Marvel-Mittwoch: The Blade #3, Star Wars #32, Han Solo & Chewbacca #10, Hidden Empire #4 und The Mandalorian #8

Disney+ legt heute mit The Mandalorian Staffel 3 ja ordentlich vor, aber auch Marvel zieht gleich und präsentiert uns erneut fünf Hefte, die so ziemlich jeden Lesegeschmack abdecken dürften. Fans der Hohen Republik kommen bei The High Republic: The Blade #3 auf ihre Kosten. Für die Anhänger der klassischen Helden gibt es mit Star Wars #32: A Little Broken und Han Solo & Chewbacca #10 gleich einen Doppelpack. Fans von Qi’ra dürfen sich über Hidden Empire #4: Rings freuen, und wer noch mal nachlesen will, wie alles mit dem Mandalorianer begann, der kann zu The Mandalorian #8 greifen.

Achtung: Wie immer besprechen wir im Marvel-Mittwoch die Handlung des Comics, sodass sowohl der Beitrag als auch die Kommentare Spoiler enthalten können.

Mangels inhaltlicher Verknüpfungen gibt es keine empfohlene Lesereihenfolge.



The High Republic: The Blade #3 – rezensiert von Janina

Wir sind zurück mit einer neuen Ausgabe von The Blade in der sich die Gemüter weiter erhitzen und wir endlich erfahren warum Barash und Porter sich wie Geschwister anreden.

Inhalt

Nachdem im letzten Heft die Söldnerarmee auf Seiten der angreifenden Bethunianer eingetroffen war, geht es diese Woche auch gleich mit schweren Geschützen im wahrten Sinne des Wortes los. Da die Stadtmauer verständlicherweise nicht ewig der Artillerie standhalten kann, schickt Barash Porter los, um den Angriff erstmal aufzuhalten, während sie der Wahrheit auf den Zahn fühlt und von der vermeintlich entführten Prinzessin persönlich hören will. Wie von Prinz Colden schon angedeutet, ist die Bethunianische Prinzessin Sicatra willig mit ihm gekommen, da sich die beiden tatsächlich lieben. Allerdings sieht sie ihre eigene Nation als uneinsichtig und fürchtet, dass ihre Beziehung niemals akzeptiert werden könne, was durch eine Schwangerschaft noch erschwert wird. Deshalb ist sie mit Colden geflohen, was im Übrigen auch dessen Mutter, Königin Keraan, nicht sonderlich gefällt, weil es nun ganz Firevale zulasten fällt. Ein bisschen Romeo und Julia Feeling also. Unterdessen hat Porter es allerdings wie versprochen geschafft, den Beschuss zu unterbrechen und dabei eindrucksvoll seine Lichtschwertkünste sowie seine Überzeugungskraft demonstriert, was Barash die nötige Zeit verschafft, um mit Königin Keraan und Prinzessin Sicatra zu sprechen.

In einer Rückblende wird uns Lesern dann endlich verraten wie es zu dem geschwisterlichen Band zwischen Barash und Porter kommt. Als Angehörige der Spezies der Kage hat Barash Erinnerungen bis fast zu ihrer Geburt, im Gegensatz zu vielen anderen Jünglingen bzw. Jedi, die eben so früh in den Orden kommen, dass sie sich selten an ihre Familien erinnern können. Deshalb vermisst Barash ihre Familie auch stärker, bzw. das Gefühl, Teil einer engen Familie zu sein. Porter schlägt ihr daher kurzum vor, dass er versuchen wird ihr ein guter Bruder zu sein, auch wenn er keine Erfahrung darin hat. Eine sehr schöne Szene und gerade von dieser Rückblende hätte ich gerne mehr als zwei Seiten gehabt.

