Marvel-Mittwoch: Darth Vader #23 und Bounty Hunters #23

An diesem Mittwoch starten die beiden ersten Reihen in die Post-Crimson Reign Crossover-Zeit. In Darth Vader #23 beginnt ein Abenteuer für das ungleiche Duo aus Dath Vader und Sabé. In Bounty Hunters #23 hingegen setzt sich auch in einem neuen Handlungsbogen der alte Kampf um Cadeliah fort.

Wie immer noch der Hinweis, dass wir im Marvel-Mittwoch und den Kommentaren zum Beitrag die Hefte und deren Handlungen, inklusive Spoilern, detailliert besprechen.

Darth Vader #23 – rezensiert von Tobias

Darth Vader schafft heute etwas, was ich nicht erwartet hätte, was aber am Ende auch nur daran liegt, dass die „Die-kannte-ich-Mal“-Keule geschwungen wird, was dem Leser einen Wow-Moment entlocken soll. Ob diese Ausgabe dadurch alleine schon zu den besseren gehört, erfahrt ihr in dieser Rezension.

Zum Inhalt

Darth Vader #23
Darth Vader #23

Am Ende der letzten Ausgabe stand Sabé kurz davor die Wahrheit zu enthüllen, wer nun Vader wirklich ist. Wie wir wissen, ist das etwas mit dem der Dunkle Lord nicht proklamierend durch die Straßen zieht und deshalb fürchtet er natürlich eine weitere Verbreitung dieses Geheimnisses.

Bevor Vader aber zu wütend werden kann, offenbart Sabé, dass sie ein Teil der Sklavenbefreiungsfront von Tatooine war und zusammen mit Tonra hunderte Sklaven befreite. Ein Akt, der durch Padmés Schock über das Schicksal Shmis befeuert wurde. Das Problem ist jetzt aber, dass eine Kolonie dieser Befreiten von einer imperialen Gouverneurin malträtiert wird, die Teil von Crimson Dawn sein soll. Deshalb soll Vader nun Sabé helfen dieses Ärgernis zu beseitigen und dadurch nicht nur Padmés Andenken ehren, sondern auch Crimson Dawn einen Schlag versetzen.

Während sich die beiden also auf den Weg zur Befreiten-Kolonie machen, bleiben Valance, die Söldner und Ochi einfach auf dem Planeten stehen und sind erstmal unwichtig. Es ist wirklich beeindruckend, wie man Valance extra aus Bounty Hunters in Darth Vader verfrachtet hat, nur um ihn jetzt als Randfigur versauern zu lassen. Schade um die Figur.

Angekommen in der Kolonie wird der oben angesprochene Wow-Moment für den Leser präsentiert, denn zwei der Kolonisten sind Kitster und Wald, Anakins ehemalige Freunde auf Tatooine, die ihm beim Podrennen zugejubelt haben. Außerdem werden die ausgehenden Verbindungen gestört und die imperiale Gouverneurin lässt teilweise Leute aus dem Lager verschwinden. Vader stellt fest, dass sie alleine keine Chance haben und macht dann erstmal einen Waldspaziergang, wo natürlich der obligatorische Kampf der Ausgabe stattfindet. Wer würde auch einen Vader-Comic kaufen, wenn er darin nicht einmal irgendwas abschlachtet. Wer will schon Charaktermomente und mehr Überlegungen bezüglich seiner beiden alten Freunde, wenn man auch ausgehungerte und halb verdurstete Raubtiere im Wald schnetzeln kann? Genau ich!

Vader rettet seine beiden ehemaligen Freunde dann natürlich auch vor den Gefahren, was man zumindest ein Stück weit als Charaktermoment zählen lassen kann. Daraufhin gibt Vader Sabé Nachhilfe in puncto Autorität und sagt, dass die Kolonisten ihr gehorchen müssen, wenn sie überleben wollen und um diesen Punkt zu unterstreichen wird Sabé kurzum mit allen möglichen Waffen des Imperiums ausgestattet und trägt einen Todessternschützen-Gedächtnishelm! Was die neue Kollegin von Vader nun tun wird bleibt offen, aber die Kolonisten klingen zum Ende hin nicht allzu begeistert.

