Rezension: The High Republic Adventures #2 von Dark Horse

Nachdem die vom Jedi-Leben gelangweilte Padawan Sav Malagán sich in Ausgabe #1 einer Gruppe Piraten unter der Führung von Maz Kanata angeschlossen hat, darf sie sich heute auf einer ersten Mission beweisen! In dem bei Dark Horse erscheinenden Heft The High Republic Adventures #2 arbeiten erneut Autor Daniel José Older, Zeichner Toni Bruno und Kolorist Michael Atiyeh zusammen.

Zum Inhalt

Undercover-Padawan Sav Malagán begibt sich zusammen mit Maz Kanata und ihrer Crew, bestehend aus Dexter Jettster, Alak, Quiet Shan, Coromont Vizzle und Therm Scissorpunch, auf deren Schiff, die Venomed Scabbard. An Bord lernt Sav noch ein weiteres Crew-Mitglied namens Abadoo kennen. Maz‘ Plan ist es, das Schiff der Dank Graks, die Grim Devourer, zu entern, allerdings bleibt dies nicht unbemerkt und die Dank Grak beschließen ihrerseits, die Gelegenheit zu nutzen und Maz‘ vermeintlich leeres Schiff zu übernehmen. (Ganz leer ist dies aber nicht, da Abadoo zurückgeblieben ist.) Während Maz und Co. das Dank-Grak-Schiff inspizieren, um mehr über die Absichten der Gruppe in Erfahrung zu bringen, werden sie plötzlich von ihrem eigenen Schiff beschossen, das sich nun in Feindeshand befindet. Als sie zurückschießen wollen, stellt sich heraus, dass es sich bei der Grim Devourer um ein altes Schiff mit Technologie der Sorcerers of Tund handelt, die nur mit Machtnutzung bedient werden kann. Während Maz die Konsolen im Cockpit bedient, schickt sie Sav an die Waffensysteme und enthüllt somit, dass sie sehr wohl weiß, dass sie eine Jedi-Padawan undercover mitgenommen hat. Doch bevor das Gefecht zwischen beiden Schiffen eskalieren kann, schreitet Gesetzeshüter Inspector Raf Thatchburn mit einem Warnschuss ein, woraufhin Maz schnell in den Hyperraum flüchtet. Sie möchte den Dank Graks allerdings auf den Fersen bleiben und ihr Schiff zurückerobern und fragt daher die enttarnte Sav Malagán, ob die auch längere Zeit bei der Gruppe bleiben und ihren Meister mit einer Ausrede abspeisen möchte. Diese ist natürlich sofort dabei.

Zur Umsetzung

Nachdem ich mich bei der letzten Ausgabe sehr über die überhastet eingeführten Figuren beschwert hatte, bekommen im heutigen Heft zumindest einige aus Maz‘ Crew noch etwas mehr Profil. Über den Cyborg Alak erfahren wir, dass er und Inspector Raf sich bei einem geheimen Treffen, bei dem eigentlich jeder die Gegenseite aushorchen wollte, ineinander verliebt haben, was noch Stoff für einige tragische Verwicklungen sein könnte. Und von Coromont Vizzle erfahren wir, warum es in den (von ihm selbst geschriebenen) Liedern über ihn heißt: „The law is always on his back.“ Er hat nämlich in einer Art Rucksack immer einen kleinen „Bewährungshelfer“ namens Officer Rado mit dabei, welcher wohl einer winzigen Spezies angehört. Er weist Coromont auf seine Rechtsbrüche hin und rezitiert Gesetzestexte – eine witzige Idee, die bestimmt ein Running Gag werden wird. Auch ansonsten gibt es einige humorvolle Szenen, zum Beispiel einen altertümlich und umständlich sprechenden Kampfdroiden.

Was die Handlung angeht, passiert in diesem Heft aber eigentlich nur sehr wenig: Maz‘ Crew und die Dank Graks tauschen einmal ihr Schiff, ballern ein wenig aufeinander und gehen wieder auseinander. Über die Motivation oder die Hintergründe der Dank Graks wissen wir dagegen immer noch sehr wenig und auch die Figuren auf ihrer Seite bleiben, auch wenn sie in den Panels alle Namen bekommen, sehr flach. Ich hätte mir hier erhofft, dass das interessante Konzept der Ausgestoßenen verschiedener Machtkulte ausgebaut worden wäre. Auch über Sav erfahren wir nicht wirklich etwas Neues, das ihren Charakter vertiefen würde. Sie agiert in dieser Ausgabe meist nur als interessierte Zuhörerin der Erklärungen anderer Crew-Mitglieder. Daher fällt es mir insgesamt nach wie vor schwer, großes Interesse an der Geschichte zu entwickeln oder emotional involviert zu sein.

Toni Brunos Zeichnungen sind weiterhin klar und schön anzusehen. Die Geschichte mit dem Schiffstausch wird visuell gut verständlich inszeniert, indem anhand von Sprechblasen gezeigt wird, wer sich auf welchem Schiff befindet. Ich finde es auch schön, wie divers der Cast der Reihe besetzt ist. Die vielen verschiedenen Alien-Spezies bringen Farbe in den Comic. Lediglich Lavalox Verzen, der bunt tätowierte Cosianer, der gern mal profunde Worte wie „Fire Fire Bang Bang Ahee Chak Chak Chak Fire!“ von sich gibt, ist mir dann doch etwas zu schrill und zu viel des Guten, als dass ich diese Figur noch ernstnehmen könnte.

Fazit

Die zweite Ausgabe liefert Action, Humor, gute Zeichnungen und etwas mehr Charakterisierung einiger Crew-Mitglieder, bringt aber die Handlung kaum voran. Richtig mit den Figuren warm werden konnte ich leider noch nicht und es fehlen mir nach wie vor mehr Informationen zu den Dank Graks, um mein Interesse an der Geschichte zu wecken. Deshalb bleibe ich auch bei diesem Heft bei drei Holocrons.

Der Rezensent vergibt 3 von 5 Holocrons!
Bewertung: 3 von 5 Holocrons

The High Republic Adventures #3 erscheint nach derzeitiger Planung am 25. Januar 2023.

Wir danken Dark Horse Comics für die Bereitstellung des digitalen Rezensionsexemplars und der Vorschauseiten.

Star Wars: Die Hohe Republik ist ein mehrjähriges Buch- und Comicprogramm, dessen zweite Phase 380 Jahre vor Episode IV spielt und einen neuen Einstiegspunkt bietet. Weitere Infos, News, Podcasts und Rezensionen gibt es in unserem Portal und in der Datenbank. Beachtet auch unsere Guides zur Lesereihenfolge von Phase I und Phase II.

Ein Kommentar

  1. Deine Kritik ist valide, aber der Humor war diesmal so gut, dass ich eine wunderbare Zeit mit dem Heft hatte und über vieles hinwegsehen konnte. So kann natürlich nicht jedes Heft sein und ich wünsche mir mehr Tiefgang und Relevanz in künftigen Ausgaben, aber gerade in Anbetracht der Zielgruppe war das hier in puncto Humor erstklassige Unterhaltung.

Schreibe einen Kommentar