Zurück in der Gegenwart klärt Barash Porter per Komlink darüber auf, dass die Entführung eben keine ist und dass die Bethunianer von ihrem Angriff ablassen sollen. Porters Art und Weise, dass den Bethunianern mitzuteilen, ist etwas gewöhnungsbedürftig, wenn auch amüsant. Denn er lässt lediglich ein paar Soldaten seine Worte ausrichten, während er auf einem Panzer loungiert. Das wiederum kann General Tozen nicht ab und entscheidet sich daher lieber dafür, die Jedi zu töten. Seine angeheuerte Söldnerin verhandelt noch kurz über den Preis dafür mit ihm, geht dann aber eifrig zur Tat, indem sie Porter kurzerhand mit einem Raketenwerfer beschießt. Während das Pärchen Colden und Sicatra von Firevale aus mit Sorgen beobachtet, wie der Beschuss weitergeht, beruhigt Barash die beiden damit, dass Porter Engle das schon regeln wird. Und wie ein Phönix aus der Asche darf sich Porter dann tatsächlich in den letzten zwei Panelen aus dem Rauch schälen.

Die Umsetzung

Die Umsetzung des Comics hat mir diese Woche besser gefallen. Wir sind der Lösung des Konflikts nicht unbedingt näher, aber zumindest wissen wir jetzt die Gründe. Abzusehen bleibt, wie der Konflikt dann doch endet, denn selbst wenn General Tozen überzeugt werden kann, haben wir mit der Söldnerarmee doch noch eine Gruppierung, die sich vielleicht nicht so leicht mit einer friedlichen Lösung abspeisen lässt, insbesondere wenn ihnen Plünderung versprochen wurde. Was mir noch ein wenig fehlt ist die Ausarbeitung von Barash, die bisher so dargestellt wurde, als sei sie besonders gut darin, die Wahrheit herauszufinden. Gut, darauf zu beharren mit der Prinzessin zu sprechen, die ganz von allein schon erklärt was los ist, halte ich jetzt nicht für einen so unglaublichen Schachzug. Aber ich hoffe einfach, dass da noch ein bisschen was kommt, denn an sich finde ich Barashs Figur sehr interessant, insbesondere durch die thematisierte Problematik zu ihren Erinnerungen.

Dass die Zeichnungen selbst erstklassig sind, kann ich auch dieses Mal nur wieder bekräftigen. Farbtechnisch haben wir natürlich immer noch die Abgrenzungen der beiden Stadtstaaten, aber das grünblau der Nacht macht den Eindruck doch etwas weniger eintönig als letzte Woche. Das bleibt Meckern auf hohem Niveau, sei an dieser Stelle auch angemerkt, denn solange die Charaktere ordentlich gezeichnet sind finde ich Kolorierungen – so sie nicht gänzlich wirr sind – auch einfach eine Frage des persönlichen Geschmacks. Porter hat, wenn ich das richtig erkennen kann, diese Woche wieder etwas an heller Hautfarbe dazugewonnen, sodass er zumindest nicht mehr den ungesunden Grauschleier trägt. Schön war es auch in der Söldnerarmee kunterbunt zusammengewürfelte Aliens zu sehen, wie einen Rodianer, einen Kel’Dor und viele mehr. Alles in allem eine sehr solide Leistung des zeichnerischen Teams.

Fazit

Obwohl die Handlung relativ offensichtlich bleibt in dieser Woche war diese Ausgabe zumindest von ihren Dialogen, dem Rückblick und dem allgemeinem Aufnehmen an Fahrt deutlich mitreißender als das letzte Heft. Ich wünsche mir tatsächlich ein bisschen mehr zu Porter und Barashs Zeit als Padawane, aber ich bin dennoch gespannt wie sich der Handlungsstrang der Gegenwart weiterentwickelt.


Star Wars #32 – rezensiert von Maximilian

„I really wish I understood Wookiee.“ – „The people are the Wookiees. Their language is Shriwook.“

Guards

So lange ist es gar nicht her, dass wir hier die letzte Iteration der Star Wars Hauptreihe besprochen haben, heute geht es schon mit Heft 32 weiter, welches den Titel A Little Broken (Ein bisschen kaputt) trägt. Dabei ist interessanter Weise der Zeichner ausgetauscht worden, denn neben Charles Soule und Rachelle Rosenberg unterstützt nun Madibek Musabekov das Team.

