar auf die Figuren ausgerichtet, die Hintergründe sind auch mal etwas verschwommen angelegt und selbst wichtige Szenen im Hintergrund, wie als Lea Jabba erdrosselt, erscheinen nur reduziert, gerade so, dass man die Szenen im Vordergrund chronologisch einzuordnen weiß. Wobei besonders wichtige Szenen dann mal auch ein eigenes Panel spendiert bekommen. Es bleibt aber ganz klar, dass dies alles nur den Hintergrund der Geschichte bildet und tut der Story auch sehr gut, weil sie damit von der aktionsreichen Handlung unberührt bleibt und sich auf die diversen Konflikte der Bandmitglieder konzentriert.

Fazit

Ich fand diese kleine Geschichte rund um Max Rebo sehr amüsant, interessant und gelungen. Sie gibt ihm sogar etwas mehr von jenem emotionalen Tiefgang, den Musiker ja bekanntlich brauchen. Eine klare Leseempfehlung, wenn sich die Gelegenheit dazu ergibt.

Star Wars #37 – rezensiert von Maximilian

Star Wars #37 Cover

YOU COST ME MONEY!

Jabba der Hutte

Das nächste große Crossover Event läuft seit einer Woche Dark Droids unter der Leitung von Charles Soule. Es ist das vierte Crossover Event in Reihe, bindet erneut alle laufenden Reihen dieser Ära mit ein und baut auf den vorherigen Geschichten auf. Aber: Es gehört nicht mehr zur Qi’ra Trilogie. Am heutigen Mittwoch erscheint Lobot Lost, das 37. Heft der Star Wars Hauptreihe, welches als zweites Heft des Crossovers dient und ebenfalls von Soule geschrieben wurde. Die Zeichnungen wurden von Madibek Musabekov angefertigt und die Farben stammen von Rachelle Rosenberg.

Star Wars #37 funktioniert ohne Dark Droids #1 leider so gar nicht. Doch alles der Reihe nach. Die Handlung beginnt auf der Home One, auf der neben Ackbar, Mothma und Organa auch Calrissian und Lobot stationiert sind. Letzterer wird im Schlaf von seinem Implantat übernommen. Dieses beschließt auch direkte das komplette Schlachtschiff zu übernehmen und in so zu tun als wäre es in einer Schlacht. Beinahe kommen dabei wertvolle Fregatten zu Schaden, bevor Lando seinen besten Freund K.O. schlagen kann, was die Verbindung zum Schiff letztlich kappt. Ein Medidroide berichtet Lando, dass Lobot vermutlich sterben wird, sollte sein Implantat noch einmal so etwas leisten und so erinnert sich Lando an die einzige ihm bekannte Möglichkeit sie zu deaktivieren und seinen Freund wieder an die Oberfläche seines Bewusstseins zurückzuholen: Der Droide Talky, den er vor Monaten an Jabba den Hutten ausgeliefert hat.

Dieser ist unterdessen gar nicht begeistert von dem uralten Protokolldroiden und verbannt ihn in seine Droiden-Folterkammer. Dieses Mal sieht der Talky dem armen Droiden, der noch in Die Rückkehr der Jedi-Ritter gefoltert wird, unangenehm ähnlich. Um seinetwillen und um Lobots, möchte ich hoffen, dass er es nicht ist und seine Gliedmaßen dranbleiben.

Warum funktioniert Star Wars #37 nun nicht ohne Dark Droids #1? Im letztgenannten wurden letzte Woche bereits hunderte, wenn nicht tausende Droiden von der „Entität“ übernommen, darunter auch C-3PO, welcher sich auf der Home One befindet. Vor diesem Hintergrund ist es ganz klar, warum Lobots Implantate verrücktspielen – oder handelt es sich vielleicht wirklich nur um eine Fehlfunktion? – und was die lila Panels bedeuten, die immer mal wieder auftauchen. Ich gehe davon aus, dass dies auch in den anderen Reihen in den nächsten Wochen so sein wird. Der Virus hat sich ausgebreitet und schlummert im Hintergrund, seine Augen und Ohren, beziehungsweise Rezeptoren, überall. Er interagiert, probiert aus. Auch wenn sein Ziel hier weiter unbekannt bleibt, kommen wir der Sache an sich doch näher auf die Spur und bekommen auch Lando schon einmal auf den Weg nach Tatooine. Ob er den Planeten vor Episode VI wohl noch einmal verlässt?

Tatsächlich bin ich ausnahmsweise mal wieder gespannt darauf, wie das Crossover weitergeht und wie es sich entwickelt, und nicht nur am Fortgang der speziellen Reihe interessiert. Eventuell ist Dark Droids genau das, was die Hauptreihe gebraucht hat, um noch einmal in Schwung zu kommen. Trotzdem sehe ich der Lando-Geschichte weiter mit Skepsis entgegen, weil er sich einfach untypisch unschlau verhält. Vielleicht bin ich zu sehr den Legends-Lando gewohnt, aber dieser hier verlässt sich in meinen Augen zu sehr auf sein Glück und zu wenig auf seinen Geschäftssinn.

Die Zeichnungen fügen sich ohne weiteres in das Gesamtbild ein und besonders Leias kurzer Auftritt gefällt mir gut. Was mich etwas verwirrt hat, waren die Kanonen der Schlachtkreuzer, die nicht an ihren normalen Positionen zu hängen schienen. Generell schlägt Musabekov einen dunkleren, gruseligeren Weg ein, der definitiv zur Thematik passt!

Hier haben wir noch eine Kostprobe, um euch auf die Droidenrebellion vorzubereiten:


Star Wars #38 erscheint am 6. September. Nächste Woche hat dann Darth Vader mit Darth Vader #37 einen Solo-Auftritt.

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