Die Zeichnungen

Die Zeichnungen von Raffaele Ienco fangen vor allem Vader und Sabé als Hauptfiguren sehr gut ein. Auch Kitster und Wald kann man durchaus abkaufen, dass sie gealterte Versionen ihrer Erscheinungsform aus Episode I darstellen. Die Waldmonster hingegen sind wieder recht generische Gegner, die ich direkt nach dem Lesen des Comics wieder aus meinem visuellen Gedächtnis verloren habe, genauso wir mir keine speziellen Panels als „posterwürdig“ in Erinnerung blieben.

Fazit

Greg Pak erzählt in dieser Ausgabe zur Abwechslung mal eine Geschichte, der man auch wachen Verstandes folgen kann, was schon mal viel wert ist, wenn man an vorherige Crimson Dawn-Verstrickungen denkt. Trotzdem verfährt man Großteils weiterhin nach dem Schema F und lässt Vader im wichtigen Moment nicht länger auf der Enthüllung, wer die beiden Einwohner der Kolonie sind, herumkauen, sondern wirft ihm wieder abzuschlachtende Monster in den Weg. Außerdem sollte man meiner Meinung nach in Zukunft aufpassen, dass nicht jede Figur, die Anakin einmal kannte und zufällig noch lebt, seinen Pfad kreuzt, da dieses Stilmittel nun auch schon lange und ausgiebig in dieser Comicreihe genutzt wurde.

Der Rezensent vergibt 3 von 5 Holocrons!
Bewertung: 3 von 5 Holocrons

Bounty Hunter #23 – rezensiert von Matthias

Der Inhalt

Bounty Hunters #23
Bounty Hunters #23

Zum Einstieg des Comics bekommen wir in einer Art Rückblick, welcher eine der grundlegenden Motivationen Dengars erklären soll, ein Swoop Race zwischen Dengar und Han Solo gezeigt. Beide kämpfen mit allen Mitteln und am Ende gewinnt Solo und Dengar macht sehr deutlich, dass er Respekt für sich verlangt.

An selbigem lassen es die Akteure in der nächsten, wieder in der Jetztzeit spielenden, Sequenz allerdings ebenfalls fehlen, was Dengar aber diesmal nicht in einen Wutausbruch treibt. Er hat wichtigeres zu tun, als ein paar Unterlinge aufzumischen. Er ist auf Milvayne um Lord Khamdek, den Anführer des Mourner’s Wail Clans in einem pikfeinen Restaurant zu treffen und seine Botschaft zu überbringen. Nach einem ausgiebigen Mahl und dem üblichen Vorgeplänkel kommen die beiden zur Sache.

Zur Sache will andernorts auch T’onga mit der auf ihrem Schiff gefangen gehaltenen Vukorah kommen, aber diese nimmt ihr die gnadenlose Foltermeisterin einfach nicht ab und behält den Aufenthaltsort von Cadeliah für sich.

Zurück in der Szene im Restaurant, halten sich Dengar und Khamdek nicht mehr viel länger mit feinen Speisen und geistreichen Dialogen auf, sondern kommen zum Grund für Dengars Besuch. Die Verhandlungen laufen allerdings etwas anders als Khamdek es erwartet hatte und Dengar gelingt es mit Hilfe eines weiteren Agenten von Crimson Dawn ihn zu töten und sich unterstützt von seiner Freundin Manaroo abzusetzen.

T’onga ist über die Todesnachricht schwer bestürzt, auch weil Khamdek der Finanzier ihrer ganzen Unternehmung war. Aber Losha kann sie wieder etwas aufrichten und sie zum Weitermachen motivieren. Aus dem Mut der Verzweiflung heraus entschließen sie sich dabei einen direkten Angriff auf die The Vermillion, dem Hauptquartier von Crimson Dawn, zu unternehmen und heuern dafür ausgerechnet Dengar als ortkundige Verstärkung an.