Star Wars #32 (01.03.2023)
Star Wars #32 (01.03.2023)

Das fällt auch direkt auf, denn waren die Zimmer, in denen die Rebellen auf der Kezarat Kolonie beim letzten Mal eingesperrt wurden, noch recht geräumige Zimmer mit zwei Betten, Nachttischen, teilweise einem Tisch und Stühlen und einer richtigen Tür, stecken sie dieses Mal in Zellen mit Hochbetten, keinem Platz und Gitterstäben wie in einem alten Gefängnis. Ich bin ziemlich sicher, dass man sich hier nicht richtig abgestimmt hat und finde auch, das passt nicht so Recht, wenn man bedenkt, was Holdo und Lando beim letzten Mal so getrieben haben. Da bleibe ich lieber bei der geräumigen Variante.

Um direkt bei den Zeichnungen zu bleiben: Die Charaktere wirken alle wesentlich jünger als zuvor, inklusive Lando und Chewbacca. Während das Amilyn Holdo zugute kommt, wirken die anderen merkwürdig künstlich. Nichtsdestotrotz sind sie gut getroffen, wenn man darüber hinweg sieht und auch Hintergründe und Szenen, sowie technisches Gerät und Raumschiffe können sich durchaus sehen lassen.

Verwirrung entstand bei mir allerdings durch das Titelbild, denn obwohl Luke im Heft mit einem Jetpack unterwegs ist, hat er zum einen etwas anderes an (kann ich noch nachvollziehen) und zum anderen kommen im No Space keine TIE-Fighter des Imperiums vor. Vom Imperium wissen die dortigen Bewohner nämlich nicht einmal, wie wir in der Story mitbekommen.

In dieser veranstaltet Chewbacca einen Aufstand in seiner Zelle, um den anderen seine Idee des Pfadantriebs mitzuteilen. Leider spricht keine der Wachen Shyriiwook und so bringen sie ihn zu Lando. Dank seiner feinen Nase oder seines „Gespürs“ weiß der Wookiee auch direkt, was Lando und seine „gute Freundin“ Amilyn zuletzt so getrieben haben, greift das aber nicht auf. Stattdessen schwenken wir zu einer Szene, in der erklärt wird, dass man Pfadantriebe braucht, um aus dem No Space zu entkommen, man aber keinen hat. Oder doch! Man hat einen. Und den will man jetzt bergen.

So machen sich die Rebellen, außer Leia, die als Geisel behalten wird, auf, um das ehemalige Rebellenschiff und damit den Pfadantrieb und Lukes Jedi-Buch zu bergen. Dabei treffen sie auf die Killerdroiden vom letzten Mal, die sie zwar zunächst in Schach halten können, doch der Übermut ergreift Luke und so wird er von einem der Droiden gefangen und gebraten.

Luke allgemein macht in diesem Heft einen charakterlichen Rückschritt. Die letzten Male war er noch der besonnene Jedi, dieses Mal stürmt er wieder sinnlos vor, bringt sich selber und andere unnötig in Gefahr und hat nicht wirklich einen Plan, was letztlich zu seiner Röstung führt.

Leia übernimmt in diesem Heft die Rolle der Erzählerin, um dem Captain von Kezarat die jüngste Geschichte der Galaxis schonend beizubringen und hat sonst nicht wirklich viel beizutragen, während im Hintergrund eine cartoonhafte, visuelle Comedy stattfindet.

Ich bin auch ehrlich immer noch nicht sicher, was ich von der Romanze zwischen Amilyn und Lando halten soll, die dieses Mal über das körperliche hinaus geht und in hartem Flirten endet.

Interessant ist aber Lukes Beschreibung der Macht im No Space und deren Auswirkung. Ich bin gespannt, ob da noch mehr zu kommt, auch weil ich in der Hohen Republik leider immer noch in Welle 1 von Phase 1 stecke.

Wir kommen mit der Geschichte jedenfalls ein gutes Stück weiter und ich bin gespannt, ob wir es nächstes Mal schaffen, wieder in die bekannte Galaxis zu reisen.


Han Solo & Chewbacca #10 – rezensiert von Lukas

Was ich immer tue: Mich da irgendwie rausreden!

