Rezension: The Art of Star Wars: Visions

Nach mehreren Verschiebungen erscheint nun am 8. November bei Dark Horse das Artbook zu der Anime-Serie Visions; The Art of Star Wars: Visions. Ich habe mir den Band vorab einmal angeschaut, um ihn für euch zu rezensieren. Ein Dankeschön an dieser Stelle auch an Dark Horse für das digitale Rezensionsexemplar!

Eine der zentralen Fragen ist natürlich, ob sich der rund 50 Dollar teure Band denn lohnt oder ob es sich hier eher um ein Sammelobjekt für den wirklich fanatischen Visions-Liebhaber handelt? Doch bevor ich euch diese Frage beantworte, schauen wir uns das Buch einmal genauer an. 

The Art of Star Wars: Visions (28.06.2022)
The Art of Star Wars: Visions (25.10.2022)

Design

Neben einem Vorwort und einer Poster-Sammlung ist das Artbook stringent nach den neun Episoden aufgeteilt, von denen jede 20 eigene Seiten bekommt. Ich glaube die Übersichtsdarstellung in diesem Band ist die schönste, die ich designtechnisch je gesehen habe, sowohl was die Eleganz und Lesbarkeit, als auch die Kreativität angeht. Ausnahmsweise bleibe ich dieses Mal dann auch gleich beim Design des gesamten Bandes, das mich wirklich gefreut hat. Für die meisten Infoseiten, gerade zu den Charakteren, gibt es einen weißen Hintergrund mit hellblauen Akzenten – einige spiegeln die bekannten imperialen Lichtelemente wider – und ein paar unauffällige Aurebesh-Schriftzüge. Für den Fokus auf spezielle Szenen, großangelegte Umgebungsdarstellungen und filmtechnische Elemente wechselt das Design dann quasi in den Kinomodus und bleibt schwarz, um nicht von den Motiven abzulenken. Ein eigentlich sehr einfaches Design, aber umso effektiver ist seine Wirkung auf den Leser. Ein winziger Wehrmutstropfen, der mir Pedant leider aufgefallen ist: Toshiro Mifune, der nun wirklich kein unbeschriebenes Blatt der Filmgeschichte ist, wird hier kontinuierlich Mifune Toshiro genannt. An sich natürlich  korrekt folgt man der japanischen Nomenklatur, aber wenn alle anderen nach quasi westlicher Weise mit Vorname-Nachname genannt werden, dann sollte man das einheitlich gestalten. Aber das ist natürlich nur ein winziger Fehler, der eben übersehen wurde.

Inhalt

Wie steht es nun um den Inhalt? Ich hatte zunächst tatsächlich Bedenken, als ich angefangen habe in dem Band zu schmökern. Parallel zu der Serie Visions erschien auch eine Hintergrundserie, Ein Blick auf die Macher, in dem zu jeder Episode Informationen zur Entwicklung der jeweiligen Folge durch Interviews mit Produzenten, Designern und Künstlern aufbereitet wurden. Angesichts dieser Bandbreite an Hintergrundmaterial hatte ich Sorgen, dass das Artbook zu einem überflüssigen Werk werden könnte. In dieser Hinsicht war meine Sorge aber glücklicherweise unbegründet. Natürlich kommen einige Informationen hier und da zweimal vor, aber das Artbook bietet genügend Tiefe, um relevant zu bleiben. Neben der Entwicklung der verschiedenen Episoden stehen hier vor allem der Kontext und die Inspiration im Mittelpunkt. Zu jeder Episode erfährt man, welche Legenden, Mythen oder auch Filme und Filmemacher die Entwickler inspiriert haben. Das fängt mit japanischer Geschichte, Geographie und Folklore an und geht bis zu verschiedensten Star Wars-Werken. Daneben wird auch auf die Intention eingegangen, die mit spezifischen Elementen der jeweiligen Episoden einhergeht. An dieser Stelle beantworte ich auch die Frage, ob sich der Kauf, bzw. für wen er sich wohl lohnt. Wer bisher nicht so viel mit Visions anfangen konnte, der ist hier selbstverständlich auch nicht die Zielgruppe. Artbooks sind schön anzuschauen, aber eben auch nicht günstig. Von daher sollte man entweder bereits die Liebe für Visions mitbringen oder vor allem ein Interesse haben für japanische Animation und ihre Art und Weise, mit Geschichte und Inspiration zu arbeiten. Denn selbst wenn ich nicht schon Visions gemocht hätte, so hat mich besonders der Blickwinkel der Entwickler hier fasziniert.

Fazit

Wie gerade beschrieben, richtet sich das Artbook an eine spezielle Zielgruppe, für die es aber umso wertvoller sein dürfte. Mich hat der Band absolut überzeugt und die ansprechende Aufmachung war dann auch noch ein I-Tüpfelchen, das insbesondere für ein Artbook nicht unerheblich ist. 

Nun seid ihr dran. Wie hat euch Visions gefallen und welche Version des Buches werdet ihr euch holen?

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