Die Darstellung

Ethan Sacks geht diesmal wieder sehr direkt zur Sache, auch wenn er uns auch dieses Mal wieder ein bisschen sinnloses Rumgeballer nicht ersparen mag. Immerhin ist es recht kurz gehalten und es war nicht völlig vermeidbar. Die Story ist so weit gut angelegt, auch wenn wieder nicht klar wird, ob die Entwicklungen im Restaurant Dengars geheimer Plan entsprechen oder ob er doch nur wieder als Handlanger für Crimson Dawn unterwegs ist. Vielleicht wird das im nächsten Heft etwas klarer. Der Humor ist dieses Mal allerdings etwas sehr bemüht.  

Natacha Bustos übernimmt für diese und noch ein weiteres Heft in diesem Handlungsbogens die Zeichnungen. Bislang war sie im Star Wars-Umfeld nur mit zwei Variant Covern zu The High Republic #4 und Doctor Aphra #8 in Erscheinung getreten. Tja, was soll ich sagen? Vielleicht am besten: Was waren wir bislang in dieser Reihe in Sachen Zeichnungen verwöhnt! Diesen herben Qualitätsverlust kann auch Arif Prianto mit seinen schönsten Kolorierungen nicht übertünchen. Die Gesichter wirken sehr steril, so sie denn überhaupt ausgeführt sind. Alles wirkt sehr steif und unausgegoren. Die äußerliche Erscheinung einiger Figuren passt nicht zu deren Alter, z.B. Lord Khamdek wirkt wie ein junger Mann frisch aus dem Fitness-Center. Und vieles mehr. Der Sinn dieses künstlerischen Experiments erschließt sich mir bislang gar nicht.  

Fazit

Das Heft leidet vor allem an dem herben Einbruch in der zeichnerischen Qualität. Ich freue mich daher sehr, dass Paolo Villanelli im nächsten Heft wieder übernimmt.


Mit Bounty Hunters #24 geht es nach derzeitiger Planung schon am 15. Juni, also in zwei Wochen, weiter. Und auch die Fans von Darth Vader müssen nicht viel länger warten, denn Darth Vader #24 steht für den 22. Juni an.

Aber bis dahin startet nächste Woche erstmal mit Krrsantan: Star Wars Tales #1 eine neue Reihe von Jason Aaron und Kieron Gillen. Einem Künsterteam, welches ja schon seit dem Wechsel der Star Wars Comics zu Marvel dabei ist und uns in verschiedenen Reihen bis heute wichtige Figuren und Geschichten geschenkt hat. Unter anderem auch in der Star Wars Hauptreihe. Insofern ist es durchaus passend, dass der Start dieser neuen Reihe von Star Wars #24 begeleitet wird.

Wir danken Marvel für die Bereitstellung der digitalen Vorab-Exemplare, ohne die unser Marvel-Mittwoch nicht möglich wäre!

6 Kommentare

  1. Off Topic, aber da es hier um Comics geht:
    Ist von Panini was bekannt, wie der Comic Tales of Villainy: The Gaze Electric: A High Republic Adventure nachgeholt wird? Der hätte ja eigentlich mit in den ersten High Republic Abenteuer Band gehört.

    Und gibt es Gerüchte für eine deutsche Veröffentlichung von Tempest Runner? Egal ob als Hörbuch oder Vlt doch als Roman? Ansonsten Versuch ich es mal auf Englisch

    1. Leider haben wir aktuell keine Infos. Aber wenn ich spekulieren sollte: Bei Tempest Runner würde ich gar nicht mit einer Übersetzung rechnen. Bei dem SWA-Comic würde ich ggf. in einem Kindermagazin damit rechnen (SW Universum) sobald Panini die Stelle im IDW-Programm erreicht.

    2. Danke dir. Dann probier ich mal das englische Hörbuch aus. Mit dem geschriebenem Wort klappt das ganz gut, aber ich bin auf das Format gespannt.

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