Han Solo, Star Wars: Episode VII Das Erwachen der Macht

Inhalt

Nach jeder Menge Raubüberfälle, dem Verscherzen mit gefühlt der ganzen Galaktischen Unterwelt und einem uralten Geheimnis, das für die Zukunft der Galaxis relevant wird, kommt es in Marc Guggenheims zehnteiliger Reihe Han Solo & Chewbacca nun zum großen Abschluss auf Nar Shaddaa. Das Heft beginnt allerdings nach dem Ende der Reihe, wie man bereits in der Vorschau sehen kann. Jabba erhält die Urne und ist verwundert darüber, dass nicht dort drin ist, was er gehofft hatte. Die Handlung springt dann 36 Stunden zurück und dort kommt es zum großen Showdown zwischen allen Haupt- und Nebenfiguren der Reihe. Solo selbst steckt in einem Faustkampf mit Corbus, der eine seit 1977 bekannte kleine Drohne zur Unterstützung dabei hat. Damit hat nun also ein weiteres Element auf dem Falken eine Origin-Story erhalten. Das Heft wechselt wie für ein Finale üblich immer wieder zwischen den Schauplätzen hin und her, auch zu Chewbacca, der währenddessen in seiner Gewichtsklasse gegen Marshal Buck Vancto kämpft. Der Falken hebt mit Phaedra am Steuer ab, sodass sich das Geschehen sogar auf eine Raumverfolgungsjagd ausweitet. Vancto überwältigt auf dem Schmugglermond derweil Chewie und Khel Tannas Crew, doch Chewie stellt sein Verhandlungsgeschick und seine Rhetorik unter Beweis, denn er kann den Marschall zu einem Han-del (hehehe) bewegen. So hilft er dem abstürzenden Han, indem er seinen Verfolger mit dem Traktorstrahl aufhält. Corbus flüchtet nach der Bruchlandung in einen angrenzenden Wald, wo es zum letzten Standoff zwischen Han Solo und dem Mann kommt, der sich als sein Vater ausgab. Solo schießt jedoch zuerst und beendet die Konfrontation auf ähnliche Weise, wie die letzte mit einer verräterischen Vaterfigur, wie er auch selbst anmerkt.

Corbus stürzt und nimmt die Urne mit in die Tiefe. Vancto hat seine Gefangenen. Han, Chewie Phaedra und der Falken dürfen gehen. Und der Neuralkern von Ajax Sigma wurde von beiden an einem unbekannten Ort verbuddelt, wie wir in Revelations (ebenfalls von Guggenheim) bereits gesehen haben. Ein schnelles Happy End also und ein letztes Panel zeigt, wie die Truppe zu neuen Abenteuern aufbricht. Für Herbst 2023 wird noch das neue Event angekündigt, von dem wir bereits berichten konnten und das auf Han Solo & Chewbacca, Revelations und Hidden Empire aufbauen soll. In einer Art Post-Credit-Szene sehen wir noch, wie Greedo die Urne am Anfang des Hefts Jabba übergeben konnte; Corbus hat überlebt und macht gemeinsame Sache mit dem Rodianer.

Die Reihe endet, wie sie auch lief. Unterhaltsam, leicht und mit einem großartig charakterisierten Comic-Han. Was hab ich mich gefreut, als Harrison Fords legendärer „Finger of Doom“ im Faustkampf mit Corbus Verwendung fand! Für alle Figuren geht es recht schnell ans Ende der Handlung, der Falke spielt auch eine nicht unwesentliche Rolle und Han darf wieder mal zuerst schießen. Insofern also ein zufriedenstellender Abschluss, auch wenn es im Herbst in anderer Form weitergehen wird.

Zeichnungen

Neben Hans auch zeichnerisch grandioser Darstellung und den tollen Falken-Panels, fängt David Messina die wechselnde Action und Konfrontationen der Ausgabe wunderbar ein. Der Gesamteindruck der Reihe bleibt somit auch optisch positiv, vor allem, weil es erfrischenderweise keine großen reißerischen Splashpages oder pseudo-epische Momente gab, sondern der Inhalt und die Dialoge immer über der optischen Form standen. Gern seh‘ ich Messinas Zeichenstift in Zukunft bei einer weiteren Star Wars-Reihe wieder.

Fazit

Der Marvel-Mittwoch ist lang also halte ich mich kurz. Ein spaßiges Finale für eine spaßige, seichte Reihe, die uns ein charaktertypisches Schmugglerabenteuer bot.

Der Rezensent vergibt 3 von 5 Holocrons!
Bewertung: 3 von 5 Holocrons

Hidden Empire #4 – rezensiert von Lukas

Wirst du mich nun töten? (…) Ich weiß, dass du das willst.

Darth Sidious, Star Wars: Episode III Die Rache der Sith

Inhalt

Hidden Empire steuert auf sein episches Finale zu, also muss der Imperator persönlich einschreiten und das Spielfeld betreten. Zu dumm, dass er sein Lichtschwert lange nicht schwingen musste, also fordert er von Vader einen Trainingskampf. Zum Ende hin bedauert er, von ihr wesentlich beeindruckter als von seinem ehemaligen Schüler Maul, dass Qi’ra sterben muss. Sie und die Sava planen indessen weiterhin, die letzten Schritte des großen Plans durchzuführen und den Fermata-Käfig zu öffnen. Die Archivarin kenne dafür einen mehr als geeigneten Ort, der von der Macht durchströmt ist und ich war bis zur Enthüllung gespannt, ob es wohl ein bekannter Ort werden dürfte.

Ich sollte nicht enttäuscht werden, sie meint die Amaxinen-Station aus Die Hohe Republik (vor allem In die Dunkelheit), die erstmals in Der Aufstieg Kylo Rens auftauchte! Apropos die Ritter von Ren; beim Versuch, ehemalige Verbündete um sich zu scharen, sind die Ritter die einzigen, die nach anfänglicher Skepsis ihren Punkt verstehen. Sie dürften also im nächsten Heft als Deus ex Machina fungieren. Während die Archivarin auf der Amaxinen-Station ankommt und den Käfig aktiviert, schwört Qi’ra ihre Gefolgschaft in einer flammenden Rede auf den bevorstehenden Kampf ein. Und so bricht die Crimson-Dawn-Flotte aus der Dawnfall-Basis auf und trifft gerade rechtzeitig bei der Station auf die Executor, woraufhin die Hölle losbricht. Die Station wird auch von Bodentruppen betreten, die die Archivarin schützen sollen, weshalb sich der Imperator und Vader in Begleitung der Ehrengarde dem Kampf anschließen und das Heft mit dem Zünden der beiden roten Lichtschwerter endet.

Wenn man glaubt, das Heft würde mit großen Momenten sparen, wenn das Kreuzen der Klingen des Imperators und Vader den Anfang macht, irrt sich also. Ich freue mich ja immer sehr über Charles Soules eingebaute Verbindungen zur Hohen Republik und so finde ich es Hammer, dass die Amaxinen-Station als Standort der letzten Schlacht ausgewählt wurde. Qi’ras Handlungen, wie ihre Rede und die letzten Lektionen für Cadeliah als zukünftige Syndikatsführerin lassen Finalstimmung aufkommen und das Eingreifen Palpatines persönlich macht ausreichend deutlich, was auf dem Spiel steht und um wie viel es hier geht. Große Raumschlachten mit der Executor im Mittelpunkt kommen immer gut und es freut mich, dass sie für wichtige Momente wie diesem und das Finale von Krieg der Kopfgeldjäger aufgehoben werden. Schade nur, dass es bis zum nächsten und letzten Heft dauert, bis wir erfahren, was es mit dem antiken Sith auf sich hat und ob dieser überhaupt im Käfig steckt. Viel Zeit bleibt nicht mehr für das Thema.

Zeichnungen

Cummings‘ cartoonesker Kriegstreiber Palpatine und sein Schüler Vader bleiben cartoony und Qi’ra hat außer dem Königin-Titel und der Armee überhaupt nichts mehr mit Emilia Clarke gemein, trotzdem überzeugt das Heft auf zeichnerischer Ebene. Wie zuletzt Revelations bewiesen hat, bedeuten Doppelseiten und durchgehender Lesefluss nicht automatisch auch Epicness. In diesem Heft passt der häufige Einsatz dieses Stilmittels allerdings zur Finalstimmung und vermittelt die Tragweite der Ereignisse. Beim digitalen Lesen und Umblättern stört dies manchmal ein bisschen, in klassischem Printformat kommt so jedoch die ganze Wucht von Cummings‘ Zeichenkunst rüber. Ich hoffe, dass er im Abschlussheft noch die ein oder andere Gelegenheit haben wird, die gigantische Executor zu zeichnen.

Fazit

Epicness, Lichtschwertaction, die starke Präsenz der dunklen Seite, die Soule seit seiner Vader-Reihe versteht und zu präsentieren weiß, sowie die Konzentrierung der Handlung zur Zielgeraden der Trilogie (die Hologramm-Rahmenhandlung zum Beispiel wird in diesem Kapitel völlig außer acht gelassen) schaffen ein durch und durch überzeugendes Event-Heft. Es spitzt sich zu, Die Hohe Republik spielt wieder einmal eine schöne Rolle in der „Gegenwart“ der Marvel-Comics und ich wünschte, das Finalheft würde schon morgen erscheinen. Ob die ganze Auflösung um den Sith und den Fermata-Käfig noch zu überzeugen weiß, wird sich zeigen.

Bewertung: 4 von 5 Holocrons
Bewertung: 4 von 5 Holocrons

The Mandalorian #8 – rezensiert von Matthias

Der Inhalt

The Mandalorian #8
The Mandalorian #8 (01.03.2023)

Die beiden Scout-Trooper, die Grogu an sich gebracht haben, wurden zwar gerade über Funk vor einer bedrohlichen Situation in der Stadt gewarnt, aber die Gefahr, dir ihr Verderben bringt, lauert nicht in der Stadt, sondern kommt in der Gestallt des zum Babysitters umgebauten IG-11 daher, der es einfach nicht hinnehmen kann, dass man ihm seinen Schutzbefohlen derart entzogen hat. Ein Umstand den er kurzerhand und nachdrücklich ändert.

Und auch die bedrohliche Situation in der Stadt hat sich gewandelt, nämlich zu brandgefährlich. Der Mando, Cara Dune und Greef Karga müssen dringend in das Siel-System fliehen, denn gegen eine E-Web-Kanone haben sie einfach keine Chance. Aber so einfach will die Flucht nicht gelingen und so kann Moff Gideon den eingekreisten eine Kapitulation zu seinen Bedingungen diktieren, für deren Annahme er ihnen aber noch etwas Zeit gibt.  Hätte er dies mal bessern nicht getan, denn zwischenzeitlich ist IG-11  vor Ort eingetroffen und räumt in einer sehr weiten Auslegung seines Auftrages „zu hüten und zu beschützen“ mal einen Haufen Sturmtruppen weg. Im allgemeinen Chaos dieses unerwarteten Feindes gelingt es dem Mando die E-Web-Kanone zu erreichen und sie gegen ihre eigentlichen Nutzer zu richten. Aber schnell kann Moff Gideon das Blatt wieder wenden und erneut bleibt dem kleinen Trupp rund um den Mando nur die Flucht ins Siel-System als letzter Ausweg.

Dank der Schweißbrenner von IG-11 scheint es auch zu gelingen, aber der Mando ist zu schwer verletzt und entscheidet sich dort zurück zu bleiben und übergibt Grogu an Cara. Sie soll diesen zu den Mandalorianer bringen. Aber ehe sie die Flucht antreten können, versucht ein Flametrooper sie auszuräuchern, was ihm aber durch das schnelle Eingreifen von Grogu nicht gelingt. IG-11 entscheidet sich dafür ebenfalls dort zu bleiben und den Mando zu beschützen. Mittels eines Bacta-Sprays gelingt es ihm aber den Mando zu behandeln und seinen Zustand zu stabilisieren. Dafür musst der Mando aber seinen Helm abnehmen, was er nur tat, weil IG-11 kein Lebewesen ist.

Kurz darauf können der von IG-11 gestützt Mando zu Cara, Grogu j d Greef aufschließen. Aber als sie das Versteck der anderen Mandalorianer erreichen müssen sie erfahren, dass viele von ihnen seit der letzten Rettungsmission von Sturmtruppen getötet wurden. Der Mando erhält nun von der Schmiedin den Auftrag Grogu als Findelkind in seine Obhut zu nehmen und zur gegebenen Zeit den seinen zurückzubringen. Bis dahin habe er die Rolle des Vaters zu übernehmen, da beide nun einen neuen Clan bilden. Als Abschiedsgeschenk erhält er einen Raketenrucksack. So ausgestattet tritt die kleine Gruppe die Flucht über den Lavafluss an, während die Schmiedin zurückbleibt und den nachrückenden Sturmtruppen einen gebührenden Empfang bereitet. Einen ähnlichen Empfang planen aber am Ausfluss des Lavaflusses Sturmtruppen-Soldaten den Fliehenden zu bereiten. Daher müssen diese kurzfristig ihren Plan ändern. IG-11 übernimmt das Floß, und übergibt dafür Grogu an den Mandalorian. Dann steigt er aus und wartet durch die Lava auf die wartenden Sturmtruppen, um sich in ihrer Mitte dann in die Luft zu jagen und so den übrigen die Flucht zu ermöglichen. Dank des Raketenrucksacks kann der Mando auch die letzte Gefahr, Moff Gideon in einem Tie-Figther beseitigen. Und so trennen sich nun die Wege, Cara und Greef bleiben auf Nevarro , während der Mando und Grogu ins All entschwinden und Moff Gideon sich mit dem Dark Saber aus dem Wrack herausschneidet.

Die Umsetzung

Wenig überraschend bleibt auch das letzte Heft der Comic-Adaption der ersten Staffel der sklavischen 1:1 Umsetzung der Geschichte treu. Ob diese Reihe dem Autor Rodney Barnes viel Freude bereitet hat, weiß ich nicht, eigentlich kann dies nicht der Anspruch sein, den Autoren an sich haben. Aber da das gleiche Autoren/Künstler-Team schon an der Umsetzung von Staffel 2 arbeitet, scheint es sie zumindest nicht sehr stark gestört zu haben.

Georges Jeanty, hat seinen Stil hier weiter durchgezogen, scheint aber bei der Darstellung des Mandalorian immer mehr an Sicherheit zu gewinnen. Dem Inhalt geschuldet haben sich Dexter Vines, Karl Story, Wayne Faucher und Rachelle Rosenberg auf eine düstere Umsetzung verlegt und den Wechsel zwischen den Zeiten und Planeten farblich nachvollziehbar gemacht. Das Lettering dürfte auch in diesem Heft Joe Caramagna vor keine größeren Herausforderungen gestellt haben, auch wenn er mit einigen neuen Geräuschbildern aufwartet.

Fazit

Insgesamt hat mich die Reihe nicht begeistern können. Eine Comic-Adaption einer TV-Serie hat grundsätzlich schon mit vielen Nachteilen durch das stark eingeschränkte Medium zu kämpfen. Nachteile, die bei einer Serie wie The Mandalorian, die besonders von Stimmungen und ihrem Sound lebt, noch viel deutlicher ins Gewicht fallen. Insofern reiht sich dieses Heft nahtlos in diesen Reigen ein. Eine Reihe, die keinerlei eigenen Mehrwert für diese Geschichte liefern durfte, hat es einfach nicht gebraucht. Ich hatte mir da etwas mehr erhofft, aber wir aren ja schon durch die Comic-Adaptionen der letzten Kinofilme vorgewarnt. Insofern bleibt diese Reihe einfach ein weiterer Baustein der Maximalverwertung der Figur.


Der letzte Teil von The High Republic: The Blade #4 erscheint am 29. März. Mit Hidden Empire #5 und Star Wars #33 geht es am 5. April weiter. Die Han Solo & Chewbacca und The Mandalorian – Staffel 1 Reihen sind diese Woche beendet worden. Für The Mandalorian ist aber schon eine Comic-Adaption der zweiten Staffel angekündigt worden, die im Sommer beginnen soll und vom gleichen Autoren/Künstler-Team umgesetzt wird.

Am nächsten Mittwoch erscheinen dann The High Republic #6: Battle for the Force, Part 1, Bounty Hunters #32 und Sana Starros #2: Family Matters, Part 2.

Wir bedanken uns bei Marvel für die Bereitstellung der digitalen Vorab-Exemplare, ohne die unser Marvel-Mittwoch nicht möglich wäre.

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